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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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eines Tages
wiederkehren. Eine letzte Versuchung, eine Waffe, um mich zu
kontrollieren. Schließlich bin ich nur ein Mensch. Also lege ich
mein Leben in Eure Hände, Investigator, wie ich es mit anderen vor Euch auch schon gemacht habe. Tut, was notwendig
ist, Klipp, was es auch immer kosten mag.«
»Wie Ihr befehlt«, erwiderte Klipp. »Ich schwöre es, bei
meiner Ehre und meinem Gewissen. So habt Ihr mich ausgebildet, oder? Aber nur aus Interesse – was geschah mit den
anderen vor mir?«
»Ich überlebte sie«, antwortete der Halbe Mann. »Ich lebe
schon eine verdammt lange Zeit.«
»Natürlich. Gibt es … gibt es noch etwas, das ich für Euch
tun kann? Noch einen anderen Grund, aus dem Ihr mich habt
kommen lassen?«
»Ja, aber nicht das, was Ihr vielleicht denkt. Diese Bedürfnisse wurden mir zusammen mit allen anderen genommen. Ich
brauche Euch für eine sensible Aufgabe später am Tag. Während alle anderen mit den Vorbereitungen für die Zeremonie
beschäftigt sind, werdet Ihr die Ehrwürdige Mutter Beatrice
von den Barmherzigen Schwestern töten. Es soll aussehen, als
hätten die Rebellen sie ermordet. Beatrice hat zu viele Leute
mit Einfluß verärgert, und sie wünschen ihren Tod. Und da ich
ihre Unterstützung benötige, um die gegenwärtige Mission zu
erfüllen, muß Beatrice sterben. Macht es rasch, aber blutig, und
seid diskret. Wir wollen nicht den Zorn der Barmherzigen
Schwestern auf uns lenken.«
»Verstanden«, erwiderte Klipp. Sie erhob sich und verbeugte
sich knapp vor dem Halben Mann. »Ich werde die Sache in die
Hand nehmen. Ruht Euch aus, Sir. Auf uns wartet noch eine
Menge Arbeit, wenn wir die Rebellion hier niederschlagen
wollen.«
»Wir müssen sie niederschlagen«, betonte der Halbe Mann.
»Die Fremden warten noch immer dort draußen. Das Imperium
braucht diesen neuen Antrieb, wenn es eine Chance haben soll.
Und ich kann mir nicht leisten, wegen kleiner Zänkereien wie
dieser meine Aufgabe aus den Augen zu verlieren.«
    Kardinal James Kassar stapfte in der kochenden Sommerhitze
vor seinen versammelten Kirchentruppen auf und ab und reagierte seine Wut ab. Die Truppen standen steif in Habtacht und
ignorierten die Hitze und den Schweiß, der auf ihrer Haut beinahe ebenso rasch verdunstete, wie er entstand. Einige waren
ohnmächtig geworden, doch man hatte sie an Ort und Stelle
liegengelassen. Sie würden später ausgepeitscht werden. Kassar redete und brüllte und schrie seit gut einer halben Stunde,
und er zeigte noch immer keine Anzeichen von Ermüdung. Er
redete, nur hin und wieder von einem Gebet um Exhortation
unterbrochen, vom Stolz und der Reinheit der Kirche von Christus dem Krieger und der äußersten Verderbtheit ihrer zahlreichen Feinde. Kassar hatte sich in einen Zustand der Wut und
Frustration geredet, doch seine Truppen waren nicht sonderlich
beeindruckt. Sie hatten das alles schon mehr als einmal erlebt.
Kassar konnte es nach Belieben ein- und ausschalten.
    Trotzdem achteten die Soldaten peinlich darauf, nicht unaufmerksam zu erscheinen. Zum Teil, weil es von der verdammten Hitze ablenkte, aber hauptsächlich, weil die Jesuiten
zwischen den Reihen hindurchschlichen in der Hoffnung, jemand Unaufmerksamen zu überraschen, so daß sie ihn nach
vorn zerren und ein schreckliches Exempel an ihm statuieren
konnten. An diesem Morgen gingen sie jedoch leer aus. Zum
ersten Mal hatte der Kardinal etwas zu sagen, das wirklich interessant war, ganz zu schweigen von lebenswichtig. Kassar
hatte sich entschlossen, seine Männer erneut hinunter in die
Tunnels unter der Oberfläche von Technos III zu schicken, um
die Rebellen auszulöschen und ihren Stolz zurückzugewinnen,
nachdem sie in der Vergangenheit so herbe Niederlagen hatten
hinnehmen müssen. Selbstverständlich würde diesmal alles
anders sein. Keine kleine Gruppe in gepanzerten Kampfanzügen, sondern die gesamte Streitmacht der Kirche, ohne Panzer,
nur mit Handwaffen ausgerüstet und mit einer neuen Kampfdroge, die auszuprobieren die Kirche kaum erwarten konnte.
Die Soldaten hätten sich gerne verstohlene Blicke zugeworfen,
um herauszufinden, wie ihre Kameraden diese Neuigkeit aufnahmen, aber die Jesuiten schlichen noch immer zwischen den
Reihen herum, und so starrte jeder stur geradeaus.
    »Der Kampfpanzer war ein Fehler«, räumte der Kardinal soeben ein und blieb für einen Augenblick still stehen, so daß er
herablassend auf seine Soldaten blicken konnte. »In den Tunnels gibt es

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