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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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er würde die verdammt
beste Arbeit abliefern, die zu leisten er imstande war.
Es war seine große Chance, sich einen eigenen Namen zu
machen und nicht länger im Schatten des alten Shreck zu stehen. Eine Gelegenheit, endlich ein wenig Selbstachtung zu
gewinnen. Mutter Beatrice war bekannt dafür, daß sie keine
Interviews gab. Die Presse nahm ihre Haltung ernst, seit sie
einen Reporter, der versucht hatte, einen ihrer Freunde durch
Erpressung zum Reden zu bringen, mit einem Fleischklopfer in
der Hand übers Knie gelegt hatte. Doch Mutter Beatrice war
höchstwahrscheinlich die einzige Person auf dem gesamten
Planeten, die Toby die ganze Geschichte verraten konnte und
wollte. Die ganze Wahrheit, und zur Hölle mit den Konsequenzen. Mutter Beatrice hatte sich einverstanden erklärt, mit ihm
zu sprechen … Toby trat heftig gegen den Türrahmen.
»Flynn! Seid Ihr bald fertig?«
Die Tür schwang auf, und Flynn trat heraus. Er sah aus wie
ein ganz gewöhnlicher Kameramann. Die Box ruhte auf seiner
Schulter wie eine schlafende Eule. Flynn wirbelte vor Toby
einmal um die eigene Achse und zeigte sich in seinen ausgebeulten Hosen und der Tarnjacke. »Nun? Kann ich so gehen?«
»Ihr habt immer noch Lippenstift am Mund«, tadelte Toby
mit eisiger Ruhe.
Flynn zog ein Taschentuch hervor, wischte sich damit über
die Lippen und grinste Flynn an. »Besser?«
»Unwesentlich. Laßt uns gehen, bevor Mutter Beatrice ihre
Meinung ändert. Oder irgend jemand anderes das für sie tut.«
    Schweigend gingen Toby und Flynn durch die engen Korridore
und verharrten jedesmal, wenn sie glaubten, irgend etwas zu
hören. Aber niemand war unterwegs. Die meisten Menschen
schliefen und vertrauten darauf, daß die elektronische Überwachung und die Wachen ihr Bestes gaben, um für eine ungestörte Nachtruhe zu sorgen. Schließlich waren die Rebellen auch
an ihren erfolgreichsten Tagen niemals auch nur in die Nähe
der Wohnquartiere vorgedrungen, und niemand in der gesamten Fabrik traute sich, die Wachen zu verärgern. Als Reporter,
der die Fertigungsanlage in einem guten Licht erscheinen lassen sollte, besaß Toby Sicherheitsausweise für praktisch jede
Zone, und einige diskrete, aber beträchtliche Bestechungsgelder würden dafür sorgen, daß niemand von seiner nächtlichen
Unternehmung erfuhr. Wenigstens hoffte er das.
    Toby führte Flynn bis zum nächsten Durchgang zum äußeren
Sektor und blieb davor stehen, um in die schweren Felle zu
schlüpfen, die neben der Tür hingen. Selbst ein vorübergehender Aufenthalt im Winter von Technos III konnte ohne entsprechenden Schutz ein tödliches Ende nehmen. Toby und Flynn
warfen sich ganze Bündel von Fell und Wolle über, bis sie
kaum noch gehen konnten, und traten dann zum Ausgang. Toby warf einen Blick durch das Fenster neben der Tür und zuckte zusammen. Die Luft war dick von Schnee, der von einem
böigen Wind hin und her gewirbelt wurde. Er sah nicht auf das
Thermometer. Toby wollte gar nicht wissen, wie kalt es draußen war. Er zog die Fellkapuze tief in die Stirn, wickelte den
Schal fest über Mund und Nase, fluchte einen Augenblick still
in sich hinein und zwängte die schwere Tür auf. Sie schwang
langsam nach innen und gab den Blick auf eine halbmeterhohe
Schneewehe frei, die sich von außen gegen den Durchgang
gelegt hatte. Toby und Flynn stapften hindurch und schlurften
in den Winter hinaus. Die Tür krachte hinter ihnen zu, und sie
waren allein in der Nacht.
    Die Kälte traf sie wie ein Hammer. Im ersten Augenblick
konnten beide nichts anderes tun, als sich gegenseitig zu stützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Die bitterkalte
Luft versengte ihre Lungen, und der Winter ließ ihre ungeschützten Augen tränen. Der Schnee lag gut dreißig Zentimeter
hoch. Unermüdlich kämpften Maschinen dagegen an und bemühten sich, ein freies Feld rings um den Komplex zu schaffen, doch der Schnee fiel schneller, als die Maschinen ihn wegschaufeln konnten. Der Wind war so stark, daß er Toby von
den Beinen zu reißen drohte, und er mußte sich dagegen stemmen, um nicht zu stürzen. Die gefrierende Luft verursachte
Zahnschmerzen, selbst durch den dicken, mehrfach um Hals
und Gesicht geschlungenen Schal hindurch. Toby verzog das
Gesicht und zog die Schultern nach vorn, als der Wind erneut
die Richtung änderte. Eine Stimme in seinem Innern drängte
ihn zum Umkehren und zur Flucht vor diesem alptraumhaften
Wetter, doch Toby wollte nicht auf sie hören. Er

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