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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dann die Soldaten – doch
ohne Erfolg. Frost fluchte leise vor sich hin, bevor sie sich an
Schwejksam wandte. »Der Fehler liegt nicht bei den Anzügen.
Die Diagnoseprogramme zeigen keine Fehlerfunktion an. Irgend etwas blockiert das Signal. Wir sind auf uns allein gestellt, Kapitän.«
»Das wäre nicht das erste Mal, Investigator. Macht weiter.
Ich denke nicht, daß uns die Eigentümer dieses Schiffes hergeführt haben, damit wir hier stehenbleiben. Ich denke … sie
erwarten uns.«
Frost schniefte verächtlich und übernahm erneut die Führung.
Während der Landungstrupp tiefer in das fremde Schiff eindrang, öffneten sich die Stränge vor den Menschen und erweiterten den Tunnel. Hinter ihnen schlossen sie sich wieder und
versperrten den Rückweg, so daß Schwejksam und seine Leute
sich innerhalb einer wandernden Tasche durch das Schiff bewegten.
Die Dicke der Stränge variierte jetzt noch stärker, doch es
gab auch noch andere Veränderungen. Die leichenblassen
Stränge waren wirr und ohne jeden erkennbaren Sinn oder
Zweck ineinander verschlungen. Einige von ihnen waren kaum
dicker als ein kleiner Finger. Auch der Boden bildete keine
Ausnahme. Mehr als je zuvor überkam Schwejksam das Gefühl, über ein Spinnennetz zu laufen, das rhythmische Signale
über seinen derzeitigen Aufenthaltsort und seine Marschrichtung an die unsichtbare Besatzung des Schiffes weiterleitete.
Mit jedem Schritt wurde es schwieriger, die Stiefel vom Boden
zu heben, und bald bewegten die Soldaten sich nur noch durch
die schiere Kraft der Servomotoren ihrer Anzüge weiter. Seltsame Lichter pulsierten in den Tunnelwänden, kamen und gingen in so rascher Folge, daß es unmöglich war, ihre Farbe zu
bestimmen. Doch noch immer gab es nirgendwo ein Anzeichen
von Apparaten oder anderen Dingen, die künstlich geschaffen
worden waren, geschweige denn einen Hinweis auf die Besatzung des fremden Schiffs.
Plötzlich verengte sich der Tunnel zu einem schmalen Durchlaß, und die Männer mußten auf Händen und Knien einer hinter
dem anderen weiterkriechen. Als sie auf der anderen Seite wieder aufrecht stehen konnten, befanden sie sich in einer gewaltigen, eiförmigen Kammer mit sanft schimmernden Wänden und
hoher Decke. Dunkle Umrisse und eigenartige, sorgfältig geformte Dinge knospten aus Boden und Decke. Ihr Sinn blieb
schleierhaft. Frost bellte eine Warnung, die Knospen auf keinen Fall zu berühren, was Schwejksam vollkommen überflüssig fand. Er hätte diese … Dinger nicht für alles Geld der Welt
freiwillig berührt. Aus unerfindlichen Gründen gaukelte sein
Bewußtsein Schwejksam immer wieder Bilder von sich selbst
vor, wie er hilflos in einer der dunklen Knospen gefangen war,
während langsam aggressive Verdauungssäfte in die große
Kammer strömten. Er schwitzte in seinem Hartanzug, nicht
zum ersten Mal und trotz der kühlen Luft, die darin zirkulierte.
Sorgfältig darauf achtend, nichts zu berühren, stapften die
Menschen langsam durch die weite Kammer und verließen sie
schließlich auf der gegenüberliegenden Seite durch einen weiteren beengten Gang. Dahinter setzte sich der Tunnel fort, öffnete sich vor und schloß sich hinter dem Landungstrupp, und
sie kamen durch weitere Kammern voller seltsamer Knospen,
deren Funktion sich dem menschlichen Verstand nicht erschloß. Schließlich landeten sie in einer kleinen Kammer, wo
sie herausfanden, was mit der vermißten Besatzung von Gehenna-Basis geschehen war.
Die Kammer maß hundert Meter im Durchmesser. Die Wände waren von pockennarbigen Vertiefungen durchzogen. Eine
dünne Schicht von Nebel waberte über dem Boden und schlug
sich feucht auf den Anzügen nieder. Ein grelles, blauweißes
Licht, das von überall und nirgends zu stammen schien, tauchte
die Kammer in einen unbarmherzigen Schein. Lange, flache
Gestelle aus unbekanntem Metall standen wirr verteilt herum,
die kaum über den Nebel ragten, und auf diesen Gestellen,
festgehalten von einer unsichtbaren Kraft, lagen die Überreste
der menschlichen Besatzung von Gehenna . Einige waren nur
noch einzelne Körperteile; Gliedmaßen, Organe, Gesichter. Ein
Dutzend vollständiger Körper war auf das gründlichste vivisektiert worden, und aus dem Anblick der wenigen noch vorhandenen Schädel und dem Ausdruck auf den Gesichtern schloß
Schwejksam, daß die Männer und Frauen noch gelebt hatten
und bei vollem Bewußtsein gewesen waren, als die Vivisektion
begann. An jedem anderen Ort wäre dem

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