Die Rebellion
vor allem etwas Erfolgreiches .«
»Das klingt vernünftig«, entgegnete Owen. »Dieser erste
Schlag gegen Golgatha sollte sie beeindrucken. Vorausgesetzt,
nichts läuft schief, und wir versauen die Sache nicht selbst.
Wir haben nur diese eine Chance, und wir hatten keine Zeit
zum Üben. Ich gebe mir die größte Mühe, nicht darüber nachzugrübeln, was alles danebengehen könnte – ich kriege nur
Kopfschmerzen davon, und meine Blase spielt verrückt. Ich bin
einfach nicht zum Krieger geboren, ganz egal, wie mein Vater
darüber dachte.«
Hazel sah Owen in die Augen. »Todtsteltzer, du denkst zu
häufig an deinen Vater. Du hast mir erzählt, wie er versucht
hat, dich während deines ganzen Lebens zu manipulieren, mit
all seinen Intrigen und Verschwörungen und geheimen Plänen,
aber jetzt ist er tot . All das ist vorbei. Hör auf, darüber nachzudenken. Du bist inzwischen dein eigener Herr.«
»Bin ich das? Er zieht noch immer die Fäden, selbst im Grab!
Das ist genau die Sorte von wunderbar heroischer Geste, an die
er immer glaubte. Ich stehe im Begriff, genau der Mann zu
werden, den er aus mir machen wollte; die Sorte Mann, die ich
nie werden wollte – ein Schläger mit einem Schwert.«
Hazel seufzte innerlich. Sie fragte sich allmählich, wie oft sie
noch das Thema würden wechseln müssen, bis sie endlich etwas gefunden hätten, über das sie entspannt reden könnten.
Irgend etwas mußte es doch verdammt noch mal geben! »Dieser Stevie Blue, den wir auf Golgatha treffen sollen – was
weißt du über ihn?«
»Ihr habt den gleichen Bericht gelesen wie ich, Hazel. Offensichtlich ist er ein Esper-Klon in relativ hoher Position innerhalb der Untergrundbewegung von Golgatha. Wenn es uns
gelingt, ihn zu treffen, dann wird er bei uns bleiben und bei der
weiteren Planung die Stimme des Untergrunds repräsentieren.
Wenn ich jedoch zwischen den Zeilen lese, dann habe ich das
Gefühl, er ist ein Anarchist – aber man braucht jeden, den man
bekommen kann, wenn man eine Rebellion plant.«
»Was soll deiner Meinung nach eigentlich geschehen, wenn
wir erst gewonnen haben und alles vorbei ist?« fragte Hazel
plötzlich. »Wir haben noch nie darüber gesprochen, keiner von
uns. Wir haben jede Menge darüber geredet, wie wir die Löwenstein zu Fall bringen wollen, aber kein Wort davon, durch
was wir sie ersetzen wollen.«
»Das ist im Augenblick auch noch ziemlich offen«, antwortete Owen. »Die Chancen für unser Überleben sind nicht besonders hoch, ganz zu schweigen davon, daß wir gewinnen. Aber
wenn es uns gelingt, sie zu stürzen … Nun, ich schätze, das
Parlament und die Versammlung der Lords werden passende
Kandidaten präsentieren, und wir werden gemeinsam einen
davon als neuen Imperator bestimmen, der dann Reformen in
Gang setzt. Beseitige die Korruption, arbeite hier und dort ein
wenig mehr Demokratie ein und natürlich eine Generalamnesie
für alle Rebellen der Vergangenheit und der Gegenwart, und
dann können wir alle nach Hause gehen und wieder ein normales Leben führen.«
»Zur Hölle damit!« schimpfte Hazel aufgebracht. »Wir machen das hier doch nicht alles durch, um uns dann wieder mit
dem gleichen alten Kram abzugeben, nur ein wenig hübscher
verpackt! Das gesamte System ist von Kopf bis Fuß korrupt,
und unsere einzige Chance auf wirkliche Gerechtigkeit besteht
darin, es einzureißen und ganz von vorn zu beginnen. Kein
Imperator mehr, keine Lords, Freiheit für alle Klone und Esper,
volle Demokratie und gleiches Recht für alle!«
»Für alle ?« fragte Owen entsetzt. »Ihr meint, für Klone,
Esper, Fremdrassige … wirklich alle?«
»Verdammt richtig, Todtsteltzer. Es muß für alle sein. Das ist
es, was Freiheit bedeutet.«
»Klingt in meinen Ohren eher nach Anarchie. Wenn niemand
weiß, wo er hingehört, wie soll man dann irgend etwas erreichen?«
»Ich wußte nie, wo ich hingehörte, und ich habe eine ganze
Menge erreicht, Todtsteltzer. Du wärst überrascht, wozu die
Menschen fähig sind, wenn man sie nur läßt.«
Owen musterte sie nachdenklich. »Hazel D’Ark. Die D’Arks
gehörten einmal zum Adel, und das ist noch gar nicht lange
her. Entdecke ich da vielleicht eine etwas zu heftige Reaktion?
Von jemandem, der sich seiner aristokratischen Abstammung
schämt? Sicherlich besitzt auch Ihr einen Rest Loyalität gegenüber dem Eisernen Thron. Gebt es nur zu, Hazel.«
»Da irrst du dich gewaltig, Todtsteltzer. In bezug auf das
verdammte adlige Pack
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