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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Frost etwas
fand, das jeder andere übersehen hätte.
»Warum die Decke?« meldete sich Stelmach plötzlich zu
Wort. »Wie groß waren die Angreifer?«
»Wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen«, sagte
Schwejksam. »Bis jetzt haben wir keinerlei stichhaltige Beweise, daß es überhaupt einen Angriff gegeben hat. Es kann sich
durchaus herausstellen, daß wir es mit einem weiteren wirklich
schlimmen Fall von Kabinenfieber zu tun haben. Ich gebe zu,
das klingt unwahrscheinlich – aber wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Frost, Ihr führt eine Energieabtastung
dieser Disruptoreinschüsse durch. Überprüft, wie alt sie
sind. Stelmach, Ihr seht nach, ob Ihr irgendwo in diesem Chaos
ein funktionierendes Terminal findet, das uns Zugriff auf die
Lektronen der Basis gewährt. Vielleicht finden wir Hinweise
im Logbuch. Und Creutz, wieso kommt es, daß die Sprinkleranlage noch arbeitet? Ihr hätte doch sicher längst das Wasser
ausgehen müssen?«
»Die Sprinkleranlage wird aus einem unterirdischen See gespeist«, erwiderte Creutz. »Er liegt tief unter der Oberfläche
und enthält Millionen Liter Wasser. Wahrscheinlich könnte es
hier drin ewig weiterregnen. Ein Wunder auf diesem Feuerplaneten.«
»Jetzt fangt nicht an, religiös zu werden«, sagte Frost. »Ich
hasse es, in meinen Helm zu kotzen.«
»Hierher!« meldete sich Stelmach plötzlich. »Ich habe jemanden gefunden!«
»Nichts anfassen!« befahl Schwejksam in scharfem Ton.
»Bleibt, wo Ihr seid. Investigator, seht nach.«
Der Sicherheitsoffizier kauerte neben dem zusammengebrochenen Empfangstresen. Frost stapfte rasch zu ihm und sah
sich um. Nach einer Weile meldete sie: »Es ist eine Hand, Kapitän. Menschlich. Nackt. Keine offensichtlichen Fallen, sagen
meine Sensoren. Stelmach, helft mir, den Tresen wegzuschieben.«
Investigator und Sicherheitsoffizier mühten sich redlich in ihren sperrigen Anzügen mit dem Tresen ab. Creutz und
Schwejksam setzten sich in Bewegung, um ihnen zu helfen.
Eine blasse Hand ragte unter einer Seite des Tresens hervor. Zu
viert und unter Ausnutzung der Servomotoren ihrer Anzüge
hoben sie das massive Möbelstück an und setzten es vorsichtig
zur Seite. Dann erstarrten sie, als sichtbar wurde, was unter
dem Tresen gelegen hatte. Es war eine Frau gewesen, doch das
meiste von ihr fehlte. Die Knochen lagen noch da, auf einen
Haufen gestapelt. Sie waren so sauber von jedem Fleisch befreit, daß sie beinahe wie poliert aussahen. Nur das Gesicht war
übriggeblieben und ein Teil des Armes mitsamt der Hand.
Auch das Haar war noch da, doch irgend etwas hatte den Schädel der Frau auf der Rückseite aufgebrochen und auch das Gehirn entfernt. Das Wasser aus den Sprinklern regnete auf den
Kopf und lief wie Tränen über die Wangen des leblosen Gesichts.
»Sauber abgenagt«, sagte Frost. »Und nach dem ausgefransten Ende des verbliebenen Arms zu urteilen, würde ich sagen,
daß es eher das Werk von Zähnen war als das von scharfen
Messern oder Schneidwerkzeugen. Das gleiche gilt für den
Hinterkopf; die Einwirkung brutaler Gewalt ist unübersehbar.
Ich frage mich, warum der Arm und das Gesicht übriggeblieben sind …?«
»Vielleicht wurde es oder sie unterbrochen?« schlug Creutz
vor.
»Was kann so etwas getan haben?« fragte Stelmach mühsam.
Seine Stimme klang belegt vor Übelkeit. »Was für eine Kreatur
…«
»Geht einen Schritt zur Seite, und atmet ein paarmal tief
durch«, unterbrach Schwejksam. »Es ist keine gute Idee, wenn
Ihr Euch in Euren Anzug erbrecht.«
»Mir fehlt nichts«, erwiderte Stelmach ärgerlich. »Ich komme schon zurecht.«
»Jedenfalls habt Ihr eine gute Frage gestellt«, sagte Creutz.
»Was für eine Kreatur würde so fressen?«
»Praktisch jede«, entgegnete Frost. »Jedenfalls wenn sie
hungrig genug ist. Allerdings finde ich die Gründlichkeit., interessant. Sie haben sich nicht mit Fett und Muskeln begnügt,
sondern alles genommen. Das ist ungewöhnlich. Normalerweise fressen verschiedene Spezies verschiedene Körperteile.
Vielleicht brachten die Angreifer die Frau zuerst um, und dann
kam irgend etwas anderes und hat den Körper gefressen.«
»Auf diesem Planeten gibt es keine Spur von Leben«, erklärte Creutz. »Es sei denn, die Angreifer brachten es mit.«
»Seid Ihr noch immer der Meinung, es handele sich um Kabinenfieber, Kapitän?« erkundigte sich Stelmach.
»Noch schließe ich nichts aus«, erwiderte Schwejksam gelassen. »Es sieht zwar mehr und mehr

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