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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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draußen am Abgrund waren auch für sie hart. Zwischen den
einzelnen Planeten lagen weite Entfernungen, und selbst mit
dem neuen Hyperraumantrieb dauerte es noch sehr lange, um
sie zu überbrücken. Frost langweilte sich tödlich. Insgeheim
dachte Schwejksam, daß er mit der Langeweile ganz gut leben
konnte. Nur noch ein paar Planeten, und ihre Mission wäre
offiziell abgeschlossen – obwohl sich erst noch zeigen mußte,
ob man ihnen die Rückkehr in belebtere Sektoren des Imperiums gestatten würde oder nicht. Schwejksam und seine Leute
wußten zu viele Dinge, die Löwenstein lieber nicht in die Öffentlichkeit getragen haben wollte.
    Doch es war nicht allein die Einsamkeit und die endlose
Langeweile oder die große Entfernung zum Herzen des Imperiums, die Schwejksam zu schaffen machten. Die Rebellion
konnte jederzeit beginnen. Sie wurde von Leuten angeführt, die
fast so etwas wie Übermenschen geworden waren, und unterstützt von den tödlichen Hadenmännern, den einstigen Feinden
der Menschheit. Diese Rebellion, wenn sie erst kam, würde
nicht so leicht niederzuschlagen sein wie all die anderen zuvor.
Schwejksam spürte ein brennendes Verlangen, beinahe eine
Besessenheit, an seinen rechtmäßigen Platz im Orbit von Golgatha zurückzukehren, wo er die Imperatorin schützen konnte.
Löwenstein hatte seine Berichte über die Rebellen und ihre
Anführer auch nicht im entferntesten ernst genug genommen.
Schwejksam hatte versucht, mit Frost über seine Bedenken zu
sprechen, in der Erwartung eines verständnisvollen Ohrs, doch
sie hatte leichthin die Schultern gezuckt und erwidert, daß es
wenigstens für alle genug zu kämpfen gäbe, falls es zu einer
Rebellion kam, die das gesamte Imperium überzog. Ganz egal,
wer die Gegner waren. Frost hatte schon immer eine eher praktische Ader besessen.
    Schwejksam trommelte mit den Fingern auf seiner Armlehne.
Irgendwo tief in seinem Innern rief eine leise, aber hartnäckige
Stimme nach einem Drink, um seine flatternden Nerven zu
beruhigen, doch er hörte nicht auf sie. Er hatte es ausprobiert,
doch es hatte nicht funktioniert. Schwejksam hatte es geschafft,
rückwärts aus der Flasche zu klettern – wobei Frost ihm ein
wenig geholfen hatte –, und er würde dem Drängen nicht wieder nachgeben. Er hatte sich der Schande des Versagers mit
seinem glorreichen Sieg über die Fremden im Orbit von Golgatha entledigt und entgegen aller Erwartungen eine weitere
Chance bekommen, um sich zu beweisen, und er wollte verdammt sein, wenn er sich jetzt von seinen eigenen Schwächen
besiegen ließ. Es hatte eine Weile gedauert, doch die Mannschaft hatte schließlich begonnen, ihren Kapitän wieder zu respektieren, und das war gut so. Sie waren gute Leute, und sie
verdienten einen starken Kapitän. Natürlich gab es noch immer
dunkle Ecken, in denen noch dunklere Gerüchte die Runde
machten; Ecken, in denen sich die Männer sicher fühlten vor
den Überwachungssystemen der Unerschrocken . Unter Deck
erzählte man sich, daß Frost und Schwejksam verhext waren.
Das Pech klebte an ihren Fersen. Sie waren Jonasse, alle beide.
In ihrer Umgebung geschahen die unmöglichsten Dinge. Immerhin hatte Schwejksam sein letztes Schiff, die Dunkelwind,
bei einem Zusammenstoß mit Piraten verloren, und sein letzter
Auftrag auf der Wolflingswelt war genauso unerwartet in die
Hose gegangen. Und wie jedermann wußte, so erzählten die
Gerüchte, kam ein Unglück selten allein. Die abergläubischeren unter seinen Männern hatten untereinander Wetten abgeschlossen, aber nicht, wann das nächste Mal etwas wirklich
vollkommen danebenging, sondern welcher Art der Unglücksfall sein würde.
    Schwejksam tolerierte es. Insgesamt betrachtet, war seine
Besatzung noch immer wachsam und diszipliniert, und die
Männer erfüllten ihre Pflichten auf vollkommen ausreichende
Weise. Der Sieg über das Raumschiff der Fremden im Orbit
um Golgatha hatte ihre Moral wesentlich gestärkt und ihnen
nach dem Debakel auf der Wolflingswelt das Selbstvertrauen
zurückgegeben. Die meisten von ihnen hatten während des
Angriffs der Fremden auf den Raumhafen und die Hauptstadt
von Golgatha einen oder mehrere Freunde verloren oder kannten zumindest jemanden, dem es so ergangen war, und im kollektiven Herzen der Besatzung brannte ein unterschwelliger,
aber nichtsdestotrotz heißer und inniger Wunsch nach Rache.
Bisher war Schwejksam imstande gewesen, stets rechtzeitig ein
Ventil

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