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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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kann.«
    »Tandy?«
    »So heißt sie. Als sie zum erstenmal durch diese Tür kam, wog sie über hundertzwanzig Kilo.«
    Cindys Augen wurden groß. »Wie bitte?«
    »Ich lüge nicht. Ich stelle dich vor.«
    Cindy beobachtete, wie Eric zu Tandy watschelte. Er legte den Arm um ihre Schultern und führte sie zu Cindy. »He, Roberts, ich will dir das neue Küken im Stall vorstellen.«
    Cindys Herz schlug schneller. Das war der Grund, weshalb sie hier war, und jetzt stand sie Tandy Auge in Auge gegenüber und wußte nicht, was sie tun sollte. Sie schaute Eric an, als könne er ihr die Antwort geben. Aber er grinste nur dämlich. Tandy legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie hatte lange, schöne Finger, aber ihre Nägel waren kurz geschnitten. Sie knetete seine Muskeln. Dann hielt sie Cindy die Hand hin.
    »Tandy Roberts.«
    »Cindy.« Die Antwort fiel etwas kurz aus, da sie ihren Nachnamen verschwieg. Konnte ja sein, daß Marge Tandy Dads Visitenkarte gegeben hatte. Sie fühlte, wie sie rot wurde.
    »Du hast ganz feuchte Hände«, bemerkte Tandy.
    »Ich bin nervös.
    Tandy lachte. »Warum?«
    »Keine Ahnung. Bist du in einer fremden Umgebung nicht nervös?«
    »Früher mal …« Tandys dunkle Augen musterten Cindy eingehend. »Aber das ist vorbei.«
    »Toll, wenn man soviel Selbstbewußtsein hat.«
    »Verdanke ich nur dem Bodybuilding. Es hat mich gelehrt, mein Leben unter Kontrolle zu bringen.« Tandy wandte sich an Eric. »Hast du schon einen Trainingsplan für sie aufgestellt?«
    »Ich habe sie gerade erst gemessen«, antwortete Eric. »Sie hat ein gutes Potential.«
    »Potential, soso!« Tandys Lächeln war undurchsichtig, als sie zum Regal mit den Gewichten ging. »Fangen wir mit was Interessanterem an.«
    Sie hob eine Fünfzehn-Pfund-Hantel aus dem Regal. Tandy setzte sich auf die Bank. Sie stützte den rechten Arm auf ihre linke Handfläche. Dann bog sie den rechten Arm nach unten, bis er gerade war, und hob langsam das Gewicht an die Schulter. »Das nennt man einen ›Armcurl‹. Gesehen?«
    Cindy nickte. Sie beobachtete, wie sich Tandys Bizeps wölbte, als sie das Gewicht erneut stemmte.
    »Möchtest du’s versuchen?«
    »Klar.«
    »Komm, setz dich. Die Füße fest auf dem Boden lassen, und nicht den Rücken belasten beim Heben. Normal atmen.«
    »Du gibst ihr doch wohl nicht den Fünfzehnpfünder«, sagte Eric.
    »Du hast gesagt, sie hat Potential.«
    »Hör mit dem Quatsch auf, Roberts. Gib ihr drei Kilo. Und wenn das zu leicht ist, nimm fünf.«
    »Ich versuche die Fünfzehn«, warf Cindy ein.
    »Das ist zu schwer für dich«, wehrte Eric ab. »Du könntest dich verletzen. Und das wäre dumm!«
    Cindy dachte einen Moment nach. Wenn sie es nicht versuchte, würde sie Tandys Respekt und Interesse verlieren. Ihr Ziel war es, mit ihr zu reden, ein Gespräch von Frau zu Frau mit ihr zu führen. »Ich bin vorsichtig. Und wenn’s nicht klappt, ist es mir auch egal.«
    »Tandy ist einfach nur gemein«, sagte Eric.
    Tandy lachte. Cindy wußte, wo die Wahrheit lag. »Du hast doch gesagt, man muß Biß haben.« Sie sah Tandy an. »Gib her.«
    Die Hantel war schwer, aber durchaus zu handhaben.
    »Erst ausatmen«, befahl Eric.
    »Was?«
    »Ausatmen, Cindy.« Tandy blies kräftig die Luft aus den Lungen. »Dann einatmen. Während du das Gewicht hebst, atmest du wieder aus. Bei der Anstrengung immer ausatmen, okay? Einfach so!«
    Cindy beobachtete, wie die perfekten Brüste sich hoben und senkten, als Tandy die Übung vorführte. Eric war wie hypnotisiert, und Cindy begriff weshalb. Die Frau war eine exotische Schönheit, faszinierend wie ein gefährliches Raubtier. Als sie fertig war, gab sie Cindy die Hantel.
    »Du bist dran.«
    Cindy zuckte die Schultern. »Wird schon schiefgehen.«
    Langsam hob sie die Hantel hoch. Ihre Muskeln waren zum Zerreißen gespannt, als das Metall schließlich ihre Schulter berührte. Vorsichtig legte sie das Gewicht wieder ab und hob es noch zweimal. Als sie fertig war, war sie selbst überrascht, wie verschwitzt sie war, und beinahe entsetzt, wie gut sie sich fühlte, trotz der Schmerzen im Arm. »Das war’s, Freunde.« Sie stellte das Gewicht auf den Boden und massierte sich ihren überanstrengten Arm. Tandy und Eric beobachteten sie überrascht.
    »Was ist los?«
    »Nichts.« Eric lächelte. »Siehst du, Roberts. Ich habe doch gesagt, daß sie Potential hat.«
    »War ich gut?«
    Erics Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. »Laß es dir nicht zu Kopf steigen, Cindy. Auch wenn du

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