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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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den Befehl. »Dreiundzwanzig Punkt eins vier eins…« Er beobachtete seine Schirme, als die LS-1187 herumschwang. »Kurs eingenommen.«
    »Mister Hodel, zehn Milli-G bitte«, befahl der Kapitän.
    »Zehn Milli-G. Bestätigung.«
    Hardesty beobachtete den Frontschirm, der zeigte, wie Stardock unmerklich hinter dem Schiff kleiner wurde. Das scheinbar willkürliche Durcheinander von Trägern und Kuppeln schrumpfte in der Ferne zusammen. Nach ein paar Minuten befahl er: »Erhöhen Sie auf fünfzig Milli-G.«
    Hodel wiederholte den Befehl und bestätigte erneut.
    Hardesty sah auf die kleine Konsole vor sich.
    Korie spähte ihm über die Schulter.
    »Mitten durch den Korridor«, sagte er.
    »Überrascht Sie das?« Hardestys Stimme verriet keine Emotion.
    »Nein, Sir. Ich bin nur… erfreut.«
    Hardesty erwiderte nichts.
    »Beschleunigen Sie auf fünfhundert Milli-G.«
    Sie mußten die LS-1187 ein gutes Stück weit von Stardock wegmanövrieren, bevor sie auf volle Kraft gehen konnten, und anschließend einige Stunden lang beschleunigen, bis sie endlich in den Hyperraum springen konnten.
    Die Welleneffekte einer Hyperraumblase konnten sehr unangenehme Auswirkungen auf alles haben, das sich in der Nähe befand. Dieses Schiff hatte aus erster Hand die Verwüstungen erfahren, die entstanden, wenn eine Hyperraumwelle über einer Normalrauminstallation zusammenschlug. Es würde diese Erfahrung nicht an seinen Heimathafen weitergeben.
    Hardesty stapfte von der Brücke hinunter und umrundete die Kommandozentrale, wobei er penibel jeden einzelnen Schirm in Augenschein nahm. Alle Stationen arbeiteten innerhalb der erwarteten Parameter. Zufrieden kehrte er auf die Brücke zurück. »Mister Hodel, drei G und halten.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Es war keine Bewegung zu spüren. Korie überprüfte seine Konsole. Die Gravitationskompensatoren hielten die Schwerkraft bis auf die sechste Stelle hinter dem Komma konstant. Ohne jeden spürbaren Effekt. Selbst ein Kreuzfahrer könnte es nicht besser.
    Hardesty machte eine neue Runde durch die Kommandozentrale und kontrollierte die Stationen. Was will er bloß? dachte Korie. Beurteilt er das Schiff? Oder die Mannschaft? Oder ist das ein Teil seiner Art, das Schiff zu kommandieren? Hardesty blieb hinter Hodel stehen und beobachtete, wie die Geschwindigkeitsanzeige kletterte. Nach einer langen Pause sagte er: »Gehen Sie auf Zehn.«
    Der Flugingenieur nickte und tippte den Befehl ein.
    Hardesty wandte sich um und sah zu Korie auf der Brücke hoch. »Status?«
    »Alles wie erwartet, Sir.«
    Hardesty drehte sich wieder zu Hodel. »Fünfundzwanzig.«
    Einen Augenblick später meldete Hodel: »Fünfundzwanzig und konstant.«
    Hardesty kehrte auf die Brücke zurück. »Ingenieur Leen, wir bleiben bei fünfundzwanzig. Wir halten diese Beschleunigung für dreißig Minuten. Ich möchte, daß Sie während der gesamten Zeitspanne Stabilitätstests durchführen. Wenn es eine Abweichung von den zu erwartenden Werten gibt, möchte ich unverzüglich unterrichtet werden.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Mister Korie?« Hardesty wandte sich an seinen Ersten Offizier. »Wie groß ist der empfohlene Abstand, bevor wir den Hyperraumantrieb zünden?«
    »Einhundert Millionen Kilometer. Mindestens.«
    »Und in Kriegszeiten?«
    »Sir, in Kriegszeiten lautet die Empfehlung, das Schiff in einen größtmöglichen Abstand zu bringen, um kein Tiefraumdock und keine andere Einrichtung der Allianz zu gefährden. Dies dient auch dazu, die Entdeckung der Koordinaten unserer Einrichtungen oder anderer Schiffe vor dem Feind zu verschleiern, der unsere Hyperraumblase orten könnte.«
    Hardesty nickte. »Und wie groß sollte der Abstand sein, den Sie in diesem Fall empfehlen?«
    »Ich würde empfehlen, Sir, daß wir uns einige Tage mit höchster Beschleunigung von Stardock entfernen und anschließend für die gleiche Zeit abbremsen, um überschüssige kinetische Energie abzubauen. Zwei Gründe: Erstens würde es uns erlauben, die Leistungsfähigkeit der renovierten Massetreiber unter Extrembedingungen zu überprüfen, und zweitens verlegen wir den wahrscheinlichen Aufenthaltsort, an dem ein Feind nach Stardock suchen würde, sehr weit von seiner wirklichen Position, wenn man uns beim Sprung in den Hyperraum entdeckt.«
    »Ein wohlüberlegter Vorschlag«, meinte Hardesty. »Und nun lassen Sie mich einen anderen Vorschlag machen. Tor, ich möchte, daß auch Sie zuhören. Und Sie, Hodel. Nehmen wir einmal an, wir wären der Feind. Nehmen wir an,

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