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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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Kapitel 7
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    Gemeinsam gingen wir die weißen Marmorstufen des Stratford Hotels hinunter und ich konnte zum ersten Mal seit Stunden wieder frei atmen. Der rote Teppich lag verlassen da, ohne Journalistenhorde und neugierige Zuschauer. Ich fühlte mich wie auf einer leeren Theaterbühne, nachdem die Kostümprobe beendet war, als sei der ganze Abend nur eine inszenierte Show voller Schauspieler gewesen, die ihre vorgegebenen Rollen spielten.
    Justin war unten auf dem Bürgersteig stehen geblieben und wartete auf mich. Ein Stück weiter weg sah ich Jake und Riley, die vorausgingen. Ich blinzelte in die leere Nacht. Die Straße wirkte nach dem Lichterglanz des Stratford Hotels dunkel und verlassen.
    »Wir gehen zu Fuß?«, fragte ich überrascht. Zögernd bewegte ich mich ein paar Schritte auf Justin zu.
    »Ist nicht weit. Nur einige Häuserblocks. Aber die sehen wirklich nicht sehr bequem aus«, sagte er mit Blick auf meine Pfennigabsätze.
    Die Schuhe waren meine geringste Sorge. Mehr Probleme bereitete mir die Tatsache, dass die Straße bis auf das Stratford Hotel völlig unbeleuchtet war.
    »Zögern ist nicht erlaubt«, sagte er. »Nicht, wenn du mit mir unterwegs bist.«
    Er kam zurück und seine Nähe ließ mein Herz schneller schlagen. Ich fragte ihn, was unser Ziel war.
    »Maddie«, sagte er bedächtig, als würde er jedes Wort auf die Goldwaage legen. »Du vertraust mir doch, oder?«
    Die Frage passte so sehr zu dem, was Paul eben gesagt hatte, dass ich ihn überrascht anschaute.
    »Natürlich vertraue ich dir«, sagte ich. Also gingen wir zusammen weiter, bis wir um eine Ecke in eine schmale Seitenstraße bogen. Ein feiner Nieselregen fiel vom Himmel, so hauchzart, als würde man durch eine Wolke wandern.
    »Worüber hast du mit Thompson gesprochen?«, fragte er. Ich seufzte, denn ich hatte keine Lust, mich an den Empfang zu erinnern.
    »Er hat mir Stoff zum Nachdenken gegeben.«
    Sein Mund verzog sich zu einem kleinen Grinsen. »Nämlich?«
    »Sagen wir mal, ich habe jetzt noch einige Fragen mehr an dich.«
    Plötzlich ergriff er meinen Arm und wir blieben mitten in der dunklen, verlassenen Straße stehen. Meine Haut kribbelte, wo seine Finger mein Handgelenk umschlossen. Wie so oft schaltete sich in Justins Nähe einfach mein Verstand ab und ich konnte nur noch fühlen. Totale Reizüberflutung.
    »Tust du mir einen Gefallen?«, fragte er und schaute mich direkt an. Er ließ meinen Arm los und benutzte die Hände, um seine Worte zu unterstreichen, sodass er wie ein Dirigent mit unsichtbarem Orchester aussah. »Ich möchte, dass du heute Abend vergisst, wer du bist und wer ich bin, und nur für den Moment lebst. Versuch, mit dem Denken aufzuhören. Entspann dich einfach.«
    Ich starrte ihn verwirrt an, nickte aber. Riley und Jake riefen unsere Namen und als ich mich umwandte, sah ich sie vor einem verlassenen Gebäude stehen.
    »Das ist unser Ziel? Was soll das sein?«
    Justin rief zurück, dass sie schon mal reingehen sollten, wir würden nachkommen. Dann sah er mich wieder an und grinste auf seine herausfordernde Art.
    »Du hast versprochen, dass du für alles offen bist«, sagte er.
    Ich musterte das dreistöckige Backsteingebäude. Die weiße Farbe am Türrahmen warf Blasen und das Holz sah halb verrottet aus. Die beiden Fenster auf Straßenhöhe waren mit Brettern vernagelt.
    »Du willst mir ein verlassenes Haus zeigen? So etwas ist der Höhepunkt eurer Freitagabende?«
    »Um dich herum gibt es eine ganze, andersartige Welt«, sagte er, »doch die meisten Leute tun am liebsten so, als würde sie nicht existieren. Deshalb haben wir sie in den Untergrund verlegt. Du musst mir einfach nur vertrauen.«
    »Wenn das so ungefährlich ist, warum spielt es sich dann im Verborgenen ab?«
    »Weil die meisten Menschen nicht mehr wissen, wie man sich dem Moment hingibt. Sie haben sich in ihren Köpfen eingemauert und längst vergessen, was es bedeutet, seine Sinne zu benutzen. Deshalb fühlen sie sich von allen bedroht, die anders leben.«
    Ich nickte, da ich ähnlicher Meinung war.
    »Was der Mensch nicht versteht, verbannt er in die Dunkelheit, weil ihm das einfacher erscheint. Aber wenn du willst, kann ich dir zeigen, wie man solche verborgenen Orte findet«, sagte er.
    Ich schaute zwischen Justin und dem Abbruchgebäude hin und her. »Jetzt bin ich aber gespannt.«
    »Okay, dann komm mit. Die sicherste Art, das Leben zu verpassen, ist herumzustehen und darüber zu reden.«
    Ich folgte ihm den

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