Die Rebellion
weißt du? Ich kenne Leute,
die mir alles bringen, was ich haben will. Jetzt lebt Penny bei
mir, und sie liebt mich, wie du es einst getan hast. Komm wieder nach Hause, Evie. Ohne deine Unterstützung weiß ich
nicht, wie lange ich die arme Penny noch schützen kann. Du
willst doch nicht, daß ihr irgend etwas zustößt, oder?«
»Laßt sie in Frieden«, zischte Finlay scharf und trat zwischen
Evangeline und ihren Vater. »Ich spüre ganz genau, was Ihr
vorhabt, Shreck. Ihr wollt Evie dazu zwingen, zu Euch zurückzukommen, damit Ihr einen Keil zwischen uns treiben könnt.
Ich weiß, daß Ihr sie mißhandelt habt. Evie spricht niemals
darüber, aber ich weiß, wie sehr Ihr sie verletzt habt. Also laßt
sie in Frieden, Ihr verdammter Bastard, oder ich werde Euch
eigenhändig töten. Die Rebellion kann sehr gut ohne die Unterstützung von Abschaum wie Euch leben.«
»Kann sie?« erwiderte Gregor ungerührt. »Ich schätze, Eure
Vorgesetzten im Untergrund denken da ganz anders. Was bedeutet schon eine Person gegen die Reichtümer eines Clans?
Und ich will meine Evie zurückhaben! Wenn ich dazu über
Eure Leiche gehen muß, Feldglöck, dann um so besser!«
»Ihr seid ein toter Mann, Shreck«, knurrte Finlay mit rauher
Stimme.
»Nimm deinen Hund an die Leine, liebe Evie«, sagte der
Shreck gelassen. »Oder ich werde dafür sorgen, daß man ihm
einen Maulkorb anlegt. Vergiß nicht, die Rebellion braucht
mich.«
»Ich muß ihm leider zustimmen«, mischte sich Jakob Ohnesorg ein. »Wir haben uns hier versammelt, um über die Zukunft
der gesamten Menschheit zu sprechen und nicht über Eure persönlichen Probleme. Macht das zu gegebener Zeit untereinander aus. Nur eins noch, Finlay: Die Sache geht vor. Immer. Vergeßt das nicht.«
»Haltet mir keine Vorträge«, erwiderte Finlay. »Ich habe einen Eid auf meinen Namen, meine Ehre und mein Leben geschworen, Löwenstein zu stürzen. Ich werde kämpfen und,
wenn es sein muß, auch für unsere Sache sterben. Aber früher
oder später wird eine Zeit kommen, wenn die Rebellion die
Unterstützung des Shreck nicht mehr benötigt. Und dann werde
ich ihn töten.«
»Ihr werdet mich immer brauchen«, entgegnete der Shreck.
»Habt Ihr nicht zugehört? Der Sturz Löwensteins ist nur der
Anfang. Der wirkliche Kampf um Macht und Einfluß beginnt
erst danach. Und Ihr werdet immer Leute wie mich benötigen.
Wer weiß, vielleicht sollte ich als Preis für meine Unterstützung Evies Rückkehr und Euren Kopf auf einem Pfahl verlangen?«
»Davon träumt Ihr nur, kleiner Mann«, erwiderte Finlay.
»Unsere Rebellion soll uns von Leuten wie Euch befreien.
Stimmt es nicht, Ohnesorg?«
»Haltet bitte endlich den Mund. Alle beide!« Jakob Ohnesorg
funkelte Finlay und Gregor wütend an. »Ihr könnt Eure Hahnenkämpfe meinetwegen woanders austragen, aber nicht hier.
Je länger sich diese Versammlung hinzieht, desto größer ist die
Gefahr, daß das Imperium uns entdeckt. Und jetzt: Hat noch
irgend jemand etwas zur Sache zu sagen?«
»Ich biete die Unterstützung des Todtsteltzer-Clans«, sagte
David und grinste Owen kalt an. »Ich bin der Lord von Virimonde , und all meine Ressourcen stehen der Rebellion zur
Verfügung. Virimonde liegt relativ weit ab vom Zentrum, und
es dauert sicher eine Zeit, bevor das Imperium etwas bemerkt.«
» Virimonde gehört nur so lange dir, bis ich komme und es
mir zurückhole«, sagte Owen. »Richte dich nicht zu behaglich
ein, David. Du wirst nicht lange dort bleiben.«
»Du hast kein Recht auf irgend etwas dort, wie auch immer
die Rebellion ausgeht«, widersprach David. »Ich bin jetzt der
Todtsteltzer, und du bist ein Niemand. Ich werde mein Eigentum gegen jeden verteidigen, der es mir wegnehmen will.«
»Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher.« Owen lächelte seinen Vetter an. »Soweit ich mich entsinne, gehört die
Lordschaft von Virimonde zu dem Preis, der auf meinen Kopf
ausgesetzt ist. Also muß mich nur irgend jemand töten, und
Löwenstein wird ihn zum Lord von Virimonde ernennen. Deine
Festung ist auf Sand gebaut, Vetter, und die Flut kommt bereits
heran.«
»Wenn die Rebellion die Nahrungsmittel und Vorräte will,
die ich liefern kann, dann wird sie mich als den rechtmäßigen
Lord anerkennen müssen, und zwar jetzt und später.«
»Das stimmt«, sagte Ohnesorg. »Tut mir leid, Owen.«
David grinste Owen selbstgefällig an. »Ich habe bereits sämtliche Spuren deiner kurzen Herrschaft beseitigen lassen. Bald
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