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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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stieß Wankall Larina über die Kante des Podestes. Sie spürte, wie sie den Boden unter den Füßen verlor, und die Flammen schon damit begannen, ihr die Lebenskraft zu entziehen. ´Ich sterbe`, ging es Larina durch den Kopf.
    Im nächsten Moment sah sie, wie ihr jemand über die Kante nach sprang. Es war Kona.
    ´Er liebt mich doch…` Larina ärgerte sich über sich selbst, weil sie im Angesicht des Todes, noch solch romantischen Gedanken nachhing. Andererseits, wer sollte sie jemals dafür kritisieren.
    Kona packte Larina, und spuckte einen Schwall Höllenfeuer aus seinem Mund, der sich dann schützend um sie beide legte. Es bildete eine Art Schutzblase, die sie vor den Flammen des Weißen Feuers abschirmte. Sofort hörte die Lebenskraft auf, Larinas Körper zu verlassen.
    „Ich wusste gar nicht, dass du dein Feuer auch durch den Mund schleudern kannst“, stammelte sie. Ihr fiel einfach nichts Besseres ein.
    „Das mache ich nicht so gerne“, gestand Kona. „Sieht bescheuert aus.“
    „Hat aber funktioniert. Das Weiße Feuer erreicht uns nicht mehr.“
    „Aber nicht lange“, erklärte Kona. „Das Weiße Feuer ist mächtiger, als mein Höllenfeuer. Lange halte ich das nicht mehr aus. Wenn nicht ein Wunder geschieht, sind wir bald erledigt.“
    „Ach, Kona“, erwiderte Larina verzweifelt. „Warum bist du mir dann hinterher gesprungen, wenn du wusstest, dass du uns nicht mehr retten kannst?“
    „Na ja, ich hatte keine andere Wahl“, meinte Kona. „Weil ich mich irgendwie…, na ja…, in dich verliebt habe…“
    Nun konnte Larina nicht mehr anders. Sie nahm Konas Gesicht in ihre Hände, und küsste ihn so sinnlich und hingebungsvoll, wie sie es, das wusste sie nun, schon lange einmal tun wollte. Und Kona erwiderte den Kuss, so wie er es schon lange erträumt hatte. So verharrten sie eine Weile und wenn ihre Umgebung nicht so unromantisch gewesen wäre, hätten sie sich vielleicht nie wieder voneinander gelöst.
    So wurden die beiden jedoch wieder in die Realität zurückgeholt, als Konas Schutzblase von irgendetwas erschüttert wurde. Plötzlich hatten beide wieder festen Boden unter den Füßen!
    „Was ist das?“, fragte Larina, noch immer etwas verträumt.
    „Das ist der Boden der Schale, in der das Weiße Feuer brennt“, erklärte Kona. „Wegen der Schutzblase aus Höllenfeuer, waren wir leichter als Luft und sind sehr langsam herunter geschwebt. Also, das hat was mit Physik zu tun. Auf jeden Fall sind wir jetzt unten angekommen.“
    Und wirklich, unter ihnen erkannte man den Boden der großen Steinschale, auf der seit Jahrhunderten das Weiße Feuer brannte. Aber sie sahen noch etwas. Ein kleines Objekt , von knapp zwei Zentimeter Durchmesser. Es war von den Flammen völlig unversehrt. Plötzlich wurde Kona und Larina einiges klar.
    *
    Zerberus machte sich Sorgen. Natürlich war seine Fantasie nicht so weit ausgereift, dass er sich eine realistische Vorstellung davon machen konnte, was seinem Herrchen, an diesem nach Tod und Schmerz riechenden Ort passieren konnte. Aber er begriff, dass Kona in Gefahr war. Das war an sich nichts Ungewöhnliches. Schon oft hatte Kona ihn allein zurück gelassen, wenn er sich in gefährliche Situationen begab. Jedes Mal war sein Herr wieder zurückgekehrt. Oft stark angeschlagen und gestresst, wie Kona es gar nicht schätze, das wusste Zerberus. Aber jedes Mal war er am Leben. Und Zerberus hatte auch jedes Mal fest damit gerechnet, doch diesmal war es etwas anderes. Er kannte sein Herrchen schon lange genug, dass er wusste, wann er sich wirklich Sorgen machen musste. Auch wenn er den Grund dafür nicht immer begriff, verstand Zerberus  diesmal, dass Konas Unmut etwas mit dem Verschwinden des Menschenmädchens Larina zu tun haben musste. Schließlich hatte Kona einiges Interesse an ihr gezeigt. Nach menschlichen Maßstäben, war Larina von angenehmer Erscheinung und gesunder Natur. Auch wenn ihr, nach Zerberus Geschmack, ein hübsches Fell fehlte. Auch Larina schien an Kona interessiert zu sein. Schließlich wusste Zerberus, dass sich auch Menschen, genau wie Hunde, nach Zweisamkeit sehnten. Auch wenn Menschen der Sinn für Romantik fehlte, den Hunde, und vor allem Labradore, besaßen, wie Zerberus selbstgefällig feststellte. Oder warum verwechselten Kona und Larina ihr Geknurre und Gekläffe, als welches Zerberus ihre Streitgespräche wahrnahm, mit einem Flirt. Anstatt sich einfach zu beschnüffeln! Ein Wunder, dass sich die Menschen trotzdem so gut vermehrt,

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