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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Stuhl.
    Cappy und Leen tauschten Blicke. Leen entschied sich zögernd, ebenfalls zu verschwinden. »Jaaah. Ich auch. Ich muß die Magnetlader auf ihre Kapazität prüfen.« Säuerlich fügte er hinzu: »Korie will es so.«
    Cappy nickte und schloß sich an. »Ich werde Ihnen zur Hand gehen.« Er wandte sich an Armstrong: »Kommen Sie?«
    Armstrong zögerte. Ringsumher erhoben sich die Mitglieder der Schwarze-Loch-Bande, setzten ihre Becher ab und folgten Reynolds. Keiner wagte es, Brik direkt in die Augen zu sehen. Armstrong wußte, daß es falsch war, aber… schließlich mußte er mit diesen Männern zusammenarbeiten. Unentschlossen stand er auf. »Ja«, sagte er, während er sich bereits schämte.
    Dann war die Messe leer.
    Bis auf Brik und Williger.
    Sie tauschten über den Tisch hinweg Blicke.
    Williger sah sich bedeutungsvoll um. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Brik grinste. Die Lady besaß Klasse. »Passiert Ihnen das überall?«
    Williger schüttelte den Kopf. »Keine Frage. Ich muß mir wohl einen neuen Hut kaufen.«
    Brik war nicht sicher, ob er die Anspielung verstand, aber sein Lachen rumpelte beinahe angsteinflößend laut durch die leere Messe.

 
Unterlicht
     
     
    Die LS-1187 war bereit.
    So bereit für die Sterne, wie sie jemals sein konnte.
    Ihre strahlende Hülle glitzerte im Licht der Scheinwerfer so stolz wie an dem Tag, als sie die Werft verlassen hatte. Ihre Fluktuatorstreben waren stolze Pfeiler, die vor Kraft und Energie strotzend in den Raum ragten.
    Jedes Deck, jede Röhre, jedes Modul, jedes Kabel, jede Stütze, einfach alles war repariert und inspiziert worden, auseinander- und wieder zusammengebaut, geprüft, getestet, probegelaufen, erneut getestet, dreifach kontrolliert, gereinigt, poliert und wieder geprüft worden. Selbst der Leitende Ingenieur Leen hatte ein Bad genommen. Jedenfalls glaubte das die Besatzung.
    Und tatsächlich war der Ausdruck auf seinem Gesicht so strahlend wie sein Maschinenraum. Er unterzeichnete die letzte Genehmigung auf Nakaharis Notizbuch und gab es dem jungen Raumfahrer zurück. »In Ordnung«, brummte er. »Das war’s. Die LS-1187 ist fertig zur Abreise.«
    »Jawohl, Sir!« erwiderte Nakahari förmlich. Er salutierte steif und verließ den blitzenden Maschinenraum in Richtung des vorderen Kielschachts. Er marschierte durch den blitzblanken Tunnel hinauf zum funkelnden Betriebsraum, durch die makellose Kommandozentrale und von dort auf die in jungfräulichem Glanz erstrahlende Brücke, wo Hardesty, Korie und Brik warteten. Er reichte Korie das Notizbuch. Korie nahm es entgegen, überflog es und gab es kommentarlos an Hardesty weiter.
    Der Kapitän warf kaum einen Blick auf den abschließenden Bericht. Statt dessen sah er auf seine Uhr und sagte: »Wenn Sie auf ein Lob warten, Mister Korie, dann sind Sie hier an der falschen Adresse.« Er winkte mit dem Notizbuch. »Das ist die Arbeit, die von Ihnen erwartet wird. Den Anforderungen gerecht zu werden, sollte eigentlich nicht so außergewöhnlich sein, daß es ein Streicheln über den Kopf erfordert.« Er wollte sich abwenden, doch dann fügte er noch hinzu: »Und nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß Sie sich um eine Stunde und zwanzig Minuten verspätet haben.«
    Leise entgegnete Korie: »Wir hatten ein kleines Problem im Maschinenraum.«
    »Die Morthan-Solidarität ist kein kleines Problem. Aber sie ist das einzige, was mich interessiert.« Hardesty drehte sich um und sagte zu Tor: »Signalisieren Sie Stardock, daß wir endlich bereit sind. Legen Sie ab, sobald wir Starterlaubnis haben.«
    »Aye, aye, Sir!« Tor sprach leise in ihr Kopfmikro.
    Einen Augenblick später traf bereits die Antwort ein. »LS-1187, Sie haben Starterlaubnis.«
    »Danke, Stardock.«
    Die Schleusen versiegelten das Schiff. Die Andockröhren wurden zurückgezogen.
    Die Halteklammern öffneten sich…
    Und das Raumschiff schwebte frei und hoch aus seinen Verankerungen.
    Eine leise Stimme flüsterte über die sich vergrößernde Lücke hinweg: »Viel Glück, Sternenschiff…«
    »Vielen Dank, Stardock«, erwiderte Tor. »Das können wir gut gebrauchen. Halten Sie Ihre Lichter hoch.« Sie lächelte, als sie sich von ihrer Konsole abwandte und auf den Holoschirm zusteuerte. Sie hatte keinen Abschiedsgruß erwartet. Es war eine nette Geste, ganz besonders gegenüber diesem Schiff.
    »Ablegemanöver vollendet«, meldete Harlie.
    Hardesty nickte zufrieden. »Kurs dreiundzwanzig Punkt eins vier eins.«
    Flugingenieur Hodel wiederholte

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