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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wieder
eingestürzt. Theoretisch zumindest.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Sturm. »Sie gefällt mir
ganz und gar nicht. Ihre Techniker hätten uns längst entdecken
müssen. Die Wachen können jeden Augenblick hier sein.«
    »Nicht, solange die Aus gestoßenen sie beschäftigen«, erwiderte Ohnesorg. »Und hör endlich auf, andauernd zu jammern,
Alex. Du klingst schon wie meine vierte Frau, möge sie in
Frieden ruhen.«
»Ist sie tot?« erkundigte sich Ruby.
     
»Nein«, entgegnete Ohnesorg. »Das war nur Wunschdenken.«
    »Ich habe dich damals vor ihr gewarnt«, sagte Sturm. »Aber
du hast ja nicht auf mich hören wollen. Wie immer. Dieser
Plan ist völlig verrückt, Jakob! Er kann nicht funktionieren!«
    »Das sagst du über alle meine Pläne.«
»Und ich habe für gewöhnlich recht.«
Ohnesorg seufzte. »Sieh mal, vergiß doch einfach für einen
    Augenblick alle Wenns und Abers. Es ist wirklich ganz einfach. Die Ausgestoßenen beschäftigen die Wachen, und alle
anderen sind bei der Zeremonie. Der Schutzschirm ist für die
Dauer der Übertragung abgeschaltet. Wir schlüpfen hinein,
befreien die Klone und schaffen sie hinaus, bevor irgend jemand etwas bemerkt. Was soll schon dabei schiefgehen?«
    »Ich habe eine Liste angefertigt«, erwiderte Sturm. »Aber ich
schätze, du wirst sie nicht sehen wollen.«
»Jetzt halt mal die Luft an«, mischte sich Ruby ein. »Oder
muß ich erst dazwischengehen? Du bist viel zu laut, Sturm.
Irgend jemand könnte dich hören.«
»Wer denn?« fragte Sturm. »Nach Jakobs Meisterplan ist
niemand in der Nähe.«
»Es besteht immer die Möglichkeit, daß einer der Wachtposten sich nicht an die Regeln hält und irgendwo herumlungert,
wo er nicht sein sollte«, entgegnete Ohnesorg. »Nur weil es ein
wirklich ganz hervorragender Plan ist, bedeutet das noch lange
nicht, daß es keine … Komplikationen geben kann. Haben dir
meine Plane wirklich nie gefallen, Alex?«
»Kein verdammtes Stück. Sie waren immer unnötig kompliziert und extrem gefährlich, ganz besonders für die armen Burschen, die sie ausführen mußten.«
»Ich habe von meinen Leuten nie verlangt, etwas zu tun, was
ich nicht auch selbst getan hätte, und das weißt du. Verdammt
noch mal, ich führe diese verdeckten Operationen genausooft
an wie nicht. Egal. Wenn meine Pläne so schlecht sind, warum
hast du dich dann immer wieder freiwillig gemeldet, daran teilzunehmen?«
»Damals war ich ein junger Mann. Und du warst mein
Freund.«
Ohnesorg blieb stehen und blickte zu Sturm. Ruby verharrte
ebenfalls und trat instinktiv dicht neben Ohnesorg, während der
Berufsrebell seinen alten Freund nachdenklich musterte. Sturm
erwiderte den Blick beinahe trotzig. Das dämmrige Licht malte
tiefe Schatten in sein Gesicht. Einen Augenblick lang dachte
Ohnesorg, einer völlig fremden Person gegenüberzustehen,
einer Person, die er nie zuvor gesehen hatte. Und in diesem
Augenblick wurde ihm auch bewußt, daß Alexander ihn genauso wahrnahm.
»Ich war dein Freund?« sagte Ohnesorg langsam. »Soll das
heißen, wir sind keine Freunde mehr?«
Sturm hielt seinem Blick stand. »Ich weiß es nicht. Ich dachte immer, ich würde dich verstehen, aber du hast dich verändert, Jakob. Sieh dich doch an. Du bist jünger, stärker und
schneller geworden. Das ist unnatürlich. Ich kann nicht einmal
mehr deinen Gedankengängen folgen. Was wird nur aus dir,
Jakob?«
»Ich selbst«, entgegnete Ohnesorg. »Genau so, wie ich einst
war. Ich bin wieder in den besten Jahren. Eine zweite Chance,
die Dinge richtig zu machen. Es tut mir leid, Alex, ich bin wieder jung geworden, während du noch immer alt bist. Das ist
alles, was dahintersteckt, nicht wahr? Ich bin wieder der strahlende Held von einst, und du bist allein zurückgeblieben. Aber
das ändert noch lange nichts an meiner Freundschaft zu dir. Es
bedeutet auch nicht, daß ich dich nicht mehr brauche. Nur die
Art und Weise, wie ich dich brauche, hat sich geändert. Bleib
bei mir, Alex. Bitte. Du erinnerst mich an das, was ich einmal
war.«
»Und du erinnerst mich an das, was ich einmal war«, entgegnete Sturm. »An einen Mann, der ich nicht mehr bin. Mach
weiter, Jakob. Du führst, und ich folge dir. Wie ich es immer
getan habe.«
»O Gott, verschont mich!« rief Ruby. »Noch mehr von diesem sentimentalen Kameradengeschwätz, und ich muß kotzen!
Können wir nicht endlich weitergehen? Wir haben einen Zeitplan einzuhalten, oder habt ihr das vergessen?«
»Ruby,

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