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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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und dass dich kein Hindernis aufhält. Aber denk dran, wenn du den Dolch in die Hand nimmst, musst du jemanden damit töten, sonst tötet er dich!“
    „Ich verstehe“, erwiderte Salan , und versuchte tapfer zu klingen. Doch seine Hände zitterten, als er den Beutel ergriff.
    „Wenn du drin bist, versuch zu Larina durchzudringen. Ich hoffe, dass ich
    genug Verwirrung stiften kann, damit sie nicht zu sehr auf Larina achten. Du erledigst die Morganen, die sie bewachen, schnappst dir Larina und zusammen macht ihr, dass ihr hier raus kommt! Ich versuche euch den Rücken frei zu halten, und komme dann nach.“
    „Das wird ziemlich gefährlich für dich werden“, erwiderte Salan. „Glaubst du, dass du das schaffst?“
    „Klar!“, gab Kona lässig zurück. „Und jetzt beeil dich! Wir haben nicht viel Zeit.“
    „In Ordnung…“, sagte Salan unsicher. „Viel Glück!“ Dann machte er sich auf , zu einem Eingang des Turmes, der möglichst weit von dem lag, den Kona nehmen wollte. Kona sah ihm nach und holte tief Luft.
    So selbstsicher, wie er sich gegeben hatte, war er gar nicht. Aber das war nun auch egal. Wenn er für Larina sterben musste, war ihm das auch recht. Er ging auf die Tür zu und holte noch einmal tief Luft. Dann trat er sie kraftvoll auf.
    *
    Larina wurde der schwarze Sack vom Kopf gezogen. Sie hatte ihn getragen, seit zwei Gehilfen von Wankall sie aus dem Keller holten. Das Mädchen wusste nicht, wohin man sie gebracht hatte. Zwar hatte sie versucht, sich zu wehren, doch die Ketten, mit denen sie immer noch gefesselt war, behinderten sie. Die Morganen bestraften jeden Fluchtversuch mit Schlägen. Larina blieb also nichts anderes übrig, als sich blind von ihren Peinigern zum Hinrichtungsort führen zu lassen.
    Sie wusste nicht, wie lange sie durch die langen Gänge des Morganentempels getrieben und g estoßen wurde. Nachdem man sie eine scheinbar endlose Treppe hinaufgeführt hatte, hörte sie Wankall sagen: „Halt! Bis hierher reicht es vorerst.“
    Als der Sack entfernt war, konnte Larina endlich erkennen, wohin man sie verschleppt hatte. Sie stand in einem gewaltigen Turm, auf einem Podest. Es war auf ein, etwa fünfzehn Meter hohes Gerüst montiert. Das Gerüst stand über einer riesigen Schale.
    Das Außergewöhnlichste jedoch , war der weiße Strudel, der fast zwölf Meter von der gewaltigen Steinschale aufstieg. Larina musste nicht lange überlegen, was das wohl war. ´Das Weiße Feuer!
    Die mystische Kraft, die von den Morganen eingesetzt wurde, um ihre kontrollierten Gebiete vor Dämonenangriffen zu schützen. Die Flamme, die von den Morganen mit lebenden Wesen gefüttert wurde, damit es die Kraft nicht verlor, vorzugsweise mit Menschen. Nun war sie dran. Und ihr Opfer würde den Morganen noch mehr Macht bringen. Weil ihre Fähigkeit, die Gegenstände des Himmels aufzuspüren, göttlicher Hokuspokus war. Eine Fähigkeit, um die sie nicht gebeten hatte, und bei der sie nicht gefragte wurde, ob sie diese Bürde überhaupt tragen wollte.
    „Seht her!“, rief Wankall nun in die Stille.
    Erst jetzt bemerkte Larina, dass die Innenwände des Turmes mit Tribünen ausgestattet waren. Dort drängten sich über hundert Morganen. Offenbar war die Anzahl der Zuschauerplätze, für dieses bizarre Schauspiel, nicht für sämtliche Priester ausgelegt. Larinas Liquidierung schien größte Aufmerksamkeit zu genießen, denn die Morganen drängten sich auf engstem Raum. Nur auf der größten Tribüne standen lediglich sieben prachtvolle Stühle. Dort saßen Morganen, deren Kleidung der von Wankall sehr ähnlich war. Zusätzlich waren ihre Roben mit noch mehr Gold herausgeputzt, da sie wohl einen höheren Rang bekleideten. Wenn man bedachte, wie hochrangig schon Wankall war, mussten dies die Anführer aller Morganen sein.
    „Unser Ziel ist erreicht!“, fuhr Wankall fort. „Zum ersten Mal werden wir eine göttliche Macht mit dem Weißen Feuer vereinen. Das wird den Sieg über die Plage der Dämonen bringen! Die Menge der Gläubigen, unter unserer Fürsorge, wird ungeahnte Ausmaße annehmen.“
    ´Ach, unter eurer Tyrannei! `, dachte Larina wütend. ´Und wahrscheinlich glaubt ihr diesen Scheiß auch noch. `
    Wankall wandte sich nun, mit unterwürfigem Blick, an die sieben Anführer der Morganen. „Nur durch die Führung und Inspiration der Höchsten der Morganen, war es möglich, diesen Sieg zu erlangen. So soll es in den Aufzeichnungen verewigt werden. Zu eurem Ruhm soll dieser Tag in die Geschichte

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