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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Man kann sich dem Willen der Feen entgegenstellen«, antwortete Imma, » aber wenn sie das Beste beschließen, kann man dann wirklich dagegen ankämpfen? Das ist eine Frage, die den Feenglauben selbst betrifft. Die Macht meiner Hände gestattet mir nicht, daran zu zweifeln. Ihr seid eine seltsame Persönlichkeit, Joran, so grausam, und doch zugleich so feinfühlig. Warum seid Ihr so freundlich zu mir und so unbarmherzig zu den anderen?«
    » Eure Sanftheit und Schönheit entwaffnen mich.«
    Imma konnte nichts erwidern, sie spürte nur einen heftigen Luftzug an sich vorbeistreifen, gefolgt von tiefer Stille.
    » Joran?«
    » Er ist weg«, erklärte Chloe.
    » Weg? Wie, weg?«, erkundigte sich die Hexe, für die alles nur Dunkelheit war.
    » Er ist davongeflogen«, sagte das Mädchen lächelnd. Ihre Augen hatten gerade einen neuen Blick auf das menschliche Leben erhascht.
    » Davongeflogen?«
    Im Wald ertönte ein Pfiff, der dem Kind wohlbekannt war. Es herrschte hektische Betriebsamkeit, da der Aufbruch in die Große Ebene bevorstand. Chloe ergriff die Hand der Hexe und zog sie mit, ohne zu antworten. Das kleine Mädchen wusste, dass Immas Hände nur die Macht hatten, sie wissen zu lassen, wie es um die Wesensart und die Taten der Personen bestellt war, die sie berührte. Imma konnte nicht herausfinden, was die anderen sahen.

Nächtliche Überraschungen
    » Ich frage dich nicht einmal, ob Zarkinn galoppieren kann!«
    » Ich fahre auf dem Waffenkarren nach Olas mit«, antwortete Elea, um den Streit zu beenden, der wieder aufgeflammt war.
    Sie war wieder angemessener gekleidet, wenn man denn für angemessen hielt, dass eine junge Leiländerin Männerkleider und ein Schwert an der Hüfte trug. Mit hochmütiger Vornehmheit zog sie sich die Handschuhe zurecht und brachte so zum Ausdruck, dass sie sich Jorans Vorwürfe nicht zu Herzen nehmen würde und keine Lust mehr hatte, ihn jedes ihrer Worte infrage stellen zu lassen.
    Mit Fackeln in der Hand und im gedämpften Licht der Laternen auf den Kutschböcken der Karren beendeten die Bewohner des Verbotenen Waldes die letzten Vorbereitungen vor dem Aufbruch. Der Rundweg durch alle Dörfer, die mehr oder minder nahe an der Burg lagen, konnte nicht in einer einzigen Nacht bewältigt werden. Nur vor sieben der zehn bereitstehenden Karren waren Zugtiere angeschirrt. Auf fünf von ihnen stapelte sich die nötige Ausrüstung, um mindestens zehn Dörfer verteidigen zu können, aber sie waren in Wirklichkeit nur für fünf Dörfer bestimmt. Alles war abgezählt und eingeteilt: Auf jedem Karren lagen Schwerter, Dolche und Kettenhemden für zweihundert Mann, zwanzig Bogen, vierhundert Pfeile, hundert Wurfspieße für die Geschicktesten und zwanzig Blasrohre samt hundertfünfzig Schlafspitzen.
    All das war in zahlreiche Säcke verpackt. Erwan ging von Karren zu Karren, um auf jeden noch zweihundert Blendphiolen zu laden, die in kleine Netze verpackt waren.
    Die beiden letzten Gespanne zogen aufgestapelte Nahrungsvorräte. Elea war ein wenig skeptisch, wenn sie an die Fülle von Lebensmitteln dachte, die sie nach Aces gebracht hatten. Diesmal würden sie kein Dorf wiederaufbauen, sondern es nur mit Müh und Not unterstützen und so die Belastung mildern können, die es für das Herzogtum Yil darstellte. Irgendwie spürte sie, dass das Fest im Hohlen Hügel das letzte für lange Zeit gewesen war.
    » Virgine, Ophelia, es ist das Beste, wenn ihr die Karren mit den Lebensmitteln nehmt. Ceban, du eskortierst sie zu Pferde, das ist sicherer.«
    Der junge Mann, der dieses eine Mal ein Hemd unter seiner Weste trug, stimmte seiner Milchschwester voll und ganz zu. Er hatte ohnehin schon sein Pferd gesattelt.
    » Erwan, Allan und Theon, ihr nehmt die Karren, die nach Elis, Azel und Uderal gehen. Den nach Orilen…«
    » Um den kümmere ich mich«, sagte Estelle, die in Hosen zwischen den anderen Frauen erschien.
    » Nein. Du bist noch nicht wieder in der Verfassung, eine solche Reise überstehen zu können, und du musst deine Kinder stillen: Wir werden nicht vor morgen Mittag zurück sein.«
    Trotz des schwachen Lichts sahen alle, dass Estelle die Lippen so fest aufeinanderpresste, dass sie weiß wurden. Sie hatte sich schon so lange aus Kämpfen herausgehalten! Zwar liebte sie ihre Kinder über alles und hätte sie nie vergessen können, aber die junge Frau hätte sich dennoch gern an der Bewaffnung der Dörfer beteiligt, um sich wieder beschäftigt zu fühlen, nur dieses eine Mal! Als ihr so

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