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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sich noch mehr über uns zu ärgern, oder?
Ich schätze, sie ist heute nicht besonders gut gelaunt.«
Kit schniefte verächtlich. »An Tagen wie diesem wünsche
ich mir, wir wären noch im Untergrund. Ich habe mir in der
Rolle des Subversiven gut gefallen.«
»Wir beide sind zu dem Schluß gekommen, daß das Risiko
zu groß wurde«, erwiderte David. »Nachdem Huth sich als
Dram zu erkennen gegeben hat, wäre es reiner Selbstmord gewesen, noch länger zu bleiben. Nur weil wir rechtzeitig einen
Rückzieher gemacht haben, steht jetzt einzig und allein sein
Wort gegen unseres. Und Löwenstein will keinen Skandal.
Außerdem können wir jederzeit wieder zurück, wenn wir wollen. Wenn Dram doch nur wirklich gestorben wäre …«
»Aber er lebt.«
»Offensichtlich. Und er ist während seiner Abwesenheit
ebenso offensichtlich nicht freundlicher geworden, gleichgültig, wo er gesteckt hat. Er hat sicher mit Löwenstein über uns
gesprochen. Das ist wohl auch der Grund, warum man mich
zurück nach Virimonde schickt.«
»Du mußt nicht gehen, wenn du nicht willst«, sagte Kit und
betrachtete seine Füße.
»Doch, ich muß. Offiziell ist es eine Beförderung. Ich werde
mit der Leitung einer der größten Nahrungsmittelfabriken des
Imperiums betraut. Außerdem ist es mein Erbe als Todtsteltzer.
Würde ich mich weigern, könnte Löwenstein das als willkommenen Anlaß nehmen, mir den Titel abzuerkennen.«
»Aber wenn du nach Virimonde abreist«, entgegnete Kit traurig, »dann bin ich wieder allein.«
»Komm doch mit mir«, schlug David vor. »Sicher, es wird
unsere Chancen auf ein weiteres Vorankommen eine Zeitlang
beenden, aber wenn wirklich ein Krieg ausbricht, wird man
sich schnell genug an uns erinnern und uns zurückrufen. Löwenstein wird früher oder später erkennen, daß sie es sich nicht
leisten kann, auf uns böse zu sein. Wir sind immerhin die
Oberhäupter unserer Familien.«
»Und das Ende unserer Blutlinien«, ergänzte Kit. »Wir haben
niemanden mehr außer uns.« Er hob den Blick und sah David
in die Augen. »Du bist der einzige Freund, den ich jemals hatte, David. Ich werde mit dir nach Virimonde gehen. Oder zum Abgrund oder sonstwohin.«
»Jetzt sei mal nicht so pessimistisch«, munterte David ihn
auf. »Du kommst mit mir, und wir werden eine Menge Spaß
haben. Wein, Weiber und jede Menge eingeborener Kreaturen,
die wir töten können, bis unsere Arme abfallen. Und für den
Fall, daß die Eiserne Hexe beschließt, uns für vogelfrei zu erklären, können wir beide dringend jemanden gebrauchen, der
uns den Rücken freihält.«
Kit lächelte. »Du warst immer der Praktischere von uns beiden, David.«
»Einer von uns muß es ja sein. Außerdem, falls Löwenstein
dumm genug ist, Leute hinter uns herzuschicken, dann schikken wir sie ihr zurück. In ganz kleinen Kisten. Porto zahlt
Empfänger.«
»Richtig«, erwiderte Kid Death. »Aber wenn die Eiserne Hexe unsere Köpfe wollte, hätte sie längst etwas in dieser Richtung unternommen. Vielleicht Gift in unserem Essen oder eine
Bombe auf der Toilette. Sie will uns nicht tot. Für jemanden
wie uns wird es immer Arbeit geben. Wir sind erprobte Kämpfer, die jeden Auftrag annehmen. Du wirst sehen. Sobald der
Krieg erst beginnt oder das politische Intrigenspiel ein wenig
zu schmutzig wird, ruft sie uns zurück. Dann können wir uns
den Weg zur Macht freikämpfen. Ich persönlich kann es gar
nicht erwarten.«
David betrachtete seinen Freund liebevoll. »Manchmal
machst du mir angst, weißt du das? Aber wenigstens muß ich
mir keine Gedanken mehr machen, daß du wieder hinter Valentin herjagst, solange du bei mir bist.«
»Ich werde ihn töten«, flüsterte Kit. »Er wird sehr langsam
sterben, dieser Bastard, und er wird mich anflehen, ein Ende zu
machen. Er hat mich betrogen.«
David schwieg diplomatisch. Kit hatte seine Verbindungen
zu den Kyberratten spielen lassen und den heimlichen Handel
des Feldglöck-Clans mit den KIs von Shub entdeckt. Er hatte
sein Wissen an Valentin weitergegeben, und Valentin hatte ihm
als Gegenleistung eine große Summe Geld versprochen. Valentin hatte die Informationen benutzt, um die Feldglöcks zu stürzen – und anschließend alle Verbindungen zu Kit abgebrochen
und bestritten, ihm auch nur einen einzigen Kredit zu schulden.
Und er hatte ihn obendrein auch noch verspottet, etwas dagegen zu unternehmen, falls er könnte. Da Valentin jetzt Oberhaupt der Wolfs und damit der mächtigsten Familie im

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