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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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den beiden Nachrichtenmännern ein frostiges Lächeln zu schenken.
»Selbstverständlich. Stellt sicher, daß Ihr ausreichend Material zusammenbekommt. Aber ich will jeden Millimeter Eurer
Bänder begutachten, bevor er gesendet wird. Die Kirche war so
freundlich, mir neue Ausrüstung zukommen zu lassen, die besonders geeignet ist, solche Dinge wie Palimpseste zu erkennen. Und auch alles andere, das Ihr an mir vorbeizuschmuggeln
versucht.«
In der sicheren Überzeugung, wenigstens diesmal das letzte
Wort gehabt zu haben, wandte sich Kassar um und stapfte zu
seinen wirr im Kreis laufenden Truppen zurück. Er räusperte
sich, um den Schmerz in der Kehle zu vertreiben. Diesmal
würden sie auf das hören, was er ihnen zu sagen hatte. Ansonsten … Ansonsten … Flynn blickte ihm nachdenklich hinterher.
»Meint Ihr, wir hätten ihn daran erinnern sollen, daß wir live
senden?«
»Ist es vielleicht unsere Schuld, wenn er seine Befehle nicht
sorgfältig liest?« erwiderte Toby brüsk. »Ich kann einfach nicht
glauben, daß die Kirche einen derartigen Idioten zum Kardinal
ernannt hat.«
»Familiäre Beziehungen«, erklärte Flynn.
»Wie immer, was?« sagte Toby. »Der Mann ist ein Schläger
und ein Dummkopf. Mögen ihn denn wenigstens seine eigenen
Leute?«
»Macht Ihr Witze? Nur die Jesuitenkommandos haben bisher
verhindert, daß jemand eine Splittergranate in seine Toilettenschüssel schmuggeln konnte. Und selbst die Jesuiten haben
allmählich die Nase voll von Kassar. Trotzdem hat er seine
Bewunderer in der Kirchenhierarchie. Schließlich ist es genau
diese äußerste Rücksichtslosigkeit, die einen zur Kirche von
Christus dem Krieger führt.«
»Gutes Argument. Zieht Kassar eigentlich jemals zusammen
mit seinen Truppen in die Schlacht, oder ist er nur ein feiger
Etappenhengst?«
»Gebt dem Mann, was ihm gebührt. Er liebt es, mitten im
Getümmel zu stehen. Ich glaube, er hat kein einziges Scharmützel verpaßt, seit er nach Technos III gekommen ist. Bietet
ihm eine Gelegenheit, so viele Leute zu töten, wie er nur in die
Finger bekommen kann, und er ist glücklich wie eine Muschel.« Flynn unterbrach sich und blickte nachdenklich drein.
»Eigenartiger Ausdruck, wenn man es recht bedenkt. Oder sind
Muscheln dafür bekannt, überdurchschnittlich glücklich zu
sein?«
»Lenkt nicht vom Thema ab.«
»Welches Thema meint Ihr?«
»Hab’ ich vergessen«, erwiderte Toby. »Filmt einfach weiter.
Die Dinge scheinen sich unglücklicherweise ein wenig zu beruhigen. Vielleicht hat er gedroht, sie alle zu kreuzigen?«
»Würde mich nicht überraschen. Ich hoffe nur, er läßt mir
ausreichend Zeit, die Beleuchtung vorher richtig zu justieren.«
Toby seufzte. »Da geht unsere Chance dahin, die Quoten zu
behalten. Bald hat er alles wieder unter Kontrolle, jeder gehorcht seinen Befehlen, alle arbeiten vernünftig zusammen,
und unsere Zuschauer schalten einfach ab. Es gibt eben keine
Gerechtigkeit in der Welt.«
Doch Toby irrte sich gewaltig. Plötzlich gingen überall auf
dem Übungsgelände Sprengladungen hoch und zerfetzten die
Metallwüste noch weiter. Der Lärm war ohrenbetäubend.
Schwarzer Rauch stieg auf und machte die Verwirrung komplett. Unablässig dröhnten weitere Explosionen auf allen Seiten. Splitter flogen durch die Luft. Kirchentruppen wie Söldner
vergaßen jegliche Disziplin und rannten in Deckung. Der
schwarze Rauch erfüllte den Himmel, verdunkelte die Sonne,
und ein künstliches Zwielicht breitete sich über der Landschaft
aus. Überall entflammten Feuer, und niemand war imstande,
sich in all dem Lärm und Chaos Gehör zu verschaffen.
Öffnungen erschienen in der Metallwüste, und Rebellen
strömten aus neu gegrabenen Tunnels. Sie feuerten mit Energiewaffen, die sie angeblich gar nicht besitzen sollten, und
warfen mit Granaten um sich. Die Söldner und die Gläubigen
versuchten, sich zu sammeln, doch sie waren viel zu weit versprengt. Die Rebellen fuhren mitten unter sie. Stahl blitzte, und
Blut spritzte durch die Luft und sammelte sich in Lachen auf
dem metallenen Boden. Toby Shreck beobachtete alles. Sein
Unterkiefer hing irgendwo unten zwischen seinen Knien.
»Du heilige Scheiße. Du heilige Scheiße! Flynn, sagt mir,
daß Ihr das aufnehmt!«
»Ich nehme es auf. Ich nehme alles auf! Das Licht ist beschissen, und überall hängt Rauch in der Luft, aber ich nehme
es auf!«
Die Imperialen Streitkräfte wichen überall zurück. Hier und
da fanden kleinere Scharmützel

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