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Die Regeln der Arbeit

Die Regeln der Arbeit

Titel: Die Regeln der Arbeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Templar
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Verhalten mancher Mitarbeiter, das unangemessen, nervig oder schädlich für das Klima in der Abteilung ist - es sind nicht die Mitarbeiter selbst. Und es ist niemals nervig für Sie selbst, nur für das Klima in der Abteilung. An diesen Grundsatz erinnert uns jener blöde Spruch aus der New-Age-Bewegung, der mit der US-amerikanischen Pädagogik über den großen Teich zu uns schwappte und der da lautet: „Sie ist kein böses Mädchen - sie ist nur ein braves Mädchen, das etwas Böses getan hat." Toll. Natürlich gilt das auch fürjungen.
    So abgedroschen der Spruch ist, er enthält einen wahren Kern. Es ist nicht die Person, um die es geht, sondern ihr Verhalten. Werden Sie deshalb bitte niemals persönlich.
    Sie können eine Menge Dinge kritisieren, etwa:
    wie jemand seinen Job macht,
    seine Unpünktlichkeit oder seine Arbeitseinstellung,
    seine Motivation,
    seine Fähigkeit, sich auszudrücken,
    seine langfristigen Ziele,
    seine Schwerpunktsetzung,
    seine Kenntnisse der gängigen Praktiken im Büro,
    die mangelnde Beachtung der Firmenphilosophie,
    seine mangelnde soziale und emotionale Intelligenz,
    seine mangelnde Produktivität.

    Aber Sie dürfen niemals sagen, der- oder diejenige sei ein fauler, unwissender, unfähiger, lügnerischer Pfuscher und Bastard. Tun Sie das bitte nie. Die Leute brauchen vielleicht mehrTraining, mehr Fort- und Weiterbildung, eine Versetzung, mehr Motivation oder sonst etwas, aber sagen Sie ihnen nie offen, was Sie von ihnen als Mensch halten. Wenn Sie persönlich werden, werden Sie schlimmstenfalls gekündigt, und wenn nicht, dann verlieren Sie aufjeden Fall die Achtung und Freundschaft der anderen.
    Dasselbe gilt auch für Ihre Vorgesetzten. Es mag ja sein, dass Sie manche von ihnen für unnütz, inkompetent, korrupt und dumm halten. Aber dürfen Sie das sagen? Nein. Nicht einmal Ihren Kollegen gegenüber. Erinnern Sie sich daran, was ich gesagt habe, dass Sie hinter Ihren Nachwuchskräften, hinter dem schwarzen Schaf der Abteilung und hinter jedem stehen sollen, der von allen anderen angegriffen wird? Mit Ihren Vorgesetzten ist es dasselbe. Stehen Sie zu ihnen, egal was passiert. Werden Sie niemals persönlich - nicht anderen und nicht ihnen gegenüber, und nicht hinter ihrem Rücken.
    „WENN SIE PERSÖNLICH WERDEN, WERDEN SIE SCHLIMMSTENFALLS GEKÜNDIGT, UND WENN NICHT, DANN VERLIEREN SIE AUF JEDEN FALL DIE ACHTUNG UND FREUNDSCHAFT DER ANDEREN."

     

Es wird Zeiten geben, da werden Sie anderen viel Ärger bereiten. Als Regelbefolger, zum Beispiel, werden Sie sie manchmal verwirren, weil sie nicht richtigwissen, welche Pläne Sie haben. Niemand mag Klugscheißer, und Sie können leicht als solcher enttarnt werden, wenn Sie sich zu weit von der Herde entfernen und gut aussehen und cool wirken wollen. Es kann gut sein, dass das andere provoziert und sie sich auf Sie stürzen. Wie können Sie den Ärger Ihrer Kollegen entschärfen?
    Zunächst sollten Sie verstehen, dass es zwei Sorten Ärger gibt:
    berechtigten Ärger und
    taktischen Ärger.
    Ersterer ist genau das, was das Wort besagt - berechtigt. Sie sind jemandem mit Ihrem Auto über den Fuß gefahren, weil Sie nicht aufgepasst haben. Derjenige ist natürlich zu Recht sauer auf Sie. Was tun Sie? Sie steigen am besten aus und entschuldigen sich. Sagen Sie, dass es Ihnen leid tut, und meinen Sie das auch bitte. Bestreiten Sie nicht, dass es Ihre Schuld war. Sagen Sie nicht, es sei doch alles gar nicht so schlimm, und was denn der ganze Wirbel solle, und Ihnen habe man sogar schon mal ein Bein abgerissen, und Sie hätten es zuerst nicht einmal bemerkt. Versuchen Sie nicht, zu erklären, warum Sie gerade nicht aufgepasst haben. Versuchen Sie nicht, das Ganze als Lappalie abzutun, nach dem Motto: „Ich dachte, Sie wollten schon immer, dass Ihnen mal ein Traumauto wie mein Aston Martin über den Fuß fährt." Und, um Himmels willen, lachen Sie nicht.

    Berechtigter Ärger braucht eine vernünftige Lösung, um sich zu legen. Wenn Sie jemandem Unrecht getan haben, hören Sie ihn an -schließlich ist er wütend. Sie haben ihn wütend gemacht. Hören Sie sich an, was Sie falsch gemacht haben. Dann entschuldigen Sie sich und lassen Sie sich etwas einfallen, wie Sie die Sache wieder geradebiegen können. Zeigen Sie Ihre Sympathie - vielleicht können Sie Ihrem Gegenüber nicht das geben, was er will, aber Sie können ihn zumindest wissen lassen, dass Sie Verständnis für seine Gefühle haben. Schieben Sie seine Gefühle nicht leichthin

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