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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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meldete sich
Evangeline Shreck zu Wort. »Ihre Existenz ist inzwischen kein
bloßes Gerücht mehr. Ein einziges ihrer Schiffe hat den Raumhafen von Golgatha in Schutt und Asche gelegt. Und das war
erst eine der unbekannten Rassen. Angeblich gibt es zwei.
Was, wenn sie sich gegen die Menschheit verbünden? Immerhin könnte es sein, daß die Fremden eine viel größere Bedrohung für die Menschheit darstellen als Löwenstein.«
»Dann sollten wir besser zusehen, daß wir unsere Rebellion
durchführen, bevor sie über das Imperium herfallen«, sagte
Giles. »Wenn das Imperium so uneinig ist wie bisher, gibt es
keine Hoffnung, einem gemeinsamen Angriff zweier Rassen
unbekannter Herkunft und Stärke zu widerstehen. Es ist unbedingt erforderlich, daß wir uns alle vereinen und ein gemeinsames Ziel vor Augen haben. Und da Löwenstein in dieser
Hinsicht niemals zustimmen würde, ist es aus meiner Sicht
lebensnotwendig, sie vom Thron zu stoßen, solange noch Zeit
dazu ist.«
»Jedermann kennt Eure Legende«, meldete sich Finlay Feldglöck zu Wort und musterte Giles nachdenklich. »Die Kinder
lernen es in der Schule, und beinahe jedes Jahr gibt es einen
neuen Holofilm, der auf Euren Abenteuern basiert. Ihr wart vor
mehr als neunhundert Jahren der erste Oberste Krieger des Imperiums, und Ihr habt das Beste des alten Imperiums verkörpert. Woher sollen wir wissen, daß Ihr in Eurem Herzen auf
unserer Seite steht und nicht tief im Innern für den Eisernen
Thron und das Imperium seid, für das Ihr vor so langer Zeit so
häufig Euer Leben in die Waagschale geworfen habt?«
»Das Imperium, an das ich glaubte und an das ich mich erinnere, ist längst vergangen«, erwiderte Giles Todtsteltzer. »Und
trotz allem, was die Holofilme Euch erzählt haben mögen – es
begann schon damals von innen heraus zu verrotten. Ich versuchte, diesen Prozeß aufzuhalten, aber ich war nur ein einzelner Mann, und obwohl ich damals der Oberste Krieger war,
blieb mir am Ende nichts anderes übrig, als um mein Leben zu
rennen. Wenn ich sehe, was in der Zwischenzeit aus dem Imperium geworden ist, dann erkenne ich es nicht wieder. Löwensteins Reich ist eine Karikatur dessen, was seine Gründer im
Sinn hatten. Der Traum der Menschheit ist zu einem Alptraum
geworden. Und wir sind der Wecker. Es ist noch nicht zu spät.
Wir können die Dinge ändern, wenn wir uns nur einig sind und
zusammenarbeiten.«
»Rührende Worte«, entgegnete Finlay Feldglöck. »Aber über
was für eine Art von Veränderungen sprechen wir genau? Es
ergibt keinen Sinn, daß wir alle unser Leben riskieren, um Löwenstein von ihrem Thron zu stoßen, wenn wir sie hinterher
durch jemanden oder etwas ersetzen, das genauso schlecht ist.
Das gesamte System ist korrupt. Ich sage, wir müssen es vollständig zerschlagen und ganz von vorn beginnen. Ich habe
Dinge gesehen … Ich darf nicht zulassen, daß es so weitergeht.
Ich spreche für den Untergrund von Golgatha , und wir verlangen allgemeines Wahlrecht, ein Parlament, das die gesamte
Bevölkerung repräsentiert – einschließlich Klonen und Espern!
– und eine strikt konstitutionelle Monarchie. Und eine Generalamnesie für alle, die aus politischen Gründen in den Gefängnissen sitzen.«
»Richtig«, sagte Stevie Drei. »Reißt Silo Neun ab, und macht
den Experimenten an Klonen und Espern ein Ende!«
»Und brecht die Macht der Familien«, fügte Jakob Ohnesorg
hinzu. »Die Clans kontrollieren alle Produktionsmittel. Die
neue Regierung muß als erstes sämtliche Clans enteignen und
die Kontrolle über ihre Vermögen übernehmen. Stürzt sie alle,
und laßt sie für ihren Lebensunterhalt arbeiten, genau wie der
Rest von uns.«
»Einen Augenblick!« fuhr Owen dazwischen. »Ich bin immer
noch loyal gegenüber dem Eisernen Thron, selbst wenn diejenige, die ihn gegenwärtig besetzt, nicht als Herrscher geeignet
ist. Wir brauchen nichts weiter als jemanden, der geistig gesund und vernünftig mit der ihm übertragenen Macht umgeht.
Anschließend können wir mit dieser Person über vorsichtige
demokratische Reformen verhandeln. Nur weil schlechte Menschen an der Macht sind, heißt das noch lange nicht, daß das
gesamte System schlecht ist.«
»Doch, das heißt es«, widersprach Hazel. »Es ist nämlich genau das System, das schlechte Menschen hervorbringt. Jakob
hat vollkommen recht, wir müssen alles einreißen. Jeder muß
eine Chance erhalten.«
Owen funkelte sie wütend an. »Ihr wollt immer nur

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