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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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bekannt. Sofort.«

 
Noch schwerere Entscheidungen
     
     
    Der Alarm tönte schrillend durch die Burke. Die Besatzungsmitglieder der LS-1187, die sich noch immer an Bord der Burke befanden, kamen zur Luftschleuse gerannt. Sie stürzten aus Kabinen und Wartungsröhren und wo sonst sie sich auch immer verborgen gehalten hatten, und rannten über Laufstege und durch den Kiel in Richtung der einzigen existierenden Fluchtmöglichkeit. Korie trieb sie zur Eile an: »Schneller! Alles raus hier!«
    Er und Brik waren die beiden letzten, die von Bord der Burke gingen. An der hinteren Schleuse machten sie halt. Ihre Waffen schwenkten über den zerstörten Fährhangar. »Harlie? Sind alle von Bord?«
    »Ich kann keine aktiven Monitore mehr sehen.«
    »Wo ist der Kapitän?«
    »Sein Monitor arbeitet nicht, Mister Korie. Ich habe vergeblich versucht, ihn zu orten.« Korie murmelte etwas vor sich hin.
    »Wie bitte?« fragte Harlie.
    »Schon gut.«
    »Wenn Sie gesagt haben, was ich verstanden zu haben glaube, dann ist es für die meisten Menschen anatomisch völlig unmöglich…«
    Korie betrat die Schleuse. Brik folgte ihm rückwärtsgehend. »Schon gut, Harlie. Schließ die Luke!«
    Die Türen schlossen sich zischend.
    Korie blickte sich um. Der Rest des improvisierten Rettungsteams stand herum und wartete auf seine nächsten Befehle. Er schüttelte den Kopf und schob sich zwischen seinen Leuten hindurch. Brik folgte ihm.
    Sie marschierten durch den Kiel und erreichten die Kommandozentrale, wo Hodel und Tor soeben eine Rißzeichnung der Burke auf den Holotisch projizierten. Leen war ebenfalls dort.
    »Verletzte und Gefallene?« fragte Korie.
    Harlie antwortete im gleichen Augenblick. »Sicherheitsteams A und B. Antriebsingenieure Haddad, Jorgensen und Blake. Und Wesley.«
    »Verdammt. Hast du den Kapitän gefunden?«
    »Tut mir leid, Sir.«
    Korie machte ein paar Schritte nach vorn und beugte sich über den Holotisch. Er atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen, dann blickte er auf. Jeder Offizier in der Zentrale hatte die Augen auf ihn gerichtet und wartete auf Kories Befehle. »Zeig mir den Grundriß der Burke. Wo ist der Kapitän?«
    Stirnrunzelnd beobachtete er das leuchtende Bild. Zwei transparente Raumschiffe schwebten über der Tischplatte in der Luft, Decks und Schotten deutlich ausgefüllt, aber das war schon alles.
    »Es tut mir leid, Mister Korie – ich kann überhaupt keine Lebenszeichen erkennen.«
    »Nicht einmal den Assassinen?« fragte Brik.
    »Anscheinend hat der Assassine seinen Metabolismus irgendwie geändert, so daß unsere Sensoren ihn nicht mehr erfassen können.«
    »Und der Kapitän? Was ist mit dem Kapitän?«
    »Der Metabolismus des Kapitäns kann nicht ohne Gefahr verändert werden.«
    Korie nickte vor sich hin. Dann blickte er auf und sagte: »Doktor Williger bitte auf die Brücke!« Er wandte sich erneut an Harlie: »In Ordnung. Zeig mir, was die Monitore aufgezeichnet haben. Was ist geschehen?« Er wandte den Blick auf den großen Frontschirm.
    »Hier«, schilderte Harlie erklärend, »können Sie den Energiekäfig sehen, und daß der Morthaner niemals ernsthaft von ihm zurückgehalten wurde. Er geht mit der gleichen Leichtigkeit hindurch wie durch ein Biofilter. Ich kann es Ihnen aus allen Winkeln zeigen. Und hier die Zeitlupe…«
    »Er hat uns zum Narren gehalten«, sagte Tor.
    »Er hat nur auf den richtigen Augenblick gewartet«, korrigierte Brik.
    Korie erriet, worauf der Sicherheitsoffizier hinauswollte. »Er hat gesehen, wie wir den Fluktuator von der Burke heruntergeschafft haben. Er mußte das unterbinden.«
    »Hier…«, fuhr Harlie fort. »Hier hat er die Sicherheitsleute angegriffen. Beachten Sie, daß er selbst im Zentrum ihres Feuers keinen Schaden zu nehmen scheint. Jetzt die Zeitlupe. Sehen Sie, wie schnell er sich bewegt…«
    »Optisches Nervensystem und verstärkte Muskulatur«, sagte Korie.
    »Er muß eine Art interner Abschirmung besitzen«, sagte Tor. »Er zuckt nicht einmal. Und sie fügen ihm nicht einmal eine Brandwunde zu.«
    Brik meldete sich zu Wort. »Ich weiß, wie empörend es Ihnen erscheinen muß – aber bitte, es ist wichtig, daß Sie die Effizienz seines Tötungsschemas erkennen. Er macht keine einzige überflüssige Bewegung.«
    Tor schnappte unwillkürlich nach Luft und wandte sich ab. Das Geräusch der brechenden Wirbelsäule eines der Sicherheitsleute hallte laut durch die Kommandozentrale.
    Der Schirm zeigte den Assassinen, der wie flüssiges

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