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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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widerzuspiegeln, die genauso düster und grau aussahen. Ich hatte in den vergangenen Stunden einfach zu viel Zeit zum Grübeln gehabt, nun steckte ich voller Ängste und Zweifel und merkte, wie sich meine Überlegungen ständig im Kreis drehten. Das Tagebuch in meiner Umhängetasche schien schwer wie Blei auf meinem Schoß zu ruhen. Frustriert starrte ich darauf. Was für einen Sinn hatte es schon, sich an Vergangenes zu erinnern? Vorbei war vorbei, ich konnte nichts mehr daran ändern. Ich konnte nichts mehr daran ändern . Das Herz schlug mir bis zum Hals, und ich versuchte mühsam die Augen offen zu halten, während ich aus dem Fenster blickte. Ich hasste die Welt, die dort draußen an mir vorbeizog, und all die Menschen, denen ich nicht trauen konnte. Ich hasste die unbekannte Zukunft, die vor mir lag.
    Weitere Stunden krochen dahin, während meine Gedanken leere Kreise zogen. Meine Augen waren offen, aber ich sah nichts. Mein Körper war unversehrt, aber ich fühlte mich so unvollständig. Ich spürte meinen Atem und meinen Herzschlag, aber trotzdem war ich nicht wirklich lebendig.
    Plötzlich unterbrach der Fahrer meinen tranceähnlichen Zustand.
    »In einer Stunde sollten wir am Ziel sein«, sagte er.
    Diesmal machte ich mir nicht die Mühe zu fragen, was das Ziel eigentlich war. Ich wollte lieber gar nicht wissen, in wasfür ein Kellerloch er mich stecken würde. Stumm blinzelte ich durch die Windschutzscheibe auf die Straße. Ich war die Stille inzwischen so sehr gewohnt, dass ich überhaupt keine Anstalten machte zu sprechen. Mein Mund fühlte sich an wie zugenäht.
    Ich zog mir die Kapuze meines Pullovers über den Kopf und starrte weiter blicklos vor mich hin. Aus meinen düsteren Tagträumen erwachte ich erst, als der Wagen langsamer wurde. Ich setzte mich aufrechter hin und betrachtete die Wohnstraße, in die wir einbogen. Sie führte einen steilen Hügel hinab. Mir fiel kaum auf, dass der dicke Küstennebel sich verzogen hatte und die Sonne an einem kristallklaren Himmel stand. Doch als wir über die nächste Hügelkuppe fuhren, erstreckte sich den ganzen Horizont entlang schimmerndes, glitzerndes Blau.
    Überrascht starrte ich auf den endlosen Ozean direkt vor mir. Das Wasser schien in der Ferne mit dem Himmel zu verschmelzen. Als ich die hüpfenden Wellenkämme sah, die im Sonnenlicht wie Tausende von Diamanten glitzerten, wurde meine Laune schlagartig besser. Der Anblick von Wasser hat immer diesen Effekt auf mich, er scheint meine trüben Gedanken zu reinigen und ihnen die scharfen Kanten abzuschmirgeln, sodass ich mich wie neu geboren fühle.
    Kurz vor dem Strand bogen wir ab und kamen vor einem kleinen, einstöckigen Backsteinhaus zum Stehen. Kaum hatten wir geparkt, erschien neben dem Auto eine große, schlanke Gestalt, und mein Herz schien plötzlich wieder lebendig zu werden. Es begann wie wild zu pochen, als ich Justin erkannte.
    Ungeduldig öffnete er meine Tür, als wir fast noch rollten, und griff nach meinem Handgelenk, um mir beim Aussteigen zu helfen. Bevor ich mich zusammenreißen konnte, hatte ich mich ihm bereits in die Arme geworfen. Ich verbarg meinen Kopf an seiner Brust und fühlte die Wärme durch das weiße T-Shirt. Mir war nicht bewusst gewesen, wie sehr ich mich danach verzehrt hatte, jemanden zu berühren. Mit einem tiefen Atemzug spürte ich die Leere inmeiner Brust verschwinden. Wie seltsam, dass eine Person für mich so lebensnotwendig geworden war wie das tägliche Brot.
    Mein Ansturm kam für ihn überraschend, das merkte ich. Er erwiderte meine Umarmung nicht, strich mir aber beruhigend mit den Händen über den Rücken. Tränen der Erleichterung standen mir in den Augen. Ich schnappte zittrig nach Luft, und er strich weiter meinen Rücken auf und ab, während er beruhigend auf mich einredete.
    »Du bist in Sicherheit, Maddie«, murmelte er besänftigend. »Hier bei mir kann dir nichts passieren.«
    Eigentlich hätte er das gar nicht sagen müssen, denn es gab keinen Ort der Welt, wo ich mich sicherer gefühlt hätte.
    Ich löste mich von ihm und trat auf wackeligen Beinen einen Schritt zurück. Hastig streckte er die Hand aus, um mich zu stützen. Ich zog mir die Kapuze vom Kopf, und mir wurde ganz schwindelig, als würde sich der Boden unter mir bewegen. In meinen Schläfen pochte es schmerzhaft, und ich presste die Finger dagegen, zuckte aber schnell wieder weg, da ich die Prellung an der Stirn erwischt hatte.
    Justin schaute mich besorgt an, und einen Moment lang

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