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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dahintersteckte. Noch immer war kein Zeichen vom Feind zu
sehen.
»Ich gehe wieder voran«, sagte Frost. »Das hier ist eine Angelegenheit für einen Investigator.«
»Ganz Eurer Meinung«, erwiderte Schwejksam. »Nach Euch,
Investigator.«
Frost betrat den engen Tunnel, die Handschuhe mit den eingebauten Waffen gerade nach vorn gestreckt. Schwejksam
folgte ihr, und die Marineinfanteristen bildeten den Schluß. Der
Boden wankte besorgniserregend unter ihrem Gewicht, als
könnte er jeden Augenblick einbrechen und die gesamte Truppe in das stürzen, was auch immer darunter lauern mochte.
Schwejksam drängte voran und bemühte sich, eine solche Vorstellung aus seinen Gedanken zu verdrängen. Er hatte längst
jede Orientierung verloren, ohne sich wirklich zu verlaufen –
natürlich nicht. Sein Anzug protokollierte automatisch den gesamten Weg und würde ihn mit Leichtigkeit zum Ausgangspunkt zurückführen. Trotzdem wußte Schwejksam nicht, wo
im Innern des Schiffes er sich befand oder wie weit er sich vom
Eingang entfernt hatte. Es blieb nur das unheimliche Gefühl,
tiefer und tiefer ins Innere, in Richtung des dunklen Herzens
des fremden Schiffs geführt zu werden. Schwejksam überprüfte
seinen Luftvorrat, doch bisher hatte er ihn kaum angetastet.
Theoretisch reichte sein Sauerstoffvorrat locker für eine Woche. Unter normalen Umständen jedenfalls.
Der Kapitän betrachtete die Tunnel wände rechts und links.
Sie bestanden nicht mehr aus Strängen, sondern waren flach
und glatt, eher wie Membranen. Sie pulsierten und schwankten
aus keinem erkennbaren Grund. Wellen blasser Farben bewegten sich über das milchige Weiß der Oberfläche wie flüchtige
Gedanken oder Träume. Der Durchgang verengte sich immer
mehr, je weiter die Menschen vordrangen. Schwejksam benutzte die Anzugsensoren, um die Weite des Tunnels zu messen. Er
runzelte die Stirn, als er das Ergebnis mit den Werten vom
Eingang dieses Bereichs verglich. Der Kapitän überschlug, wie
lange es noch dauern würde, bis der Tunnel zu eng werden
würde, um weiter vorzudringen, und dieses Ergebnis gefiel ihm
noch weniger. Vier Minuten und siebenunddreißig Sekunden.
Höchstens.
»Alles stehenbleiben!«
Die Gruppe gehorchte. Frost drehte sich nicht um, doch er
wußte, daß sie ihn unter ihrem glatten Metallhelm beobachtete.
Schwejksam überprüfte den Tunneldurchmesser hinter sich und
war nicht überrascht festzustellen, daß er bereits zu eng geworden war, um auf dem gleichen Weg zurückzukehren.
»Ich frage mich bereits seit einiger Zeit, wann es Euch endlich auffällt«, sagte Frost. »Sieht ganz danach aus, als hätten
die Fremden uns dort, wo sie uns haben wollen. Soll ich den
Durchgang sprengen?«
»Zur Hölle, ja«, erwiderte Schwejksam. »Im Zweifel soll
man Krach schlagen. Gebt Bescheid, daß wir hier sind … und
nicht im geringsten darüber glücklich.«
Frost richtete ihre eingebauten Disruptoren auf den enger
werdenden Tunnel vor sich …
… und die milchig weißen Wände teilten sich an Hunderten
Stellen zugleich, als zahllose Insektenwesen aus ihren Verstekken hervorbrachen und den Landungstrupp angriffen. Die Angreifer variierten in der Größe von faustgroßen vielbeinigen
Käfern, die über die gepanzerten Anzüge Schwejksams und
seiner Leute auf der Suche nach Schwachstellen ausschwärmten, durch die sie eindringen und die Träger angreifen konnten,
bis hin zu riesigen, bösartigen Kreaturen, die ihren eigenen
Panzer trugen und mit häßlichen Kneifzangen ausgestattet waren. Einige Augenblicke beherrschte das Blitzen der Disruptoren die Szene, doch als die Waffen verstummten, verschwanden die Soldaten unter einer wogenden Masse von Insektenleibern. Winzige Kreaturen blockierten die Sensoren. Schwejksam war mit einem Schlag taub und blind. Er versuchte, die
Insekten mit Hilfe der bärenstarken Servos in den stählernen
Händen wegzuwischen, doch es waren einfach zu viele. Warnleuchten blinkten vor seinen Augen auf, als ätzende Säuren
sich einen Weg in die gepanzerten Gelenke fraßen und die
Dichtigkeit des Anzugs bedrohten. Schreie erklangen in
Schwejksams Ohren, als Insekten in den Hartanzug eines der
Marineinfanteristen eindrangen und den Mann bei lebendigem
Leib zu fressen begannen. Andere Soldaten fielen in das
Schreien ein.
»Frost!« rief Schwejksam. »Habt Ihr Eure Granaten noch?«
»Genug, um uns alle zur Hölle zu schicken, wenn Ihr das
meint.«
»Ich dachte mehr daran, lediglich die Insekten zu

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