Die Rebellion
antwortete Schwejksam. »Ihr macht das gut. Fahrt
fort.«
Der Kapitän wartete geduldig, während seine Leute sich in
einer Reihe hintereinander aufstellten, dann legte er die Hand
auf Stelmachs Schulter, der vor ihm stand. Er konnte seinen
stählernen Handschuh sehen, aber er spürte nichts, und als die
Reihe sich in Bewegung setzte, verstand er, was Creutz damit
gemeint hatte, daß man leicht verlorengehen könnte. In seinem
Hartanzug besaß er keinerlei Tastsinn, und das einzige Geräusch war das konstante Brüllen des Feuers. Schwejksam hatte die Lautsprecher automatisch heruntergefahren, um seine
Ohren zu schonen und damit er seine Leute über Funk hören
konnte. Der Anzug schirmte ihn bis auf die Sichteindrücke
vollkommen von der Außenwelt ab, um ihn zu schützen.
Schwejksam stapfte hinter Stelmach her. Ringsum tobte das
Feuer, doch es konnte ihm nichts anhaben. Erneut brach ihm
der Schweiß aus, trotz der kühlen Luft, die innerhalb des Anzugs zirkulierte. Die Zeit verging langsam. Creutz hatte gesagt,
die Basis wäre nur wenige Minuten entfernt, aber waren sie
nicht schon länger unterwegs? Oder hatte Creutz die Orientierung verloren und führte sie blind im Kreis? Schwejksam hatte
vergessen, auf die Uhr zu sehen, bevor sie losgegangen waren.
Er war froh, daß die anderen sein verlegenes Erröten nicht sehen konnten. Schwejksam schaltete auf den Notfallkanal. Das
Signal der Boje ertönte laut und klar. Seine Sensoren zeigten
die Basis genau geradeaus. Auf jeder normalen Welt wäre sie
längst in Sichtweite gewesen. Schwejksam starrte angestrengt
in die Flammen, schaltete die rechnergesteuerten Verstärkungen auf Maximum, und allmählich schälte sich weiter voraus
ein großer schwarzer Schatten aus dem Feuer.
Als er näher kam, wurde das Bild auf der Innenseite seines
Helms schlagartig klarer, und im gleichen Augenblick wurde
ihm bewußt, daß er nicht so dicht hätte herankommen dürfen.
Der Schutzschirm der Basis hätte ihn längst aufhalten müssen:
Der Kapitän befahl Creutz anzuhalten und stapfte langsam
nach vorn, Schulter um Schulter, bis er bei Creutz und Investigator Frost angekommen war. Von hier aus konnte er sogar die
gerissenen und zerbrochenen Außenwände der Basis erkennen.
Die Außenmauer war so konstruiert worden, daß sie einem
andauernden Beschuß aus einer Disruptorkanone widerstehen
konnte und allem anderen ebenfalls, angefangen bei Erdbeben
bis hin zu einem nuklearen Feuersturm. Dennoch hatte irgend
etwas die Basis aufgeknackt wie eine Eierschale. Breite, gezackte Risse liefen über die Wände. Die Hauptschleuse stand
offen, und dahinter lag nichts als Dunkelheit. Schwejksam biß
sich auf die Unterlippe. Eines war zumindest sicher: Das hier
war nicht die Folge eines Erdbebens oder irgendeiner anderen
Naturgewalt. Es sah ganz danach aus, als hätte jemand immer
und immer wieder mit einem Riesenhammer gegen die Wände
geschlagen, bis sie auseinandergebrochen waren und er – wer
auch immer hinter dem Angriff steckte – eindringen konnte.
»Das ist doch vollkommen unmöglich!« ertönte Creutz’
Stimme in Schwejksams Lautsprecher. »Ich habe die
Spezifikationen für die Außenwände gesehen. Diese Basis
wurde so konstruiert, daß sie selbst ohne Schutzschirm intakt
bleiben und überleben würde. Die Wände waren zehnmal
und überleben würde. Die Wände waren zehnmal stärker als
bei irgendeiner anderen Basis des Imperiums. Und warum sollten sie überhaupt den Schirm abgeschaltet haben?«
»Ihr überseht das Wichtigste«, entgegnete Frost ruhig. »Irgend jemand hat es getan. Irgend jemand, den wir nicht kennen. Und um so etwas zustande zu bringen, benötigt dieser
Jemand eine Technologie, die der unseren nicht nur ebenbürtig,
sondern ziemlich wahrscheinlich sogar überlegen ist. Wo also
ist diese unbekannte Macht? Befindet sie sich noch im Innern
der Basis? Und wenn nicht, wohin ist sie verschwunden, und
wird sie wiederkommen?«
»Gute Fragen«, lobte Schwejksam. »Aber auch Ihr überseht
etwas. Der Schutzschirm ist ausgeschaltet, und die Wände sind
an so vielen Stellen geborsten, daß sie überhaupt keinen Schutz
mehr gewähren. Warum ist also diese Basis nicht wie alles
andere auf diesem infernalischen Planeten in Flammen aufgegangen?«
»Mir fällt nur ein Weg ein, das herauszufinden«, erwiderte
Frost. Es gehörte nicht viel dazu, sich vorzustellen, wie sie
hinter dem glatten stählernen Schutzhelm grinste.
»Also schön. Ihr
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