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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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töten, ohne
unsere Anzüge zu beschädigen.«
»Kein Problem, Kapitän. Aufgepaßt!«
Die Explosion war so heftig, daß auf Schwejksams Kontrollanzeigen für kurze Zeit ein Dutzend Warnlichter aufflackerte.
Doch der Anzug blieb unbeschädigt, und die roten Lichter verloschen eins nach dem anderen wieder. Schwejksam klopfte
sich unsicher ab. Sicht und Gehör kehrten zurück, als tote Insekten von ihm abfielen und die Sensoren wieder frei waren.
Der Tunnel ringsum hing in Fetzen, und dahinter lag das Geheimnis des fremden Schiffes offen vor Schwejksam und seinen Leuten: der schwere, gewaltige Leib der Königin des
fremden Insektenvolks.
Sie füllte den gesamten Raum hinter dem Tunnel aus, ein riesiger, aufgeblähter Sack lebenden Gewebes, Dutzende von Metern lang, lebendige Mauern aus blassem, pulsierendem
Fleisch, aus dem hier und dort schwarze, lidlose Facettenaugen
blickten. Unglaublich kleine, verkümmerte Gliedmaßen ragten
an verschiedenen Stellen aus dem deformierten Körper, Überbleibsel eines lang vergessenen früheren Lebens. Metallene
Instrumente und glänzende Kabel drangen überall in den mächtigen Körper ein, als wäre die Königin in das Schiff eingebaut
worden oder als wäre das Schiff um sie herum gewachsen.
Schwejksam mußte sich zwingen, den Blick von der fremden
Königin abzuwenden. Er sah sich um. Die schwärmenden Insektenmassen waren vom Druck der Explosion zerfetzt worden. Überall lagen tote und verletzte Fremdwesen; einige zuckten noch wie rasend. Schwejksam zweifelte nicht einen Augenblick daran, daß weitere Angreifer unterwegs waren. Acht
seiner Soldaten standen noch und warteten benommen auf weitere Befehle. Frost hatte nur Augen für die Königin. Schwejksam untersuchte die vier gefallenen Marineinfanteristen, obwohl er bereits vorher wußte, was er finden würde. Ihre Anzüge waren durch den Säureangriff der Insekten schon so weit
beschädigt gewesen, daß sie dem Druck der Explosion nicht
mehr standgehalten hatten. Vier weitere gute Männer, die auf
das Konto der Fremden gingen. Schwejksams Kopf ruckte
hoch, als die Sensoren kriechende und krabbelnde Geräusche
auffingen, die sich näherten.
»Investigator, weitere Angreifer sind unterwegs. Irgendwelche Empfehlungen?«
»Erledigt die Königin. Sie ist Herz und Verstand der Fremden.«
»Ihr habt Investigator Frost gehört, Männer. Greift die Königin mit allem an, was Ihr habt.«
Strahlendes Licht schoß aus den Disruptoren und sengte große Mengen Gewebe aus dem Leib der Königin, doch er versiegelte sich augenblicklich wieder. Die fremde Königin war einfach zu groß, um mit den Energiewaffen ernsthaft verletzt zu
werden. Sie ragte über den Männern auf wie ein gewaltiger
monolithischer Block, und mit einemmal drangen von allen
Seiten weitere Angreifer in das vor, was von dem Tunnel übriggeblieben war. Die lebendige Wand schien kein Ende nehmen zu wollen. Schwejksam erkannte, daß dieses Mal keine
Waffe ausreichen würde, um sie aufzuhalten. Die Insekten
würden immer weiter anstürmen, ohne Rücksicht auf eigene
Verluste, bis ihre schiere Zahl auch den letzten seiner Männer
überwältigt hätte. Wenn er Glück hatte, würde er bei dem Angriff sterben.
    Verdammt. Noch mehr gute Männer. Frost. Ich wünschte … Und dann änderte sich schlagartig alles. Das rätselhafte Geschenk, das das Labyrinth des Wahnsinns ihm mitgegeben hatte, leuchtete hell in Schwejksams Verstand, und einmal mehr
vereinte sich sein Bewußtsein mit dem Frosts. Ein Verstand,
eine Seele. Ein lautes, unverständliches Brüllen erfüllte ihre
Köpfe – die fremdartigen Gedanken von Millionen Insekten.
Und durch das Brüllen hindurch, wie donnernder Herzschlag,
die Kommandos der fremden Königin. Es dauerte nur einen
Augenblick, bis Frost und Schwejksam sich in das Tosen des
Massenbewußtseins eingeklinkt, die Kontrolle übernommen
und ihre eigenen Befehle übermittelt hatten. Die Insektenwelle
wandte sich von ihrer menschlichen Beute ab und fiel die eigene Königin an. Die lebende Mauer schwärmte auf dem gewaltigen Leib der Königin aus und begann, sie bei lebendigem
Leib zu fressen. Das letzte, was Schwejksam und Frost hörten,
bevor ihre Verbindung wieder abbrach und jeder sich allein in
seinem eigenen Kopf wiederfand, war das verzweifelte Kreischen der Königin. Beide grinsten wild.
Schwejksam und Frost blickten sich an, einmal mehr nur
Mensch. Keiner konnte das Gesicht des anderen sehen, aber
das war auch nicht

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