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Die Rebellin

Die Rebellin

Titel: Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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ihre Fußknöchel aneinander.
    »Entschuldige, aber dein Herumgehopse irritiert mich.«
    Er strich über ihre Brüste und setzte sie in einen Sessel.
    »Nauplia scheint dir dieses Mal nicht so gut zuzusagen«, fuhr er fort. »Ich sehe Ringe unter deinen Augen. Dein Kinn wird auch langsam schlaff, und könnte es sein, dass ich da ein graues Haar sehe?«
    Mit einem Handgriff zerriss er die Front ihres fliederfarbenen Kleides.
    »Nein, Mando, vor ein paar Jahren sahen diese Brüste anders aus. Göttlich waren sie, wahrhaft königlich, und wenn du ein wenig liebevoller gewesen wärst, hätte an ihnen demnächst der Spross des neuen Königreichs ruhen können. Könnte es sein, dass du inzwischen ein Kind gekriegt hast? Was hast du damit getan? Es vielleicht ertränkt?« Er kniff in eine Brustwarze.
    Mando funkelte ihn an.
    »Reg dich nicht auf, ich weiß ja, wir sind Republikaner, werden es auch bleiben, aber leider sind wir vom Ausland so entsetzlich abhängig! Kapodistrias ist nur eine Übergangslösung, unsere Verbündeten schreien nach einem griechischen König. Die Russen wollen mich, die Franzosen hätten zwar lieber deinen Freund Kolettis, würden mich aber auch akzeptieren, schließlich haben sie mich ausgebildet, und den Engländern ist alles recht, solange wir ihnen wirtschaftlich entgegenkommen. Wir sind dumm genug, das zu tun, also sehe ich da auch keine Probleme.«
    Wieder ging er zu seinem Schreibtisch. Er packte den Brieföffner und riss ihr Kleid weiter auf.
    »Spuren der Schwangerschaft«, seufzte er, »Frauen, bei denen Kinder da heraus kommen, wo ich gern hinein will, interessieren mich eigentlich nicht.«
    Ganz kurz fasste er ihr zwischen die Beine.
    »Zu nass«, befand er, »Frauen, die zu bereit sind, fordern mich ebenso wenig heraus, wie ein Gegner, der kapitulieren will. Habe ich dir eigentlich schon mitgeteilt, dass ich in den nächsten Wochen bei Ibrahim Pascha alles auf eine Karte setzen werde? Ich habe nur 300 kampffähige Soldaten, aber ich weiß, dass ich den Ägypter kleinkriegen werde.«
    Mando war außer sich. Wieder hatte ihr Körper sie verraten. So lange war sie dem Machtzentrum fern gewesen, aber Dimitris Worte hatten sie wieder daran erinnert, was sie alles verpasste. Wie sie ein Teil des Ganzen hätte sein können, wenn sie sich nicht in ihre dumme Liebe zu Marcus verrannt hätte. Wer war schon Marcus und was konnte dieser unbedeutende Mann von Mykonos bewirken? Er hatte ihr zwar sein Zeichen eingebrannt, Kränze aber würde ihm die Nachwelt nicht winden. Dimitri hingegen würde unsterblich werden. Einer der Männer sein, die Griechenland befreit hatten. Die alles einer Sache, nicht einem Menschen gegeben hatten. Obwohl sie geknebelt und festgebunden war, lauschte sie mit Hingabe seinen Erklärungen. Und wurde leider nass.
    »Miaulis hat übrigens versucht, dir Geld zukommen zu lassen. Weil er nicht ausgesagt hat«, fuhr Dimitri fort. »Das hat ihn ziemlich geplagt. Wahrscheinlich hätte er auch gern einmal diese hohe Pforte erobert.« Mit der flachen Seite des kalten Brieföffners strich er über die Stelle, die er meinte. »Aber du hast sicher Verständnis dafür, dass wir diese Mittel umgeleitet haben. Unser Land ist jetzt sehr arm, meine liebe Mando, und der Beitrag deines Admirals wird der Ausbildung armer Dorfkinder zugute kommen. Ich denke doch, das dies in deinem Sinne ist.«
    Er nahm den Brieföffner weg, tauchte stattdessen den rechten Zeigefinger kurz in jene Grube, die er als zu nass befunden hatte und setzte hinzu: »Gefallene Mädchen sind auch noch ein Thema. Wusstest du, dass viele Eltern ihre Töchter, die von Türken vergewaltigt wurden, verstoßen haben? Da müssen wir etwas tun, Mando, meine Liebe, denn diese Mädchen trifft keine Schuld. Du könntest dich einsetzen und etwas opfern. Ich denke da an einen grünen Kasten. Neben dem sieht der Marmor von Lord Elgin arm aus. Den wollen wir übrigens auch wieder zurückhaben. Was guckst du mich so überrascht an? Du weißt doch, dass der gute Lord schwer enttäuscht darüber war, wie wenig Geld das Britische Museum für die schönsten Statuen bezahlt hat, die je von Menschenhand erschaffen wurden? Sein Freund Luiseri hat es geschafft, griechische Kunst allerhöchsten Wertes – wir vergessen jetzt mal deine Zeusstatue, mein Schatz – zusammenzutragen. Und unser lieber Thomas Bruce, Lord of Elgin, Englands inzwischen zurückberufener Botschafter bei der Hohen Pforte, hat diesem Inselkönigreich nicht nur Wertvolles

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