Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante

Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante

Titel: Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Puchner
Vom Netzwerk:
Männer, Frauen, Kinder und Alte, auf dem Platz zusammengeströmt, woraufhin der Kommandant dem Bürgermeister zuflüsterte, Bei so vielen Schaulustigen sind Feindseligkeiten eher unwahrscheinlich, Das sehe ich auch so, aber bei dem Österreicher weiß man nie, Haben Sie schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht, fragte der Kommandant, Keine guten und keine schlechten, sondern gar keine, aber ich weiß, dass der Österreicher stets existiert, und das reicht mir völlig aus. Obgleich der Kommandant zustimmend genickt hatte, erfasste er dennoch nicht den tieferen Sinn dieses Satzes, es sei denn, man nähme den Österreicher als Synonym für Gegner oder Feind. Daher beschloss er, umgehend zu der Belehrung zu schreiten, mit der er den schwindenden Mut einiger seiner Männer wieder aufzubauen hoffte. Soldaten, sprach er, das österreichische Truppenkommando ist nicht mehr fern. Sie werden den Elefanten einfordern, um ihn nach Valladolid zu bringen, aber wir werden auf diese Forderung nicht eingehen, selbst wenn sie sie gewaltsam durchsetzen wollen. Portugiesische Soldaten befolgen brav die Befehle ihres Königs und die seiner militärischen und zivilen Autoritäten. Aber sonst niemandes. Das Versprechen des Königs, den Elefanten Salomon Seiner Königlichen Hoheit, dem Erzherzog von Österreich, zu übergeben, wird pünktlich eingelöst werden, doch die Österreicher werden sichstreng an die Form halten müssen. Und wenn wir schließlich hocherhobenen Hauptes nach Hause zurückkehren, werden wir die Gewissheit haben, dass dieser Tag stets in Erinnerung bleibt, und über jeden von uns wird es, solange es Portugal gibt, heißen, Er war in Figueira de Castelo Rodrigo dabei. Die Rede konnte nicht ihren natürlichen Verlauf nehmen, sprich, allmählich an Eloquenz einbüßen und sich in immer schlimmeren Gemeinplätzen verlieren, da die Österreicher, angeführt von ihrem Kommandanten, bereits auf den Platz vordrangen. Das versammelte Volk zollte Beifall, doch eher verhalten als überzeugt. Zusammen mit dem Bürgermeister trat der Kommandant der lusitanischen Truppe mit seinem Pferd ein paar Meter vor, um zu zeigen, dass man die Besucher streng nach Etikette empfangen würde. Da ließ ein Manöver der österreichischen Soldaten mit einem Mal ihre Rüstungen aus poliertem Stahl in der Sonne aufblitzen. Die Wirkung auf die Zuschauer war niederschmetternd. Die allseits ausbrechenden Beifalls- und Überraschungsbekundungen machten deutlich, dass das österreichische Kaiserreich, ohne einen Schuss abgegeben zu haben, dieses erste Scharmützel gewonnen hatte. Der portugiesische Kommandant begriff, dass er augenblicklich zum Gegenangriff übergehen musste, doch wusste er nicht, wie. Da kam ihm der Bürgermeister zu Hilfe, indem er ihm zuflüsterte, Als Bürgermeister muss ich als Erster sprechen, lassen Sie uns die Ruhe bewahren. Der Kommandant zog sein Pferd ein wenig zurück, wobei er sich des enormen Unterschieds bewusst war, der in Bezug auf Stärke und Schönheit zwischen seinem eigenen Reittier und der Fuchsstute des Österreichers bestand. Der Bürgermeister hatte bereits das Wort ergriffen, Im Namen der Bevölkerung von Figueira deCastelo Rodrigo, deren Bürgermeister ich die Ehre habe zu sein, heiße ich die tapferen österreichischen Soldaten willkommen, die uns hier besuchen und denen ich bei der Ausübung ihrer Mission, die sicherlich zur Stärkung der freundschaftlichen Bande zwischen unseren beiden Ländern beitragen wird, die größten Triumphe wünsche. Seid also herzlich willkommen in Figueira de Castelo Rodrigo. Ein Mann auf einem Maultier trat vor und flüsterte dem österreichischen Kommandanten, der ungeduldig sein Gesicht zur Seite wandte, etwas ins Ohr. Es war der Sprachmittler, der Dolmetscher. Als die Übersetzung erfolgt war, erhob der Kommandant seine mächtige Stimme, die es gewohnt war, dass man ihr aufmerksam zuhörte und erst recht gehorchte, Ihr wisst, weshalb wir hier sind, ihr wisst, dass wir gekommen sind, den Elefanten zu holen, um ihn nach Valladolid mitzunehmen, wichtig ist, dass wir keine Zeit verlieren und gleich mit den Übergabevorbereitungen beginnen, damit wir morgen so früh wie möglich wieder aufbrechen können, das sind die Anweisungen, die ich von dem erhalten habe, dem ich verpflichtet bin, und ich werde sie in Ausübung der mir übertragenen Macht erfüllen. Es war klar, dass dies keine Aufforderung zu einem Walzer war. Der Bürgermeister murmelte, Aus unserem Abendessen wird wohl nichts,

Weitere Kostenlose Bücher