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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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setzte sich, die Führung übernehmend, in Bewegung.
»Der Grundriß dieser Anlagen ist ziemlich standardisiert«,
erklärte Skye und stieg vorsichtig über die Leichen. »Vor einer
Weile habe ich eine Studie über die Imperialen Verhörzentren
angefertigt. Wir planten Rettungsmissionen unter Einsatz von
Telepathen und Gedankenbomben. Aber das war, bevor wir
uns zerstreuen mußten. Wenn ich mich richtig entsinne, sollten
all diese Korridore irgendwann in eine zentrale Rotunde münden. Von dort aus müßte ich in der Lage sein, einen Weg in
den Hangar zu finden, wo die Gravschlitten stationiert sind.
Anschließend müssen wir nur noch einige Dutzend Wachen
außer Gefecht setzen, zahlreiche Fallen umgehen oder entschärfen, einen Flieger kurzschließen, ohne den Selbstzerstörungsmechanismus auszulösen, und zusehen, daß wir von hier
verschwinden, als wäre der Teufel persönlich hinter uns her,
bevor sie die ESP-Blocker wieder in Betrieb nehmen und meine Kräfte neutralisieren.«
»Kein Problem«, erwiderte Finlay.
»Wir werden es mit einer Menge Wachen zu tun bekommen.«
»Ich habe noch immer die Gedankenbombe.«
»Spart sie auf. Sie taugt nur zu einem halben Dutzend Ausbrüchen, bevor das Hirngewebe erschöpft ist.«
»Wir schaffen es auch ohne«, entgegnete Finlay. »Ihr habt
mich.«
Skye blickte ihn an. »Strotzt Ihr immer so vor Selbstvertrauen?«
»Selbstverständlich. Warum glaubt Ihr, daß der Unter –
grund mich für diese Mission ausgewählt hat? Hört endlich auf,
Euch Gedanken zu machen. Ihr bekommt nur Magengeschwüre
davon. Bleibt einfach bei mir, und ich schaffe Euch von hier
fort.«
Zum ersten Mal lachte Skye richtig. »Vielleicht schafft Ihr
das wirklich.«
Skye führte Finlay durch einen Korridor nach dem anderen,
ohne ein einziges Mal an einer Biegung zu zögern oder in eine
Sackgasse zu geraten. Für Finlay sah ein Korridor aus wie der
andere, aber er vertraute Skye. Der junge Esper schien sich ein
wenig erholt zu haben, und sein Gang war sicherer geworden,
obwohl er bestimmt unter starken Kopfschmerzen litt. Julians
Augen blickten klar, und auf seinen Wangen hatten sich zwei
rote Flecken gebildet. Er sah zwar noch immer aus, als wäre er
in einen starken Orkan geraten, aber sein Selbstvertrauen kehrt
allmählich zurück. Schließlich kamen die beiden Rebellen um
eine Biegung, und Skye blieb auf einmal wie angewurzelt stehen. Er neigte den Kopf leicht zur Seite, als würde er lauschen,
und Finlay warf einen raschen Blick in die Runde. Doch der
Korridor lag leer und verlassen vor ihnen.
»Redet schon, Mann. Was ist los?«
»Wir stecken in Schwierigkeiten.«
»Das habe ich mir gedacht. Könnt Ihr vielleicht ein wenig
deutlicher werden?«
»Als man uns noch in Silo Neun einsperrte, gestattete der
Wurmwächter Hirntechs und anderen Wissenschaftlern, Experimente an den Gefangenen durchzuführen. Die meisten Opfer
starben. Sie waren die Glücklicheren. Die Überlebenden wurden zu Monstren. Man veränderte ihren Körper und ihr Bewußtsein, und sie waren nicht länger menschlich. Einige von
ihnen entkamen während unseres Angriffs auf Silo Neun, doch
die. meisten waren zu sicher eingesperrt. Nach dem Tod des
Wurmwächters schaffte man die armen Kreaturen hierher, in
der Hoffnung, einen neuen Weg zu finden, wie man sie kontrollieren konnte. Die Behörden scheinen wirklich unter allen
Umständen unsere Flucht verhindern zu wollen. Sie haben ein
ganzes Dutzend dieser Monster in die Korridore gelassen. Sie
sind halb wahnsinnig vor Wut und Schmerz, und sie werden
alles angreifen, was sich bewegt. Und sie sind auf dem Weg
nach hier.«
Finlay blickte sich erneut um, doch noch immer schien alles
ruhig. Im Augenblick jedenfalls. »Was ist mit Eurem ESP?
Könnt Ihr es wieder einsetzen?«
»Zum Teil. Aber selbst ein ausgewachsener psionischer
Sturm würde Kreaturen wie diese nicht aufhalten.«
»Seht Ihr eine Möglichkeit, Euch mit dem Untergrund in
Verbindung zu setzen, damit man uns hier herausholt?«
»Nein. Die gesamte Umgebung ist durch ESP-Blocker abgeriegelt. Ihr seid nur hereingekommen, weil sie es so wollten.
Wir finden entweder allein einen Weg nach draußen, oder die
Bestien werden unsere Überreste aus ihren Backenzähnen pulen.«
Finlay dachte angestrengt nach. »Wie steht es mit Wartungsschächten, Lufteinlässen und dergleichen?«
»Alles sicher verriegelt und bewacht. Vergeßt nicht, wir befinden uns in einem Gefängnis. Macht Euch bereit. Sie

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