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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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recht«, entgegnete Michael. »Mit dem
Chojiro-Clan zu konspirieren ist, als würden wir Haie fischen
und uns selbst als Köder einsetzen. Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken.«
»Nun, dann denk schnell. Jede Minute kann jemand herkommen und mit uns reden wollen. Unser Plan kann jeden Augenblick beginnen. Das letzte Stück des Puzzles ist eben eingetroffen.«
»Ich hasse es, wenn du in Anspielungen redest. Ich nehme
an, du meinst einen Doppelagenten. Was macht ihn denn zu so
etwas Besonderem?«
»Er gehört zu den Jesuitenkommandos«, meldete sich eine
leise Stimme hinter ihnen. »Und das bedeutet, daß er Zugang
zu allen Sicherheitssystemen innerhalb und im Umkreis der
Fabrik besitzt.«
Michael wirbelte herum, die Fäuste geballt, weil er überrascht worden war – doch dann entspannte er sich rasch wieder, als ihm klar wurde, wer da vor ihm stand. Die Jesuiten
waren die Vollstrecker der Kirche von Christus dem Krieger ,
und man sagte von ihnen, sie seien die besten Kämpfer nach
den Investigatoren und den Gladiatoren der Arena. Dieser Jesuit trug einen purpurn und weißen Kampfanzug und ein sarkastisches Grinsen im Gesicht. Er war groß, dunkel und nicht sonderlich beeindruckend. Der Mann wirkte auch nicht besonders
hart oder gefährlich, doch Michael verspürte nicht den leisesten
Drang, die Wahrheit herauszufinden. Oder den Jesuiten auch
nur zu verärgern. Michaels Muskeln dienten nur zur Schau und
sonst gar nichts.
»Ich bin froh, daß Ihr gekommen seid«, sagte Lily mit liebenswürdiger Stimme. »Ich nehme an, alles läuft wie geplant?«
»Bisher ja«, erwiderte der Jesuit. »Ich bin Vater Brendan,
Michael. Ihr könnt mir völlig vertrauen. In diesem Raum zum
Beispiel laufen die Sicherheitssysteme im Augenblick in einer
geschlossenen Schleife. Wir können uns so lange unterhalten,
wie wir wollen, ohne befürchten zu müssen, daß ein unerwünschtes Ohr mithört. Nun, ich bin sicher, Ihr habt eine Menge Fragen. Schießt los.«
»Also schön«, begann Michael. »Fangen wir damit an, warum wir irgend jemandem von der Kirche trauen sollten. Ich
habe gehört, sie tritt noch immer dafür ein, die Todesstrafe für
Ehebrecher einzuführen. Diese ganze Sache könnte von Kassar
eingefädelt sein. Es würde ihm gefallen, wenn er die Wolfs zu
Fall bringen könnte.«
»Der Kardinal weiß nichts von dieser Sache«, entgegnete Vater Brendan. »Sonst wären wir inzwischen alle längst tot. Und
die Frage, warum ich für den Chojiro-Clan arbeite, ist rasch
beantwortet. Vor meinem Eintritt in die Kirche gehörte ich zum
Silvestri-Clan.«
»Und was, zur Hölle, haben die Silvestris mit den Chojiros
zu schaffen?«
Der Jesuit lächelte. »Den Schwarzen Block .«
Michael bemerkte, daß sein Unterkiefer herabgesunken war,
und schloß den Mund mit lautem Schnappen. Die streng geheime, sagenumwobene Schule, in der jüngere Mitglieder der
Familien beinahe von Geburt an ausgebildet und zu äußerster
Loyalität gegenüber den Clans konditioniert wurden, bis zum
Tod und darüber hinaus. Die geheimste Waffe der Familien.
»Aber …« Michael suchte stotternd nach Worten. »Warum
wird der Schwarze Block gegen die Wolfs aktiv? Gegen eine
der Familien?«
Vater Brendan lächelte. »Die Wolfs im allgemeinen und Valentin Wolf im besonderen werden zu mächtig. Er stört das
Gleichgewicht. Wir sind der Meinung, es wäre das Beste für
alle, wenn wir Valentin zum Rücktritt bewegen und andere
einsetzen könnten, die bereit wären, die Gewinne aus der
Übernahme der Hyperraumantriebsproduktion zu teilen.«
»Und an dieser Stelle treten wir auf die Bildfläche«, sagte Lily. »Daniel und Stephanie sind leichte Beute ohne den Schutz
und die Unterstützung Valentins. Konstanze wird ganz leise in
den Hintergrund treten, und wir werden die Familie übernehmen. Der Chojiro-Clan wird uns als Gegenleistung für zukünftige Großzügigkeit unsererseits unterstützen.«
»Richtig«, bestätigte Vater Brendan. »Ihr müßt gar nicht viel
dazu tun. Wir versorgen Euch mit Sprengstoff und verraten
Euch, wo er den größten Schaden anrichtet. Ihr müßt ihn nur
noch in jene Bereiche der Anlage schaffen, zu denen Ihr allein
Zutritt habt. Es wird keine sonderlich schweren Explosionen
geben. Gerade stark genug, um die Produktion ins Chaos zu
stürzen und den Wolf-Clan als inkompetent dastehen zu lassen.«
»Also wird niemand dabei getötet?« erkundigte sich Michael
rasch.
»Nur dann, wenn es sich überhaupt nicht

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