Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
Vom Netzwerk:
Soldaten! Sie hatten gerade noch Zeit, sich umzudrehen und sechs Gegner zu zählen, und dann…
    » Halt, im Namen des Königs!«
    Sechs weitere Wachen bauten sich in zwei Dreierreihen vor ihnen auf und versperrten ihnen den Weg. Sie wollten ihnen wahrscheinlich nur Fragen stellen und sie durchsuchen. Die Soldaten lauerten der Maske und ihrer Truppe auf und rechneten nicht mit einem Abenteurer, einem halbnackten jungen Mädchen und einem Wolf.
    Andin und Elea tauschten einen einzigen Blick. Die Amalysenmaske legte sich über das Gesicht der jungen Frau. Es kam nicht infrage, anzuhalten oder jetzt vom Weg abzuweichen.
    » Lauf zurück in den Wald, San!«, befahl Elea dem Wolf harsch.
    Er schien zu gehorchen; einen Moment lang wirkte er erschrocken über all die Menschen. Aber im Schutze des Dickichts folgte er ihnen weiter. Seine Schnauze zuckte, als die beiden jungen Leute ihren Pferden die Fersen in die Flanken drückten, um sie anzutreiben. Trotz ihrer offensichtlichen Müdigkeit waren Nis und Zarkinn bereit, mitten in den Trupp hineinzustürmen.
    Andin führte einen ersten heftigen Schwerthieb, von links unten nach oben und dann zu seiner Rechten wieder hinunter. So entriss er dem ersten Soldaten die Waffe und schlitzte ihm mit derselben Bewegung die Kehle auf, um gleich darauf die Brust des zweiten zu durchbohren. Sein dritter Gegner, der sich auf dem schmalen Weg im Hintergrund gehalten hatte und nun durch die Bewegungen der Pferde vor ihm behindert wurde, verfiel auf den Gedanken, Nis anzugreifen, um den jungen Mann aufzuhalten. Aber die Spitze seiner Waffe streifte kaum den Hals der Stute. Andin hielt seine Bewegung auf, und sein Schwert versank in der Brust des Soldaten. Da die Straße vor ihm frei war, wirbelte der junge Mann herum, um seiner Begleiterin zu helfen.
    Doch Elea brauchte niemanden, damit musste er sich endlich abfinden. Sie kämpfte seit zwei Jahren ohne ihn gegen Kortas Männer.
    » Aus dem Weg, im Namen der Maske!«, hatte sie beim Angriff geschrien.
    Sie hatte nicht das Schwert gezogen, das an ihrem Sattel befestigt war, sondern hatte ihre Füße aus den Steigbügeln genommen. Dann hatte sie sich auf dem Sattel abgestützt und die Beine gegen den letzten Soldaten der vorderen Reihe geschwungen. Der Aufprall war so heftig gewesen, dass sie beinahe hintenüber gefallen wäre, aber es war ihr gelungen, sich am Sattel des Soldaten festzuhalten, der zu Boden gestürzt war. Wie eine Akrobatin war sie, den Blick zur Kruppe des Pferdes gerichtet, wieder in den Sattel gesprungen und hatte sich dann auf den Reiter dahinter gestürzt. Verblüfft darüber, dass dieses junge Mädchen– auch wenn es die Maske war– ihn so ansprang, hatte dieser dem Angriff nichts entgegensetzen können. Er war mit ihr niedergestürzt und hatte beim Auftreffen auf den Boden keine Luft mehr bekommen. Elea hatte ihm nicht die Zeit gelassen, wieder zur Besinnung zu kommen, und hatte ihr Duell mit einem betäubenden Tritt gegen den Kiefer beendet. Als Andin sich umdrehte, war sie schon wieder aufgestanden und schrie San an, der den Mann gerade wild ins Bein gebissen hatte.
    Der letzte der sechs Soldaten wollte seinen Hass an der jungen Frau und dem Wolf auslassen; er hatte das Schwert erhoben, um auf sie einzuschlagen. Andin hatte keine Zeit, etwas zu unternehmen: Elea wich der Waffe mit einem Schritt zur Seite aus und packte den Mann beim Handgelenk. Sie versetzte dem Pferd, das vor dem Wolf ebenso viel Angst hatte wie umgekehrt, einen Tritt, zerrte den Mann mit aller Kraft zu sich heran und warf ihn mit dem Kopf voran zu Boden. Er wurde zwar nicht ohnmächtig, rollte sich aber zusammen, während er die Hände aufs Gesicht presste, das vom Auftreffen des Helms auf seinen Schädel und dank seiner gebrochenen Nase schmerzte. Angesichts solch eines Durcheinanders und so vieler Schreie entschied San sich endlich zu gehorchen und sauste schnell in den Wald. Die Pferde der Soldaten taten dasselbe, schlugen aber die andere Richtung ein.
    Andin konnte nicht umhin, stolz auf die junge Frau zu sein; ihre Geschicklichkeit erstaunte ihn immer noch. Sie nutzten nicht dieselbe Kampftechnik, hatten aber beide gleichermaßen Erfolg. Als Elea mit drei Schritten zu Zarkinn zurückkehrte, der neben Nis stehen geblieben war, und in den Sattel sprang, verspürte Andin das heftige Bedürfnis, sie zu küssen. Aber die sechs anderen Soldaten, die Zeugen des Vorfalls geworden waren und nun im gestreckten Galopp heranpreschten, sorgten dafür, dass

Weitere Kostenlose Bücher