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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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stachlige Schlitzer und dornige Golems in
ihrem eigenen organischen Panzer. Es herrschte Frühling, und
die gesamte Welt lebte.
    Jakob Ohnesorg und Ruby Reise kämpften Seite an Seite,
und ihre blitzenden Klingen verspritzten fremdes Blut und
fremde Eingeweide. Sie waren stark, und sie waren schnell,
und sie wurden niemals müde. Jakob und Ruby schienen überall zugleich zu sein im großen Labyrinth der Tunnel, halfen,
wo sie gebraucht wurden, und nichts konnte ihnen widerstehen,
weder klein noch groß. Und Alexander Sturm, der einst an Ohnesorgs Seite gekämpft hatte, als er noch jung und in seinen
besten Jahren und unschlagbar mit dem Schwert gewesen war,
arbeitete nun die Strategie aus und schickte die Kämpfer dorthin, wo sie das meiste ausrichten konnten. Er arbeitete ununterbrochen und beschäftigte eine kleine Armee von Spähern
und Kurieren, während er versuchte, sich nicht als alten Mann
zu sehen.
    Der Druck des hervorbrechenden Lebens wurde schwächer,
als der Tag dem Ende zuging und der Frühling seinen Höhepunkt erreicht hatte. Die Ausgestoßenen unter Ohnesorg und
Ruby gewannen in Rekordzeit die Kontrolle über ihre Gräben
und Tunnel zurück. Die Sicherheitskräfte der Wolfs blieben
nicht weit dahinter, aber sie besaßen schließlich auch Energiewaffen. Der zweite Frühlingstag ging vorüber, und Fauna und
Flora waren auf ihre Plätze verwiesen worden. Endlich waren
Rebellen und Söldner imstande, ihre Aufmerksamkeit wieder
auf das ernste Geschäft des Krieges zu richten.
    Regen ergoß sich in niemals enden wollenden Sturzbächen
hernieder. Die Gräben füllten sich knöcheltief mit eisigem
Wasser, das immer ein klein wenig schneller stieg, als es versickern konnte. Die Ausgestoßenen platschten durch das Wasser zu ihren Posten und warteten auf das Signal. Dann bliesen
die Pfeifen, und beide Seiten stürmten aus ihren Gräben und in
das Niemandsland dazwischen. Pfeile blitzten, Energiepistolen
brüllten, dann waren sie heran, und es gab nur noch den Kampf
Mann gegen Mann und das rauhe, reißende Geräusch von
Stahl, der in Fleisch schnitt oder Knochen durchtrennte. Das
Getümmel wogte hierhin und dorthin, als die Ordnung der beiden Armeen sich in individuelle Einzelkämpfe auflöste und
jedermann seine Nachbarn und Kameraden aus den Augen verlor. Männer und Frauen schrien und starben, und Blut ergoß
sich für kurze Zeit auf den metallenen Boden, bevor der strömende Regen es fortwaschen konnte.
    Der Kampf wogte hin und her, und beide Seiten suchten nach
einem Vorteil, den sie halten und ausbauen konnten. Die
Kämpfer fielen wie der Regen. Männer und Frauen verschwammen zu undeutlichen Gestalten. Einige verloren im
Entsetzen des Schlachtfeldes und dem niemals endenden Regen einfach den Verstand und schlugen wild um sich, ohne
Rücksicht auf Freund oder Feind. Die Luft wurde so feucht,
daß es schwer wurde zu atmen. Regen füllte Augen und Münder, und noch immer kämpften beide Seiten verbissen weiter.
Was sollten sie auch anderes tun? Ohnesorg und Ruby Reise
kämpften Rücken an Rücken, ihre Schwerter blitzten mit atemberaubender Geschwindigkeit, und niemand konnte ihnen widerstehen. Rebellen und Söldner starben ringsum, doch Jakob
und Ruby kämpften weiter, unerschütterlich, unbesiegbar. Bis
am Ende die Pfeifen erneut ertönten und beide Seiten sich voneinander lösten, zurückzogen und die Toten und Verwundeten
hinter sich herschleppten in die Sicherheit der Gräben und
Tunnel. Und es regnete weiter. So ging der zweite Frühlingstag
zu Ende.
    Der Sommer brach an. Der Regen hörte auf, als hätte jemand
einen Wasserhahn abgedreht, und die Hitze stieg und Stieg, bis
es unerträglich wurde, und noch ein gutes Stück weiter. Das
Wasser in den Gräben verwandelte sich in Dampf. Die kochende Luft brannte in den Lungen, und in der schrecklichen Hitze
wurde jede Bewegung zur Qual. Die Sonne schien blendend
hell aus einem grellen Himmel. Die Sicherheitsleute der Wolfs
stiegen in eigens für diese Jahreszeit konstruierte Thermoanzüge. Die Rebellen benötigten derartiges nicht. Genausowenig
wie Jakob Ohnesorg und Ruby Reise, zu praktisch jedermanns
nicht geringer Überraschung. Die beiden paßten sich einfach an
ihre Umgebung an. Und als schließlich die Pfeifen zum Angriff
bliesen, stürmten beide Seiten erneut heulend aus den Gräben
aufeinander zu. Schwerter stießen in Eingeweide, und Köpfe
zerplatzten wie verfaulende Früchte, wenn sie von

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