Die Regeln der Arbeit
beiseite - sie sind absolut gerechtfertigt.
Mit dem sogenannten taktischen Ärgerjedoch verhält es sich ganz anders. Taktischer Ärgerwird eingesetzt, um Sie zu veranlassen, Dinge zu tun, die Sie eigentlich nicht tun wollten. Jemand setzt seine Wut ein, um Sie einzuschüchtern. Das Schlimmste, was Sie jetzt tun können, ist, denjenigen mit dieser Taktik heil davonkommen zu lassen. Wenn Sie es tun, wird er seine Taktik weiterhin einsetzen, und das nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei anderen. Sie müssen das sofort unterbinden. Wie? Sagen Sie einfach: „Ich mag es nicht, wenn man mich anbrüllt/bedroht/einschüchtert/unhöflich behandelt (und so weiter), und ich gehe auf der Stelle, wenn Sie nicht aufhören/sich beruhigen/die Faust herunter nehmen/mich loslassen (und so weiter)."
Wenn derjenige weitermacht, verlassen Sie sofort den Raum. Das war's. Nichts sagen. Einfach gehen. Wenn's sein muss, mehrmals. Die Botschaft kommt an.
Niemand hat die Erlaubnis, Sie zu schikanieren, zu bedrohen, anzuschreien, zu schlagen, einzuschüchtern, zu ängstigen, zum Narren zu halten, Sie zum willenlosen Opfer zu machen oder, wie auch immer, zu quälen. Sie sind ein Angestellter. Wenn Sie Ihren Job nicht richtig machen, haben andere das Recht, Sie zur Seite zu nehmen und ruhig und vernünftig zurechtzuweisen. Alles, was darüber hinausgeht, ist unzulässig.
Sie dürfen sich gegen dieses unzulässige Verhalten wehren. Sie dürfen ruhig und vernünftig klarstellen, dass Ihr Gegenüber sofort damit aufhören soll und dass Sie, falls er es nicht tut, die volle Härte des Gesetzes anwenden werden, um ihn dazu zu zwingen. Sie müssen lernen, sich zu behaupten.
Wenn die anderen Sie nur ein bisschen necken -so, wie das jedem einmal passieren kann -, ist das natürlich noch lange kein Grund, dass Sie auf der Stelle wegen ungerechtfertigter Entlassung gegen sie vor Gericht ziehen. Wenn Ihr Boss Sie gelegentlich anschnauzt-was allen Beschäftigten passieren kann -, können Sie deswegen nicht gleich den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen, auch wenn das eigentlich nicht in Ordnung war. Wenn ein Kollege Ihnen eine Ohrfeige androht, falls Sie noch einmal seinen Locher klauen, können Sie nicht erwarten, dass sich das Parlament mit Ihrem Fall beschäftigt. Wir reden hier über wirkliches Mobbing, nicht nur über das gewöhnliche Hickhack, das in einem hektischen Büroalltag nun einmal vorkommt.
Ihre Position zu verteidigen bedeutet, bestimmte Standards zu setzen, eine Linie zu ziehen und deutlich zu machen: „Das akzeptiere ich noch, aber das und das nicht" oder: „Das kann ich ihnen gerade noch durchgehen lassen, aber das und das nicht!'
Es bedeutet, sich durchzusetzen. Es geht darum, Ihre Grenzlinie mit Bestimmtheit deutlich zu machen, indem Sie beispielsweise sagen:
„So darf man nicht mit mir sprechen."
„Ich fühle mich bedroht und schikaniert und gehe jetzt aus dem Raum."
„Es passt mir nicht, wie man hier mit mir umgeht; ich werde es umgehend meinem Gewerkschaftsvertreter, meinem Chef, der Polizei, dem Ausschuss für Gesundheit und Arbeitssicherheit oder meiner Mutter melden."
Wenn man Sie schikaniert, legen Sie die alte Platte auf und sagen Sie: „So lasse ich nicht mit mir umspringen. So lasse ich nicht mit mir umspringen. So lasse ich nicht mit mir umspringen." Verlieren Sie nicht die Fassung, sonst denken die anderen, sie hätten ,gewonnen`. Verlassen Sie lieber den Raum.
BEMÜHEN SIE SICH UM
EINE OBJEKTIVE BEURTEILUNG
DER LAGE
Wenn Sie den Eindruck haben, Sie werden in der Arbeit gemobbt, gequält und unterdrückt, haben Sie mehrere Möglichkeiten zu reagieren, nämlich:
weglaufen,
• es melden,
aufbrausen und wütend werden,
nichts sagen,
• die Angelegenheit mit Entschiedenheit regeln.
Es liegt ganz bei Ihnen, wie Sie mit schwierigen Situationen umgehen. Aber denken Sie, bevor Sie spontan reagieren, an Ihren langfristigen Plan. Wie wirkt sich eine Klage wegen ungerechtfertigter Entlassung oder eine Kündigung durch den Arbeitnehmer auf Drängen des Arbeitgebers auf Ihre Karriere und Ihren Lebenslauf aus? Ich will damit nicht sagen, dass Sie sich mit jeder schlechten Behandlung abfinden müssen, nur um karrieremäßigweiterzukommen. Nein, das meine ich ganz und gar nicht. Ich sage nur: Bemühen Sie sich um eine objektive Einschätzung der Lage.
„ABER DENKEN SIE, BEVOR SIE SPONTAN REAGIEREN, AN IHREN LANGFRISTIGEN PLAN."
Einmal hat einer meiner Chefs mich lächerlich gemacht
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