Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken
Chance«, sagt er. Sein Gesicht war ganz nah an meinem. Er hockte mit seinem vollen Gewicht auf mir drauf, und gerade als ich den Mund öffnete, um ihn anzuschreien, ertönte eine tiefe Männerstimme über uns.
»Was zur Hölle ist hier los?«, wollte der Mann wissen. Bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde Paul von mir weggerissen und auf die Füße gezogen. Ich richtete mich auf und starrte verblüfft auf die Szene. Ein großer, stämmiger Mann in mittlerem Alter hatte Paul die Arme auf den Rücken gedreht.Neben ihm im Vorgarten stand sein Sohn, der nicht weniger muskulös gebaut war. Beide schauten auf mich hinunter, betrachteten mein zerwühltes Haar und das hochgerutschte Shirt, das meine Taille entblößte. Hastig zog ich es nach unten.
»Er … er hat mich zu Boden geworfen«, sagte ich, was in gewisser Weise sogar stimmte. Der ältere Mann packte Paul fester, als dieser sich zu befreien versuchte.
»Ich bin von der Polizei«, protestierte Paul und ruckte mit den Armen.
Der Jüngere lachte. »Von der Polizei, sehr witzig. Wie alt bist du, sechzehn?«
»Mein Vater ist Damon Thompson und ich arbeite für ihn«, sagte Paul.
»Mir ist ganz egal, wer dein Vater ist, jedenfalls hat er dir wohl nicht beigebracht, wie man sich gegenüber einem Mädchen benimmt.«
Jetzt gelang es Paul, sich loszureißen, aber der Jüngere stand bereit und bewegte sich so schnell, dass man ihm kaum folgen konnte. Er gab Paul einen Stoß gegen die Brust, der ihn von den Füßen hob und auf dem Rücken landen ließ. Ich zuckte zusammen und schaute zu, wie Paul sich aufrappelte, aber da hatte der Ältere ihn schon wieder fest im Griff.
In der Ferne hörte ich einen Automotor, drehte mich um und rannte. Ich hastete über die Straße in den Park. Verstreut standen schmale Bäume und Sitzbänke herum, aber nichts bot genug Deckung, um sich zu verstecken. Also lief ich weiter, bis ich die andere Seite erreicht hatte. Als ich an der letzten Baumreihe vorbeikam, schnellte plötzlich ein Arm hinter einem Stamm hervor und packte mich um die Taille. Ich stieß einen Schrei aus und verlor den Boden unter den Füßen. Eine starke Hand presste sich auf meinen Mund. Ich stieß dem Angreifer meinen Ellbogen in die Seite und biss kräftig in den Finger, der mir zwischen die Zähne geraten war.
Als Antwort hörte ich ein unterdrücktes Grunzen und trat mit den Beinen. Trotzdem gelang es ihm, mich festzuhalten, bis er mich zu einem silbernen Sportwagen geschleift hatte.
»Verdammt, ich versuche dir zu helfen«, fluchte mir eine unbekannte Stimme ins Ohr. Ich zappelte, und er stellte mich endlich wieder auf die Füße, hielt aber noch immer mit hartem Griff meinen Oberarm fest.
»In den Wagen bekommst du mich nicht.« Ich stand Auge in Auge mit einem stämmigen jungen Mann, der einen schwarzen Kapuzenpulli trug. Seine dunklen Augen funkelten wütend, als er die Hand ausschüttelte, in die ich gebissen hatte.
»Ich arbeite für Justin. Jetzt steig schon ein, oder soll ich dich lieber hineinwerfen?«
Inzwischen traute ich niemandem mehr außer mir selbst.
»Du wirst mich schon hineinwerfen müssen«, gab ich zur Antwort. Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte er mich wieder hochgehoben, die Autotür geöffnet und mich auf den Beifahrersitz befördert. Dann knallte er mir die Tür vor der Nase zu.
Er ließ sich neben mir auf den Fahrersitz fallen und ließ den Motor an. »Ich muss schon sagen, du bist wirklich das widerspenstigste Mädchen, das ich je abgefangen habe.« Er steckte sich einen Telefonstöpsel ins Ohr und begann ein gemurmeltes Gespräch. Leider redete er so schnell, dass ich nichts verstehen konnte. Als unser Wagen um die Ecke bog, kam uns ein Paar Scheinwerfer geradewegs entgegen. Blaurotes Licht flammte auf und das Polizeiauto raste unbeirrt auf uns zu. Der junge Mann fluchte und konnte gerade noch ausweichen. Wir schlitterten den Bürgersteig entlang und pflügten durch mehrere Rasenflächen, bis wir wieder auf der Straße landeten. Ich prallte mit dem Kopf nach hinten. Mit einem Blick über die Schulter sah ich, wie der Polizeiwagen herumwirbelte, um uns zu folgen. Die nächste Kurve nahm mein unbekannter Fluchthelfer zu schnell, sodass ich mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe prallte, bevor ich mich abstützen konnte.
»Schnall dich an!«, schrie er, sprach wieder ins Handy und bog plötzlich in eine andere Richtung ab. Offenbar bekam er Anweisungen, wie er fahren sollte. Das Polizeiauto war uns jedoch immer
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