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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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jeden an die
rauheren Seiten des Clans zu erinnern. Razors Gesicht und
Hände zeigten Spuren erst kürzlich erlittener Verbrennungen,
aber niemand war so dumm, den Investigator nach dem Ursprung der Verletzungen zu fragen. Investigatoren gaben niemals Schmerz zu. Wenn sie überhaupt welchen spürten.
Jedermann machte SB und Razor aus den verschiedensten
Gründen bereitwillig Platz und erlaubte ihnen so, sich ungestört zu unterhalten. SB lächelte allen und jedem freundlich
und unergründlich zu, während sie leise mit Razor sprach. Der
Investigator blickte immer nur geradeaus, doch seine kalten
Augen waren bereit, sich jeder Bedrohung zu stellen.
»Ich verstehe also richtig? Es hat keine weiteren Fortschritte
bei der Suche nach Julian Skye gegeben?« erkundigte sich SB
gerade, während ihre lächelnden Lippen sich kaum bewegten.
»Ich hätte Euch umgehend informiert, wenn wir etwas gefunden hätten. Die Sicherheitsbehörden geben sich die größte
Mühe, doch die Stadt ist ein einziges Chaos. Wenn Skye dort
draußen ist, werden wir ihn früher oder später finden und zurückbringen. Tot oder lebendig.«
»Ich will ihn lebend, Investigator. Ich habe eine Menge Fragen, die ich ihm unbedingt noch stellen muß. Nicht zuletzt, wie
er es geschafft hat zu entkommen.«
»Wenn er dort draußen ist, dann werden wir ihn finden. Aber
ich kann nicht sagen, wie sein Zustand sein wird. Heute starben
eine Menge Leute oben in der Stadt.«
SB seufzte. Razor konnte verdammt stur sein, wenn er wollte. »Laßt uns über angenehmere Dinge sprechen, Investigator.
Machen wir wenigstens Fortschritte beim Infiltrieren der WolfGeschäfte?«
Ȇberraschend gute sogar. Daniel und Stephanie sind so mit
ihren eigenen Intrigen beschäftigt, daß sie nicht nach rechts
oder links blicken. Valentin verfolgt irgendwelche eigenen
Interessen und hat ihnen genügend Freiheit gelassen, damit sie
schwimmen oder untergehen. Sie haben sich nicht schlecht
geschlagen, bisher jedenfalls, aber sie haben nicht die geringste
Erfahrung mit Industriespionage. Wir haben inzwischen beinahe auf jeder Ebene ihrer Firma, vom niedrigsten Posten bis hin
zum Vorstand, eigene Leute eingeschleust, die in keiner direkten Verbindung mit dem Chojiro-Clan stehen. Die Sicherheitsleute der Wolfs sind ziemlich gut, aber ohne kompetente Führung können sie nichts ausrichten.«
»Das ging für meinen Geschmack viel zu leicht«, erwiderte
SB. »Ich kann einfach nicht glauben, daß Valentin überhaupt
kein Interesse an der Gesellschaft zeigt. Schließlich ist sie die
Basis der gegenwärtigen Stellung und des Reichtums seiner
Familie. Er hat praktisch den letzten Kredit aus den Schatztruhen der Wolfs und der Feldglöcks investieren müssen, um die
Gesellschaft ans Laufen zu bekommen, und er hatte kaum Reserven, die er für ein Sicherheitsnetz ausgeben konnte. Bald
schon werden wir in einer Position sein, die uns erlaubt, die
Fertigung der Hyperraumtriebwerke gründlich zu sabotieren.
Ich kann einfach nicht glauben, daß Valentin nicht weiß, was
wir tun.«
»Er hat seine eigenen Interessen«, entgegnete Razor. »Ich
bedaure, gestehen zu müssen, daß meine Leute bisher nicht
herausfinden konnten, was diese Interessen außer dem, was
ohnehin offensichtlich scheint, genau sein könnten. Die Leute,
die wir hinter ihm hergeschickt haben, sind allesamt spurlos
verschwunden.«
»Und Ihr findet das nicht besorgniserregend?«
»Investigatoren finden nichts besorgniserregend. Es schadet
dem Ruf. Fahrt Ihr nur mit Euren Intrigen fort, und ich kümmere mich darum, daß niemand Euch in die Quere kommen
kann.«
SB nickte knapp. »Wir können nicht länger warten, nur weil
wir nicht wissen, was Valentin plant. Wenn überhaupt. Erteilt
die notwendigen Befehle, Razor. Ich will bis zum Ende der
nächsten Woche signifikante Fehler bei der Konstruktion des
neuen Antriebs sehen. Stellt sicher, daß etwas Aufsehenerregendes dabei herauskommt. Etwas, auf das sich die Nachrichtensender stürzen werden. Wenn wir die Auslieferung der Antriebe nicht nur verzögern, sondern vollständig zum Erliegen
bringen können, dann sollte es nicht mehr lange dauern, die
Herrscherin davon zu überzeugen, daß die Wolfs nicht gut genug sind, um die Verantwortung für eine so bedeutsame Angelegenheit zu tragen. Und wir werden bereitstehen, im gleichen
Augenblick alles zu übernehmen. Schließlich hat außer uns
niemand so viel Anspruch darauf. Wir produzieren bereits die

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