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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Kaffeeklatsch. Allerdings war es eher ein Eisteeklatsch, wie er aus der mit brauner Flüssigkeit gefüllten Glaskaraffe und zwei beschlagenen Gläsern schloß. Er fragte sich, wo Rina und Cindy sein mochten, zögerte jedoch hinauszugehen. Die Frauen würden ihn sicher als Störung empfinden. Sein Blick schweifte über den rückwärtigen Teil seines Grundstücks. Die Erde dort war staubig und trocken. Er mußte nach den Pferden sehen. Schließlich ging er zur Hintertür hinaus. Die Frauen sahen auf und begrüßten ihn. Alle waren guter Laune. Auch das war ein Novum.
    »Tag, die Damen.« Decker gab seiner Schwiegermutter einen Kuß auf die Wange und setzte sich. »Wo sind die beiden anderen Frauen aus meinem Harem?«
    »Ginny und das Baby schlafen. Cindy und Opa sind die Jungs abholen gefahren. Sie haben Ginger mitgenommen, damit sie mit ihrem Bellen hier niemanden weckt. War Cindys Idee. Du hast eine wunderbare Tochter, Akiva.«
    »Danke. Ich habe zwei wunderbare Töchter.«
    Magda lachte und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »So war das auch gemeint. Etwas Eistee, Peter?«
    »Gern.« Peter hielt der Kinderschwester die Hand hin. »Ich bin Peter Decker. Sie müssen Nora sein. Georgina hat Sie uns wärmstens empfohlen.«
    Die Säuglingsschwester schüttelte ihm die Hand. Sie war dunkelhäutig und hatte sorgfältig frisiertes, graues Haar, das zu ihren Augen paßte. Ihre Hände waren kräftig und schwielig. »Georgina ist eine gute Freundin. Freut mich, Sie endlich kennenzulernen. Sie haben ein entzückendes Baby, Sergeant.«
    »Danke.«
    »Ihre Frau hat mir erzählt, daß Sie im Fall der Kindesentführung ermitteln.« Nora schüttelte den Kopf. »Ich hab’s im Fernsehen gesehen. Schreckliche Geschichte.«
    »Kann man wohl sagen.« Decker trank seinen Eistee in einem Zug. »Stellt die Polizei vor einige Probleme.«
    »Hier ist alles okay, Akiva«, sagte Magda. »Kümmere du dich nur um deine Arbeit. Alles andere kannst du uns überlassen.«
    Das Hilfsangebot der Schwiegermutter war aufrichtig gemeint. Warum kam er sich nur so nutzlos vor? Er stand auf. »Danke für den Tee. Ich muß einige Anrufe erledigen. Die Arbeit hört auch zu Hause nicht auf.«
    »Gehen Sie ruhig telefonieren, Sergeant«, sagte Nora. »Maggie und ich haben alles im Griff.«
    Maggie?
    »Großartig«, bemerkte Decker. »Ich sehe nur kurz nach den Pferden.«
    »Ich habe gerade ihre Wassertröge gefüllt, Akiva«, erklärte Magda. »Ich hoffe, das war richtig.«
    Decker traute seinen Ohren nicht. Seine stets elegante Schwiegermutter war in den Stall gegangen und hatte mit einem Gartenschlauch den Pferden zu trinken gegeben? Er lachte kurz auf. »Danke, Magda. Sehr aufmerksam von dir.«
    Decker zog sich ins Haus zurück, setzte sich auf die Wohnzimmercouch, schlug das Telefonbuch von Glendale auf und suchte nach dem Verzeichnis der Zahnärzte. Er konnte nur hoffen, daß Lita recht gehabt hatte.
    Zu Deckers Überraschung nahm die Liste der Zahnärzte eine volle Seite in Anspruch.
    Decker griff nach dem Telefon. Er hatte bereits ein halbes Dutzend Namen abgehakt, als Cindy, Stefan, die Jungen und Ginger ins Haus stürmten.
    Decker bedeutete ihnen, leise zu sein, und hielt den Hund am Halsband fest, bis er sich beruhigt hatte. Cindy sank in einen Ledersessel und legte die Füße auf den Hocker. »Gute Nacht.«
    »Müde?«
    »Ein bißchen.«
    »Was machst du denn hier?« fragte Sammy. »Cindy hat gesagt, du suchst nach der unheimlichen Krankenschwester und dem Baby?«
    »Ich kann einige Arbeiten zu Hause erledigen. Muß telefonieren. Wie war’s in der Schule?«
    »Na, wie Schule eben ist«, antwortete Sammy.
    »Können wir reiten gehen?« wollte Jake wissen.
    »Keine Einwände«, sagte Decker. »Aber überanstrengt die Tiere nicht. Es ist noch heiß draußen.«
    »Kommst du mit?« bettelte Jake.
    »Vielleicht später«, antwortete Decker unglücklich. »Ich muß noch was tun.«
    Decker sah, wie frustriert sein Stiefsohn wirkte. »Jake, gib mir noch eine Stunde, dann reiten wir zusammen aus, okay? Warten wir, bis es kühler ist. Inzwischen kannst du was essen und deine Hausaufgaben machen.«
    Die blauen Augen des Jungen leuchteten. »Danke, Dad!«
    »Ich komme auch mit!« verkündete Sammy.
    »Wer braucht dich, wenn Dad dabei ist?« bemerkte Jacob.
    Sammy boxte Jake in die Schulter. Jake schlug zurück. Karatekämpfend verschwanden die beiden in Richtung Küche.
    Der Hund legte sich Decker zu Füßen. Stefan rieb sich den Bauch. »Da riecht was

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