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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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du darauf, daß Tandy psychisch gestört sein könnte?«
    Marge lieferte eine Beschreibung von Sondra Roberts.
    »Hat sie Selbstgespräche geführt oder mit nicht existenten Personen geredet?« wollte Decker wissen, als sie geendet hatte.
    »McKay meint, es seien Selbstgespräche gewesen.«
    »Wir sollten die Dame gründlich unter die Lupe nehmen!«
    »Ganz meiner Meinung«, sagte Marge. »Ich habe vor einer Viertelstunde im Bodybuilding-Studio angerufen. Sie ist nicht da. Ich bleibe aber am Ball!«
    »Erzähl mir mehr von diesem Leek«, bat Decker. »Die Sache mit den lukrativen Nebeneinkünften interessiert mich.«
    »Vielleicht sollten wir seine Finanzen überprüfen«, schlug Marge vor. »Seine diesbezüglichen Aktivitäten haben vermutlich nichts mit Caitlin Rodriguez zu tun, sind aber wahrscheinlich illegal. Vorausgesetzt, die Geschichte stimmt. Lita hat, wie gesagt, viel Phantasie.«
    »Ich sage Hollander Bescheid. Wir konzentrieren uns auf das Baby.«
    Marge leckte sich nachdenklich die Finger. »Pete, ich kann nicht ausschließen, daß Leek Tandy vor uns gewarnt hat.«
    »Aber du hast doch deutlich gesagt, daß nichts gegen Tandy vorliegt, oder?«
    »Ganz deutlich. Trotzdem hab ich das Gefühl, daß die Polizei unseren guten Leek nervös macht.«
    »Vielleicht haben Leek und Tandy in der Investmentgeschichte unter einer Decke gesteckt. Du hast gesagt, daß sie das Heim unter nicht geklärten Umständen verlassen hat.«
    »Schon. Aber solange ich die Personalakte nicht gesehen habe, weiß ich nicht, wie ihre Kündigung zustande gekommen ist.« Marge trank einen Schluck Coca-Cola. »Was gibt’s Neues vom Gerichtsmediziner?«
    »Keine Skelettreste von einem Baby.«
    »Sicher?«
    »Verhältnismäßig. Jedenfalls nicht im Auto und in der unmittelbaren Umgebung. Der Captain hat jetzt eine Großfahndung nach dem Säugling eingeleitet. Hab selten soviel Kooperationsbereitschaft zwischen den einzelnen Abteilungen erlebt. Ganz zu schweigen von der Presse. Konnte sie überreden, bis zum Einbruch der Dunkelheit mit ihren Berichterstattungen zu warten.«
    »Wie hast du das denn gemacht?«
    »Hab nur meinen Charme spielen lassen.« Decker lächelte. »Außerdem will keiner die Suche nach einem Säugling vermasseln. Falls Caitlin Rodriguez irgendwo in Angeles Crest ist, finden wir sie.«
    Decker und Marge tauschten düstere Blicke aus. Das Schicksal des kleinen Mädchens ging ihnen beiden an die Nieren.
    »Was ist mit der Leiche?« fragte Marge. »Was hat der Gerichtsmediziner rausgefunden?«
    »Geschlecht weiblich und von großer Statur.« Decker machte sich über eine Tüte Kartoffelchips her, die Marge ihm mitgebracht hatte. »Anhand der Wirbelsäule schließt man auf eine Größe von fast einem Meter achtzig. Marie war groß.« Decker hielt kurz inne. »Ich hätte nicht gedacht, daß sie dein Gardemaß hat, Marge, aber sie war größer als Cindy. Und Cindy ist über einssiebzig.«
    »Aber du glaubst nicht recht dran, oder?«
    Decker zuckte die Achseln. »Sobald wir das Röntgenbild von Maries Gebiß haben, kann Hennon den Vergleich anstellen. Als ich mich verabschiedet habe, war sie noch immer im Labor und hat Asche sortiert. Die Leiche muß einen schweren Schlag ins Gesicht bekommen haben. Hennon sucht nach ausgeschlagenen Zähnen in der Asche.«
    »Hast du Hennon wegen Maries Ohrringen gefragt?«
    »Ob die Leiche Ohrringe getragen hat, konnte sie bei deren Zustand nicht sagen. Und bis jetzt sind so geringe Metallrückstände noch nicht gefunden worden. Ich fahre am besten gleich wieder ins Labor.«
    »Dann nehme ich mir Silver’s vor.«
    Als Decker aufstand, fuhr ein Jeep auf den Parkplatz des Fast-food-Restaurants. Annie Hennon sprang heraus. Es war nicht zu übersehen, woran sie gearbeitet hatte. »Ich komme direkt aus dem Kohlebergwerk«, verkündete sie.
    »Ihre Hände sind sauber«, bemerkte Marge.
    »Weil ich Handschuhe trage.« Sie betrachtete ihre Fingernägel. »Na, wollen Sie nicht wissen, warum ich hier bin?«
    »Wegen der Qualität der Hot dogs bestimmt nicht«, sagte Marge. »Die sagen einem mehrfach guten Tag.«
    »Das macht das Sauerkraut, Marge.«
    »Möchten Sie einen Hot dog, Annie?« fragte Decker.
    »Immer ein Gentleman«, bemerkte Annie. »Nein, Pete. Ich möchte kein Hot dog. Ich möchte die Perlen von Hennons Weisheit an Sie verschwenden.«
    Decker klappte seinen Notizblock auf. »Legen Sie los.«
    Annie preßte die Handflächen gegeneinander. »Es geht um diesen Ring. Oder das, was wir für

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