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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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einen Sekundenbruchteil lang, um den Komplimenten des Herzogs zu lauschen; dann flog er davon. Korta wollte sich auf ihn werfen, aber der Vogel war schneller: Er opferte nur eine lange, rote Feder, als er durch das Loch verschwand. Das würde seine Eitelkeit für eine Weile dämpfen! Wutentbrannt schlug Korta brutal auf Eline ein. Wenn die Wand sie nicht gestützt hätte, wäre sie zu Boden gefallen.
    »Ich werde niemals Eure Frau werden!«, schrie sie und hob trotzig den Kopf. »Ich gebe nicht nach! Elisa wird ihren eigenen Tod nicht einmal bemerken! Ihr habt sie ja ohnehin schon längst dazu verurteilt! Ich war töricht genug, mich vor Euch zu fürchten und zu glauben, dass Ihr sie versorgen würdet. Verlasst diesen Kerker! Lasst mich sterben! Es gibt keine Erbin mehr! Ich habe meinen Rang abgelegt wie meine Ringe! Ihr müsst den Ratschluss der Feen abwarten und zusehen, wie Euch die Krone entgleitet!«
    Die Mauer half Eline kein zweites Mal: Der Schlag ins Gesicht war so heftig und ihr Aufprall auf dem Boden so hart, dass sie das Bewusstsein verlor.
    »Dann verhungert doch! Ganz, wie Ihr wollt. Das ist ein langsamer, schmerzhafter Tod.«
    Korta rief zwei seiner Kolosse herbei. Er befahl ihnen, das Fenster zu verrammeln und alles zu entfernen, was der Kerker an Gefährlichem enthalten mochte. Ohne ihr verstörendes Räuspern zu unterbrechen, entfernten die Männer mit der olivfarbenen Haut alles bis hin zu den Scherben der zerbrochenen Karaffe, die sie durch einen kleinen, eisernen Krug ersetzten.
    Korta sah sich ein letztes Mal nach Eline um, bevor er hinausging. Sogar sie begehrte jetzt auf!
    Keine Geduld mehr, keine Kaltblütigkeit! Korta würde Ibbak gehorchen. Es war an der Zeit, dass er seine Stärke und seinen eigenen Zorn zeigte. Man wagte es, sich mit ihm zu messen? Das große Morden würde von neuem beginnen, die Brände würden sich vervielfachen! Glaubte Prinz Andin, ihm gefahrlos entgegentreten zu können? Wenn er des jungen Mannes schon nicht habhaft werden konnte, würden eben die Leiländer in der Großen Ebene seine Wut zu spüren bekommen! Die Rache würde seinen Sieg verkünden, der Tod würde über das Leben triumphieren, die Furcht würde ihren Höhepunkt erreichen! Entschlossenen Schrittes machte er sich auf die Suche nach Muht: Mehr als vierhundert Mann waren von den Grenzen zurückgekehrt.
    Die Sturmglocke von Ize begann, unermüdlich ihre Warnung erklingen zu lassen. Die lauten Schreckensschreie dreier Vögel zerrissen den Himmel. Andin eilte aus einem der Gästezimmer hervor und hörte Joran rufen:
    »Ize! Ize wird angegriffen! Von vierzig Bewaffneten!«
    Ceban, Allan und Theon rannten sofort los, um die Pferde zu satteln; Erwan stieß mit den Waffen zu ihnen. Sie waren nur zu viert. Sten konnte noch nicht wieder kämpfen, und Elea war noch nicht einmal aufgewacht. Andin drehte sich um, holte ein schwarzes Hemd aus der Wäsche und rutschte rasch eine Luftwurzel hinunter. Er ergriff sein Schwert und seinen Bogen und eilte dann ebenfalls zu den Ställen.
    Ceban, der inzwischen ein frisches Hemd trug, hatte Nis gesattelt.
    »Ich wusste, dass du kommen würdest«, sagte er zu Andin, während er auf sein eigenes Pferd stieg.
    »Ja, aber du hast dich im Pferd geirrt. Tut mir leid, Nis, aber ich nehme Zarkinn.«
    Die Stute schien sich verächtlich abzuwenden.
    »Ich bin ein Fremder und ein Bote«, erklärte er, während er Zarkinn hastig sattelte. »Ich kann nicht offen am helllichten Tag gegen leiländische Soldaten kämpfen, ohne zu riskieren, dass mein Land in den Krieg mit hineingezogen wird.«
    Er stieg auf den Rücken des schönen Tiers. Mit einem großen Tuch verhüllte er seine blonden Haare und ließ seine Amalyse, die schwarz geworden war, über sein Gesicht gleiten, wie die Maske es stets getan hatte.
    »Und die Legende darf nicht sterben!«, rief er aus, während er auf die Wiese hinausritt.
    Obwohl es nicht der rechte Zeitpunkt für Begeisterungsstürme war, fand seine Entscheidung durchaus Zustimmung. Die fünf Reiter preschten am Großen Baum vorbei und störten die Ruhe der Wiese mit hämmernden Hufschlägen. Sie schlugen den Weg zur Brücke-ohne-Wiederkehr ein, als eine laute Stimme sie aufhielt:
    »Wartet auf mich!«
    Estelle rannte ins Freie und auf sie zu. Sie trug Stiefel und Hose und hielt ein Schwert in der Hand. Ihr Mann versuchte, sie mit zahlreichen Argumenten aufzuhalten, aber sie hörte nicht auf ihn.
    »Seit sechs Monaten muss ich mich aus den Kämpfen heraushalten!

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