Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Regeln der Arbeit

Die Regeln der Arbeit

Titel: Die Regeln der Arbeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Templar
Vom Netzwerk:
stehen für andere ein.
    Egal, wie nervig Adam ist, Sie werden sich bemühen, ein gutes - und ehrlich gemeintes - Wort für ihn einzulegen. Das ist jetzt Ihr Ziel: Etwas Nettes über andere sagen, egal was.
    Das wird Ihnen zunächst nicht leicht fallen, aberje länger Sie durchhalten, desto leichter wird es Ihnen fallen -denn es ist eine Frage der Gewohnheit und der Perspektive. Wenn wir es gewohnt sind, von früh bis spät über andere herzuziehen, dann fällt uns auch nichts anderes ein. Aberwenn wir unsere Ansichten ändern, wird auch unser ganzes Denken positiver- allerdings kostet uns diese radikale Änderung am Anfang ziemliche Mühe. Für andere einzustehen, egal worum es geht, bringt Ihnen den Ruf ein, dass Sie der Einzige sind, derfürjeden ein gutes Wort hat. So wissen auch die, die sonst über jeden herziehen, dass sie wenigstens Sie auf ihrer Seite haben. Das bringt Ihnen die Loyalität und Dankbarkeit der unbeliebteren Kollegen im Betrieb ein.

    Diese Beziehung ist etwas seltsam, aber sie wirkt Wunder - denn genau das sind die Leute, die Ihnen im Notfall zur Seite stehen. Sie werden Sie warnen, wenn etwas gegen Sie im Busch ist. Sie werden Ihnen alle Hindernisse aus dem Weg räumen, weil sie wissen, dass Sie sie mögen. Wenn Sie jemanden brauchen, der Ihnen einen Gefallen tut, stehen sie Ihnen gern zur Seite.
    Es ist verblüffend, wie schnell sich herumspricht, dass Sie ein wirklich anständiger Kerl sind - dass Sie sich nie beklagen, andere nie schlecht machen, immer ein offenes Ohr für Underdogs haben, stets hilfsbereit sind und auch an einem faulen Apfel immer noch etwas Gutes entdecken können.
    Natürlich müssen Sie dies auf eine absolut ehrliche und authentische Art tun - es hat keinen Sinn, zu lügen oder die große Show abzuziehen. Wenn Sie zunächst nichts Positives über einen Menschen sagen können, dann seien Sie eben still. Aber eigentlich kann man immer etwas Nettes über jemanden sagen - niemand ist durch und durch übel oder korrupt oder widerlich.
    Zurück zu unserem jungen Freund Adam. Was könnten Sie über ihn Gutes sagen? Nun, vielleicht zunächst nur, dass er ganz guten Kaffee macht. Oder, dass er immer pünktlich ist. Oder, dass er gut mit wütenden Kunden umgehen kann. Oder, dass er einen tollen Sinn für Humor hat. Oder, dass er immer die Kricket-Ergebnisse auswendig kann. Sagen Sie einfach nur: „Ich find' ihn ganz okay, denn er kann gut ..."

     

Das Wichtigste an dieser Regel ist das Wörtchen „ehrlich". Sie dürfen Komplimente nicht zu gewandt, falsch, schleimig, unehrlich oder unaufrichtig anbringen. Komplimente müssen ehrlich gemeint, offen, ohne Hinterhältigkeit und mit echter Bedeutung ausgesprochen werden.
    Es ist nicht einfach, derjenige zu sein, der anderen Komplimente macht. Siewollen doch weder als Schleimer, noch als irgendwie unheimlich gelten - und das passiert Leuten, die andere loben, leicht-, sondern als aufrichtig, warmherzig und freundlich.
    Wie macht man das am besten - und warum? Wenn Sie es auf eine leutselige Art tun, werden die anderen sehr gut über Sie denken - es tut dem Klima im Büro einfach gut. Am besten machen Sie es so, dass Sie es ganz unkompliziert, wie nebenbei, anbringen. Sie brauchen nur zu sagen: „Dein Haarschnitt gefällt mir" und wie beiläufig eine Frage nach dem Wie zu stellen, etwa: „Wer hat Dir denn die Haare geschnitten?"
    Oder Sie sagen: „Ich finde es gut, wie Sie eben den Kunden behandelt haben. Wie haben Sie sich dabei gefühlt, als Sie ihm das gesagt haben?" Oder: „Ich muss sagen, Ihr Bericht hat mir gut gefallen. Was sagt denn der Ausschuss dazu?"
    Versuchen Sie, allzu emphatische Ausdrücke zu meiden. Sie „lieben" den neuen Mantel Ihres Kollegen nicht, Sie„mögen" ihn nur, das reicht völlig. Wenn Sie ihn lieben würden, würden Sie ihn am liebsten heiraten und Babies mit ihm haben - und das trifft wohl auf keinen Mantel der Welt zu, so schöner auch sein mag, ebenso wenig wie auf eine Frisur, einen Bericht oder den Umgang mit der Kundschaft.

    Wenn Sie etwas mögen, dann sagen Sie es auch so - ganz offen. Wenn Sie noch mehr betonen wollen, wie sehr Sie etwas mögen, können Sie sagen:
    „Mir gefälltes sehr, wie ..."
    „Ich mag wirklich, wie ..."
    „Ich möchte Dir sagen, dass ich Dein ... ganz toll finde."
    Es muss auch nicht immer das Wort „mögen" oder „gefallen" sein, obwohl es für den Anfang ganz gut ist. Man kann auch sagen:
    „Mich hat beeindruckt, wie ..."
    „Ich finde, Du hast ... gut

Weitere Kostenlose Bücher