Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
sonst würde er wahrscheinlich mit einem Messer im
Rücken enden. Oder sogar in der Brust. Ruby Reise konnte
sehr direkt werden, wenn es darum ging, ihre Gefühle unter
Umständen sehr direkt auszudrücken.
    »Das klingt alles zu schön, um wahr zu sein«, mischte sich
Elias Gutmann erneut ein und drängte sich durch die Menge
nach vorn, wo er Ohnesorg mit unversöhnlichen Blicken anstarrte. »Aber wir haben die Frage noch nicht geklärt, wer bei
dieser neuen Rebellion das Sagen haben wird. Jeder von uns ist
mit anderen Sorgen und einer anderen Agenda hierhergekommen. Wir wollen im Endeffekt zwar alle das gleiche, doch irgend jemand wird entscheiden müssen, auf welchem Weg wir
unser Ziel verfolgen. Meine Kollegen und ich haben seit Dekaden Aufstände und Unruhen geplant, und wir werden uns ganz
bestimmt nicht auf eine Hinterbank verziehen, um ein paar
dahergelaufenen Neuankömmlingen das Kommando zu überlassen, nur weil sie einige aufsehenerregende Erfolge vorzeigen
können. Und ganz bestimmt werden wir uns nichts von einem
alten Mann sagen lassen, der seine beste Zeit schon lange hinter sich hat. Ihr seid Vergangenheit, Jakob Ohnesorg, und wir
müssen unseren Blick in die Zukunft richten. So berühmt Ihr
auch sein mögt, die Tatsache bleibt bestehen, daß Ihr immer
und immer wieder darin versagt habt, das Imperium zu stürzen.
Die neue Rebellion braucht einen besseren Führer als einen
alten Mann mit fehlendem Charisma.«
    Ohnesorg erwiderte gelassen den Blick des Dicken, ohne sich
eine Reaktion auf die Beleidigungen anmerken zu lassen. »Hallo, Elias! Schön, Euch auch einmal wiederzusehen. Was machen die Hämorrhoiden? Ihr habt inzwischen beinahe so lange
im verborgenen konspiriert, wie ich Armeen ins Feld geführt
habe, aber ich kann nicht erkennen, daß Ihr erfolgreicher gewesen wärt als ich. Trotz all Eurer großartigen Intrigen und Pläne
sitzt die Eiserne Hexe noch immer auf ihrem Thron. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Ihr ein Knabe wart, Elias. Ihr
wart so vielversprechend, was ist nur aus Euch geworden! Ich
erinnere mich auch an Euren Vater. Ein guter und ehrenhafter
Mann. Ein Glück, daß er tot ist; so muß er wenigstens nicht mit
ansehen, was aus seinem Sohn geworden ist.«
    »Natürlich ist er tot«, sagte Gutmann. »Ich habe ihn selbst
umgebracht. Es ist der traditionelle Weg zu Macht und Einfluß,
oder habt Ihr das vergessen? Die Alten müssen immer für die
Jungen Platz machen. Und jetzt verschwindet endlich von Eurem Podest, und räumt den Platz für einen besseren Mann.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Ohnesorg. »Kennt Ihr denn
einen?«
Erneut wurde Kichern laut, und Gutmann errötete ein wenig.
»Schlaue Worte, Ohnesorg. Ich repräsentiere eine Gruppe von
Leuten, die ihre eigenen Vorstellungen über den Verlauf dieser
Rebellion besitzen. Wir haben Jahre unseres Lebens im Kampf
gegen die Tyrannei und für die Freiheit investiert, und wir haben nicht die geringste Lust, noch mehr Zeit zu verschwenden,
indem wir auf ein altes Wrack und seine überholten Ideen hören.«
Gutmann unterbrach sich, als Ruby einen Schritt vortrat und
ihn mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen musterte.
»Du da! Benimm dich gefälligst, oder du bist draußen!«
»Und wie bitte wollt Ihr das anstellen?« Gutmann grinste
selbstgefällig. »Schließlich bin ich nur ein Hologramm, meine
Liebe. Euer wohlbekannter Hang zu Gewalttätigkeit nutzt Euch
in diesem Fall überhaupt nichts. Ich habe noch eine ganze
Menge mehr zu sagen, und Ihr könnt nichts unternehmen, um
mich daran zu hindern.«
»Willst du darauf wetten, Fettsack?« entgegnete Ruby. Sie
zog einen kleinen Apparat aus der Tasche, zeigte damit auf
Gutmann, grinste böse und drückte auf einen Knopf. Die Holoprojektion des dicken Mannes fiel in sich zusammen und verschwand. Ruby musterte die versammelte Menge, und Unruhe
wurde laut. »Ein praktisches kleines Gerät ist das«, erklärte sie.
»Ich habe es von den Hadenmännern. Also reißt Euch gefälligst zusammen, Leute. Hütet Eure Zungen, wenn Ihr wollt,
daß wir Euch zuhören.«
»Betrachtet Ruby Reise als meinen Stabsoffizier«, sagte Ohnesorg. »Und seid froh, daß niemand von Euch persönlich anwesend ist. Ruby setzt sehr unkonventionelle Methoden ein,
wenn es darum geht, mit Leuten fertig zu werden, die sie verärgern. Es dauert ewig, hinterher all das Blut aufzuwaschen.
Schön, wo war ich stehengeblieben?«
»Ihr habt über die Rebellion und

Weitere Kostenlose Bücher