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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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noch dicht auf den Fersen. Mit zitternden Händen griff ich nach dem Sicherheitsgurt. Die Geschwindigkeit presste mich in den Sitz und ich konnte mich nur mühsam aufrichten, um mich anzuschnallen. Mit aufgerissenen Augen sah ich den Tachozeiger auf 170 Stundenkilometer klettern, obwohl wir in diesem Wohngebiet dauernd an Tempo-50-Schildern vorbeisausten.
    Ich berührte meine Stirn an der Stelle, wo ich gegen das Fenster geprallt war, und spürte warmes, klebriges Blut. Mein Fluchthelfer hatte inzwischen eine Abzweigung zur Schnellstraße entdeckt und riss das Steuer herum, um noch rechtzeitig abzubiegen. Trotz des Sicherheitsgurtes wurde ich wieder gegen die Seitentür geschleudert, wobei ich diesmal mit dem Handgelenk gegen die Scheibe schlug. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn anklagend an.
    »Sorry«, murmelte er.
    Die flackernden blauen Lichter waren weiter zurückgefallen. Gerade nahmen wir nach der Kurve wieder Geschwindigkeit auf, da knurrte er mit ungläubiger Miene ins Mikro: »Ist das dein Ernst?« Anstatt auf die Schnellstraße zu fahren, bogen wir in eine Gasse ein, die kaum breit genug für unser Auto war. Wir scheuerten mit den Wagenseiten fast rechts und links an den Häuserwänden entlang. Holpernd bretterten wir über Müllkartons und herumliegenden Unrat hinweg. Der Wagen stieß mit einer Abfalltonne aus Gummi zusammen, die in die Luft wirbelte, ihren Inhalt hinter uns auf der Straße verteilte, gegen die nächsten Wand prallte und rollend liegen blieb.
    Dann endete die Gasse abrupt, und nur eine Vollbremsung bewahrte uns davor, von der Fahrbahn abzukommen und in einem Fabrikgelände zu landen. Mit quietschenden Reifen schlingerten wir an den Werkhallen entlang, bis wir hinter einem Lagergebäudemit Laderampe außer Sichtweite waren. Von dort aus sausten wir geradeaus weiter über Güterbahngleise und auf eine Schotterstraße, wo uns der Staub so dicht einhüllte, dass man kaum noch etwas sehen konnte. Das Auto rumpelte über das Geröll, und ich presste die Augen zusammen, während mir fast das Gehirn aus dem Schädel geschüttelt wurde. Neben uns hörte ich das Geräusch von fahrenden Zügen, aber durch die Dreckwolken konnte man nicht sehen, wie nah sie waren. Wir blieben einige Zeit auf der Schotterstraße, deren Staub unser Scheinwerferlicht dämpfte und uns vor den Verfolgern verbarg.
    Als ich sicher war, dass mein Körper das Geschüttel keine Minute länger aushalten würde, bogen wir ab und überquerten erneut die Eisenbahnschienen. Der Wagen fegte durch Büsche, holperte über Kunstrasen, und dann hatten wir plötzlich wieder glatten Asphalt unter uns.
    Die nächsten Minuten fuhren wir eine Geschäftsstraße entlang, die von dunklen, leeren Bürogebäuden gesäumt wurde. Der junge Mann sprach immer noch in sein Headset und fragte ab und zu nach dem Weg.
    Straßenmündungen huschten vorbei, Ampellichter schimmerten in der Dunkelheit, und es schien Stunden zu dauern, bis wir endlich langsamer wurden. Der Wagen bremste, und ich schaute mich erschöpft und mit trockener Kehle um, wo wir gelandet waren. Draußen sah ich ein bürgerliches Wohngebiet. Wir bogen in die Auffahrt eines Hauses ein, das still und dunkel dalag. Die Garage öffnete sich beim Näherkommen automatisch und wir fuhren hinein. Als sich das Tor schützend hinter uns geschlossen hatte, stieg der Fahrer aus. Ein schummriges Deckenlicht sprang an.
    »Wo sind wir hier?«, fragte ich.
    Er zog eine Sporttasche von der Rückbank. »Wir mussten für ein paar Stunden von der Straße runter«, war alles, was er sagte.
    Drinnen im Haus roch es nach Staub und abgestandener Luft. Unsere Schritte hallten laut und ich vermutete, dass wir uns in einem verlassenen Gebäude befanden. Mein Fluchthelfer überprüfte, dass die Eingangstür abgeschlossen war, dann leuchtete er mit einer Taschenlampe den Korridor entlang. Ich folgte ihm durch die erste Flurtür und eine Treppe hinunter. Dabei musste ich mich am Geländer festhalten, weil meine Beine so sehr zitterten.
    Unten knipste er einen altmodischen Lichtschalter an und eine nackte Glühbirne an der Decke strahlte auf. Zum ersten Mal hatte ich Gelegenheit, mir meinen Retter näher anzusehen. Er hatte kurze braune Haare, buschige Augenbrauen und schien kaum alt genug fürs Autofahren zu sein. Ich schätzte ihn auf fünfzehn.
    Er setzte sich an einen runden Tisch, der mitten in dem großen, fast leeren Raum stand. Der Fußboden bestand aus grauem Zement und die Mauersteine aus Beton hatten

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