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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wollte sie nicht ihre ganze Vergangenheit begraben. Bücher sind längst nicht so gefährliche Erinnerungsstücke wie Fotos.«
    Marge zog die Augenbrauen hoch. »Vielleicht hat die Person, die den Anrufbeantworter abgehört hat, auch die Fotoalben mitgenommen, mitsamt der Kassette. Alle persönlichen Dinge, die diese Person mit Marie in Verbindung bringen konnten.«
    »Warum hat der- oder diejenige dann nicht auch den Schlüssel mitgehen lassen?« warf Cindy ein.
    »Weil die Person vermutlich wußte, wo die Kassette war, aber nicht, wo Marie den Schlüssel versteckt hatte.«
    »Es muß also jemand gewesen sein, der Marie nahesteht«, sagte Decker.
    »Ich rufe Paula an. Mal sehen, ob sie etwas von einer Kassette weiß«, schlug Marge vor.
    »Gut.« Decker wandte sich an seine Tochter. »Danke für deine Hilfe, Prinzessin. Aber jetzt geh bitte nach Hause und schlaf dich aus, ja?«
    »Ja, das tue ich wirklich. Ich bin todmüde.«
    »Halleluja!« murmelte Decker erleichtert.
    »Was jetzt, Rabbi?« fragte Marge. »Versuchen wir diese Sondra Roberts im Telefonbuch zu finden?«
    »Und in den Krankenhäusern, den Agenturen für medizinisches Personal und den Ausbildungszentren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß die Dame eine Krankenschwester ist.«
    »Soll ich beim Sun-Valley-Presbyterian-Hospital anfangen?«
    »Ja. Erinnerst du dich an eine Krankenschwester dort, die so hieß?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Aber das will nichts heißen.« Decker zuckte die Achseln. »Wir finden diese Sondra Roberts. Und was ist mit Maries Mutter?«
    »Paula hatte recht. Sie lebt tatsächlich in einem Altenheim in Arcadia. Der Direktor und die Angestellten wurden informiert, daß Marie verschwunden ist. Sie zeichnen alle Anrufe auf, falls Marie versucht, mit ihrer Mutter Kontakt aufzunehmen. Und sie melden sich, sobald Marie dort auftaucht.«
    »Hast du mit der Mutter gesprochen, Marge?«
    »Nein. Ich bin um drei mit ihr verabredet.«
    »Marie hat ein Buch aus der Bibliothek geliehen, das die Umkehrung des Rollenverhaltens in der Mutter/Tochter-Beziehung beschreibt«, bemerkte Decker.
    »Paula hat mir erzählt, daß die Mutter immer wieder heimlich das Heim verläßt, um zu telefonieren. Scheint so, als habe die alte Dame die Kehrseite der Medaille gesehen.«
    »Marie sorgt privat für eine senile Mutter«, sagte Decker, »und beruflich kümmert sie sich um anderer Leute Säuglinge.« Er klopfte mit dem Fuß auf den Boden. »Scheint mir, als sei ein Kind das letzte, was sie sich wünschen würde.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Vielleicht ist Marie ein Opfer. Wie das Baby.«
    »Möglich. Hast du zufällig erfahren können, ob Marie noch andere Familienangehörige hat?«
    »Soviel die Kollegen wissen, gibt es nur Mutter und Tochter.«
    Decker schüttelte den Kopf. Er drehte die Weihnachtskarte herum. »Das ist keine normale käufliche Weihnachtskarte. Es ist eine Karte, die für eine Stiftung verkauft wird. Die Künstlerin ist Beth Dillon, seit acht Jahren Mitglied der Anonymen Dicken.«
    »Dann suchen wir vermutlich eine fette Krankenschwester«, erklärte Marge.
    »Oder eine ehemals fette Krankenschwester«, schlug Cindy vor. »Sie hat vielleicht Gewicht verloren, nachdem sie der Organisation beigetreten war.«
    »Gute Idee, Cynthia«, lobte Marge. »Ganz der Vater!«
    Decker warf ihr einen bösen Blick zu. In diesem Moment begann sein Funkgerät zu knacken. Er rief von Maries Telefon aus auf dem Revier an. Kurz darauf meldete sich Detective Mike Hollander.
    »Was gibt’s?« fragte Decker.
    »Ich hatte gerade ein längeres Telefongespräch mit der Feuerwehr von der Forstbehörde in Angeles Crest. Hatten ein hübsches Feuerchen da unten. Scheint ein Wagen in eine Schlucht gestürzt und in Flammen aufgegangen zu sein.
    Ziemlich gefährliche Sache. Sie konnten zum Glück löschen, bevor Wind aufkam. Die Karosserie des Wagens ist soweit noch erkennbar.«
    »Sagen Sie nichts mehr«, seufzte Decker. »Sie haben einen roten Honda mit dem Nummernschild von Marie Bellson gefunden, stimmt’s?«
    »Das Nummernschild war entfernt worden. Aber es scheint ein Honda zu sein. Die Farbe ist nicht mehr eindeutig festzustellen. Aber Rot ist eine Möglichkeit.«
    Decker gab die Informationen an Marge weiter. »Vielleicht hält sich Marie Bellson irgendwo in den Bergen mit dem Baby versteckt.«
    »Tja, Rabbi, auf dem Fahrersitz saß eine Leiche. Sie ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.«
    Deckers Kehle wurde trocken. »Und das

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