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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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ihn zurück in den Wald zu bringen?
    » Joran ist zu sehr daran gewöhnt, dass ich komme und gehe«, sagte sie, als sie Andins Besorgnis verstand, » er spürt es so gut wie gar nicht mehr, wenn ich den Verbotenen Wald betrete. Er hat noch nicht einmal reagiert, als ich heute Nacht zurückgekehrt bin.«
    Sie warf ein paar Blätter auf die unsichtbare Brücke. » Jetzt wird er sich jedoch bestimmt sehr schnell auf mich stürzen. Kannst du dich bitte um die Pferde kümmern?«
    Andin nickte. Elea kam noch einmal zu ihm zurück und zog den Beutel mit den Pflanzen aus den Dunklen Wäldern hervor. Die Blume des Weißen Erwachens behielt sie.
    » Wenn du auch noch all das hier Erwan geben könntest, damit er einen Sud daraus herstellt, wäre das perfekt. Sag ihm, dass es darum geht, einen Stärkungstrank zuzubereiten. Das ist glaubhaft und keine Lüge. Ich werde mich selbst darum kümmern, das Öl der Blume des Weißen Erwachens hinzuzufügen.«
    Unter ihrem Dank nahm er alles an sich.
    Dann führte Elea die Pferde und den Wolf über den Abgrund. San drückte die Schnauze auf den geheimnisvollen Boden, während er in Schlangenlinien hinüberlief. Bevor Elea das Land des Ungeheuers betrat, bedeutete sie Andin, zu ihr zu stoßen. Sie mussten nur noch einen einzigen Schritt machen, um den Verbotenen Wald zu betreten.
    » Drück mich an dich, damit wir eins werden, dann gehen wir gemeinsam«, schlug sie ohne jegliche Naivität vor.
    Andin kam sich vor, als hätte jemand neben ihm ein Feuer angezündet, so heiß war ihm auf einmal. Er streckte die Hände nach Elea aus; dann fiel ihm ein, dass die Taille der jungen Frau nackt war. Seine Arme befanden sich einen Augenblick lang in der gleichen Lage wie er: Sie hingen in der Luft. Aber Eleas Hände schlossen sich um seine Handgelenke und zwangen seine Finger, ihre Haut zu berühren.
    Eleas Augen waren so strahlend, ihre Lippen wirkten so frisch und so zart, dass die Finger des jungen Mannes am Ende aufeinander zuglitten. Sie ergriffen, sanft aber bestimmt, Besitz von ein wenig mehr dieser zarten Haut und zogen sie an ihn heran. Nur noch ein Lächeln, ein einziger Wunsch. Er ließ sich einen Schritt von Elea voranziehen.
    » Ihr haltet mich wirklich für einen Dummkopf!«, knurrte Joran.
    Sie waren völlig überrascht, und Elea wirbelte herum. Sie hatte ihren Lehrmeister unterschätzt. Joran war da, als hätte der bloße Gedanke ihn herbeigelockt. Die Krallen seiner Hände drangen, eine nach der anderen, in die glatte Rinde einer Buche. Elea und Andin waren durchaus auf die andere Seite gelangt, sie befanden sich tatsächlich mitten im Verbotenen Wald. Dem Zorn des Ungeheuers mochten sie entgangen sein– aber Joran hatte ihre Ankunft gespürt.
    Die Schatten des Blattwerks und des Abends verbargen das Gelb seiner Augen. Elea glaubte, sie schwarz vor sich zu sehen, so wenig einladend war Jorans Gesichtsausdruck. Andin fürchtete ihn nicht mehr, und um seine Stellung dem Ungeheuer gegenüber zu festigen, nahm er es sich sogar heraus, die junge Frau noch einmal zu umarmen. Joran schien zu grollen, aber dieses eine Mal zügelte er seinen Zorn.
    » Könnte ich dich allein sprechen, Vic?«, fragte er, beinahe höflich.
    Elea war dadurch verunsichert; Andin wurde misstrauisch. Der junge Mann lockerte sacht seine Umklammerung. Jorans Auftreten zwang ihn nachzugeben: Eine Konfrontation wäre ihm lieber gewesen. Elea machte sich aus seinen Armen los, verlegen darüber, auf frischer Tat ertappt worden zu sein, und vertraute Andin die Zügel der Pferde an.
    Noch ein Mal kreuzten ihre Blicke sich; nur ihre Herzen sprachen zueinander. Sie waren sich sehr nahegekommen und wussten es.
    Andin raffte sich wohl oder übel dazu auf, die junge Frau allein zu lassen, aber er konnte nicht anders, als Joran einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Das Ungeheuer sagte nichts, sondern wartete, bis Andin vollkommen hinter dem Laub verschwunden war. Elea schluckte ihren eigenen Speichel hinunter. Sie wusste, dass Joran sie anschreien würde, sie war sogar erstaunt darüber, noch darauf warten zu müssen. Deshalb wollte sie den ersten Schritt machen.
    » Ich…«
    » Sei still!«, stieß Joran hervor. » Hier rede ich!«
    Er packte sie am Handgelenk und riss sie vorwärts, um sie näher heranzuholen. San begann sofort zu knurren.
    » Ich kann meine Wut an dir auslassen, wenn du darauf bestehst«, grollte Joran und bleckte die Zähne.
    Der Schwanz des Wolfs, der zum Zeichen der Drohung waagerecht hinter seinen

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