Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
überwinden könntest, würdest du eine Frau erobern können; nicht mich, sondern irgendeine Frau. Ich komme nicht darüber hinweg, daß du das zu mir gesagt hast. Louis, du und ich, wird sind Gegensätze, weißt du das? Du zeigst deine Gefühle, ich halte die meinen immer zurück. Ich bin viel tiefer. Wenn wir ein Kind hätten, wie wäre es? Ich kann Frauen nicht verstehen, die dauernd Kinder bekommen, sie sind wie Hündinnen… jedes Jahr ein Wurf. Es muß schön sein, so biologisch und erdhaft zu sein.« Sie sah mich von der Seite an. »Das ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Sie erfüllen sich durch ihr Fortpflanzungssystem, nicht wahr? Gott, ich habe solche Frauen gekannt, aber ich könnte nie so sein. Es muß eine Erklärung geben. Alles hat eine Ursache. Louis, ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube nicht, daß je ein Junge zu mir gesagt hat, er sei verliebt in mich.«
»Ach, das gibt es doch nicht. In der Schule?«
»Nein, du bist der erste. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll… ich weiß nicht einmal, ob mir das gefällt. Es kommt mir seltsam vor.«
»Akzeptier das einfach«, sagte ich.
»Liebe und Kreativität«, sagte Pris halb zu sich selbst. »Es ist die Geburt, die wir mit dem Stanton und dem Lincoln herbeiführen; Liebe und Geburt – die beiden sind miteinander verbunden, nicht wahr? Man liebt, was man gebiert, und da du mich liebst, Louis, mußt du dich mit mir zusammentun wollen, um etwas Neues zum Leben zu bringen, nicht wahr?«
»Kann sein.«
»Wir sind wie Götter, in dem, was wir getan haben«, sagte Pris, »mit dieser Aufgabe, dieser Mühe. Stanton und Lincoln, die neue Rasse… und trotzdem werden wir leer, wenn wir ihnen das Leben geben. Fühlst du dich nicht hohl?«
    »Mensch, nein.«
    »Du bist so anders als ich. Du hast kein richtiges Gefühl für diese Aufgabe. Du hast einfach einem plötzlichen Einfall nachgegeben und bist in diese Bar gegangen. Maury und Bob und dein Vater und der Stanton sind zusammen mit dem Lincoln in der Firma – davon nimmst du nichts wahr, weil du in einer Bar sitzt und etwas trinken willst.« Sie lächelte mich nachsichtig an. »Möglich«, sagte ich.
»Ich langweile dich, nicht wahr? Du hast gar kein richtiges Interesse an mir; du interessierst dich nur für dich selbst.« »Das ist richtig. Ich erkenne, daß du recht hast.«
»Warum hast du gesagt, daß du mich beinahe liebst, und daß dich nur die Angst zurückhält?«
»Weiß nicht.«
»Versuchst du nie, dir ins Gesicht zu sehen und deine eigenen Motive verstehen zu wollen? Ich analysiere mich immer selbst.« »Pris, sei einen Augenblick vernünftig«, sagte ich. »Du bist nur eine Person unter vielen, nicht besser und nicht schlechter. Tausende von Amerikanern gehen in Nervenkliniken, werden schizophren und nach dem McHeston-Gesetz eingeliefert. Du bist attraktiv, das gebe ich zu, aber unzählige Starlets in Schweden und Italien sind noch attraktiver. Deine Intelligenz ist – « »Du verstehst dich nur selbst zu überzeugen.«
»Verzeihung!« sagte ich betroffen.
»Du bist derjenige, der mich zu einem Idol macht und sich dagegen wehrt, es einzusehen«, sagte Pris ruhig.
Ich schob mein Glas zurück.
»Fahren wir zurück.« Durch den Alkohol brannte meine Lippe wie Feuer.
»Habe ich etwas Falsches gesagt? Ich meine, du stehst zu mir auf zwiespältige Weise…«
Ich griff nach ihrem Arm.
    »Trink dein Bier aus, dann gehen wir.«
    Als wir die Bar verließen, sagte sie schwach: »Du bist wieder wütend auf mich.«
»Nein.«
»Ich versuche nett zu dir zu sein, aber ich ecke bei den Leuten immer an, wenn ich mich bemühe, höflich zu sein und zu sagen, was man erwartet… es ist falsch von mir, künstlich zu sein.« »Hör zu«, sagte ich, als wir einstiegen und losfuhren. »Wir fahren zurück und widmen uns wieder der Aufgabe, Sam Barrows zum Mittelpunkt all dessen zu machen, was wir tun – ja?«
»Nein«, sagte Pris. »Nur ich kann das tun. Das steht nicht in deiner Macht.«
Ich klopfte ihr auf die Schulter.
»Weißt du, ich fühle jetzt viel mehr mit dir als früher. Wir werden zu einer guten, gesunden, stabilen Beziehung kommen.« »Mag sein«, sagte Pris, ohne etwas von meinem Sarkasmus zu spüren. »Ich hoffe es, Louis. Die Menschen sollten sich verstehen.«

Als wir zurückkamen, begrüßte uns Maury aufgeregt.
»Wieso habt ihr so lange gebraucht?« Er zog ein Blatt Papier heraus. »Ich habe Sam Barrows ein Telegramm geschickt. Da – lies.«
Ich faltete das Blatt

Weitere Kostenlose Bücher