Die Regeln der Arbeit
- richtig bloß gestellt hat er mich. Der Mann bildete sich ein, ich wäre sein Fußball, den er nach Belieben herumstoßen könnte - und das geschah seltsamerweise oft nach einem feucht-fröhlichen Mittagessen. Ich war damals noch am Anfang meiner Karriere und hatte nur wenige Möglichkeiten zu reagieren - ich konnte nur entweder kündigen oder zu seinem Vorgesetzten gehen und petzen. Aber sein Boss war zugleich sein bester Freund. Wenn ich ihn gemeldet hätte, wäre ich wohl ziemlich schnell an die Luft gesetzt worden. Ich brauchte den Job und wollte nicht weggehen. Also sah ich mich gezwungen, einen dritten Weg zu finden. Eines Tages brachte ich ihn dazu, mich in Gegenwart eines unserer größeren Kunden übel zu behandeln - das heißt, mich lächerlich zu machen und zu beschimpfen.
Mein Chef wusste nicht, dass der Kunde Zeuge des Gesprächs geworden war, und der Kundewarwütend. Er nahm sich meinen Chef zur Brust und las ihm die Leviten. Er sagte, er solle sich schämen, einen jungen Mann so zu behandeln. Er geigte ihm ordentlich die Meinung und bat mich, es ihm zu sagen, falls das jemals wieder vorkommen sollte - dann werde er zu einer anderen Firma gehen. Wir machten damals um die 70 Prozent unseres gesamten Umsatzes mit ihm.
Mein Chef musste sich in Gegenwart des Kunden bei mir entschuldigen. Er hat mich seitdem nie wieder schlecht behandelt. Ich blieb objektiv. Ich wartete eine Zeitlang, und siehe da, irgendwann schikanierte er einen anderen und wurde schließlich entlassen. Als er ging, winkte ich ihm hinterher, mit höhnischem Grinsen und einem Augenzwinkern.
So schwierig alles auch werden kann - am Ende ist es nur Ihr derzeitiger Job, um den es geht. Es geht nicht um Ihre Gesundheit, Ihr Liebesleben, Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihr Leben oder Ihren Seelenfrieden. Falls übrigens doch einer dieser Bereiche gefährdet sein sollte, dann haben Sie wirklich ernsthafte Schwierigkeiten.
Ihr Arbeitsplatz ist nur einer von vielen. Ich weiß, Sie brauchen das Geld, das er Ihnen einbringt, und, und, und. Aber es ist nur ein Job, und es gibt noch viele andere.
Wenn Sie in Ihrer Arbeit einen schlechten Tag haben, sollten Sie deswegen nicht:
schlecht schlafen,
nichts mehr essen,
keine Lust mehr auf Sex haben,
mehr rauchen,
mehr trinken,
Drogen nehmen,
reizbarer werden,
depressiv werden,
gestresst werden.
Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, wie oft die Leute so reagieren, bloß weil sie einen schlimmen Arbeitstag hatten. Vielleicht war esja auch eine ganze Reihe schlimmer Tage. Aber für sich genommen ist es nur ein schlimmerArbeitstag gewesen. Lernen Sie, abzuschalten, sich zu entspannen, nicht alles so ernst zu nehmen, die Dinge mehr zu genießen. Nehmen Sie die Dinge nicht zu wichtig.
Legen Sie sich ein Hobby, einen Lebensinhalt zu. Arbeiten Sie, um zu leben, leben Sie nicht, um zu arbeiten. Nehmen Sie sich keine Arbeit mit nach Hause - lernen Sie, energisch zu sein und auch mal Nein zu sagen. Ihre Familie sollte für Sie an erster Stelle stehen. Verbringen Sie möglichst viel Zeit mit Ihren Kindern - sie werden so schnell erwachsen, und später tut es Ihnen leid, dass Sie von ihrer Kindheit und Jugend vor lauter Arbeit nicht viel mitbekommen haben. Glauben Sie mir- meine eigenen Kinder sind auch so schnell groß geworden, dass ich das Tempo im Nachhinein erschreckend finde. Manchmal denkt man, die Zeit geht nie vorbei, und es kann manchmal ziemlich stressig sein, aber die Zeit rast und lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Und Sie haben so vieles verpasst, weil Sie abends unbedingt noch etwas fertig machen oder am Wochenende eine blöde Sitzung besuchen mussten.
Hallo - es ist nur ein Job.
„LERNEN SIE, ABZUSCHALTEN, SICH ZU ENTSPANNEN, NICHT ALLES SO ERNST ZU NEHMEN, DIE DINGE MEHR ZU GENIESSEN. NEHMEN SIE DIE DINGE NICHT ZU WICHTIG."
Wenn Sie weiterkommen wollen, müssen Sie wissen, wie. Der folger schnitt erklärt Ihnen, wie das System funktioniert - und wie Sie es zL Besten nutzen und Ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Dank diese können Sie das Management noch übertrumpfen, denn Sie wissen nach Kapitel besser Bescheid als die anderen.
Es gibt an jedem Arbeitsplatz eine Menge ungeschriebene Gesetze. Sie können ziemlich einfach sein, wie etwa, wer welchen Aufzug, welche Kantine, welche Toilette, welchen Flur und welchen Raucherbereich nutzen darf, oder komplizierter, so zum Beispiel, wer die Schlüssel zur Portokasse, zum Kopierer, zum Schrank für Bürobedarf und
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