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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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nicht die Kämpfe um Satropolis beaufsichtigen, wo unsere glorreichen Truppen für unsere Sache kämpfen?“
    „Die Kämpfe ziehen sich hi n“, antwortet der Oberpriester dem Schleimer. „Es kann noch Wochen dauern, bis der Sieg über die Ungläubigen unser ist. Deshalb habe ich den Besuch bei euch vorgezogen, um die Abgaben eurer Schutzbefohlenen unserer Kriegskasse zukommen zu lassen.“
    ´Ach , deswegen haben die Novizen Diamanten und Perlen bei sich gehabt, als sie aus der Innenstadt kamen. Der hiesige Morganenführer wollte etwas von dem Schatz beiseite schaffen, bevor sein Chef hier auftaucht. Tja, aber daraus wird nun nichts mehr, denn die Perlen und Diamanten hat Zerberus jetzt an seinem Hals. `
    Der Oberpriester verließ seinen Wagen und begann einige Morganen an der Stirn zu berühren. Das kam einer Segnung gleich, und die gesamte Aufmerksamkeit ruhte auf diesem Ritual. Kona nutzte die Situation und verschwand mit Zerberus im Seiteneingang des Turmes.
    Die Tür führte in einen Gang aus grauem Stein. Weitere Türen gingen von diesem Flur ab und führten vermutlich zu Lagerräumen. An beiden Enden des Ganges gab es jeweils eine Wendeltreppe. Die eine führte hinauf zum eigentlichen Tempel, die andere hinab.
    ´Das ist gut`, dachte Kona. Er war sich sicher, dass er da unten etwas entdecken würde. Also folgte er der Treppe hinunter und Zerberus folgte ihm. Die Wendeltreppe führte, wie Kona schon vermutet hatte, in die unterirdischen Kerkeranlagen des Turmes. Hier sperrten die Morganen die Menschen ein, die sie dem Weißen Feuer opfern wollten. Eigentlich sollte es hier Wachen geben. Aber vermutlich waren die gerade ebenfalls auf dem Vorplatz, um dem Oberpriester zu huldigen. Dadurch war der Kerker fürs erste unbewacht. Das war Konas Chance. Er ging die Gittertüren entlang und sah in jede Zelle hinein. Sie waren ziemlich groß. In jeder war Platz für mindestens fünfzig Personen. Kona wusste, dass hier manchmal doppelt so viele eingekerkert waren. Doch nun waren fast alle leer, nur in der letzten Zelle entdeckte Kona eine Gruppe von Gefangenen.
    „Hallo, könnt ihr mich hören?“, fragte Kona.
    Die Gefangenen zuckten zusammen. Es waren etwa dreißig. Ihre Kleidung war zerrissen und so manchem war anzusehen, dass er die Sonne schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Als sie Kona erblickten, wurden einige ganz aufgeregt. Offenbar waren ihre Augen schon so gut an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie erkannten, dass Kona kein Morgane, sondern ein Eindringling war, der ihnen vielleicht helfen könnte.
    „Mein Freund!“, rief einer der Gefangenen, der scheinbar an der Kerkerwand lehnte. Nun erkannte Kona, dass einige der traurigen Gestalten an die Wand gekettet waren, mit Fesseln, in die magische Symbole eingeritzt wurden. Solche Ketten nutzte man, um Zauberer daran zu hindern, ihre Kräfte einzusetzen. Das mussten die entführten Zauberer sein, von denen Kona gehört hatte.
    „Meinst du, dass du die Tür aufbekommst? Oder wenn nicht, geh zu dem Lagerraum am Ende des Ganges, der dürfte nicht abgeschlossen sein. Da befinden sich unsere Zauberstäbe. Wenn du uns einen davon rein gibst, können wir uns selbst befreien.“
    „Moment“, meinte Kona, „ich glaube, die Tür bekomme ich auf.“
    Kona kniete sich vor das Schloss und zog aus seiner Tasche ein selbst gefertigtes Metallstück, mit dem man, mit ein wenig Geschick, ein Schloss knacken konnte. Konas Talent dafür , war ein Überbleibsel aus seiner Kindheit. Es dauerte keine Minute, bis die Tür offen war.
    „Wir sind frei!“, rief einer der Zauberer. „Los, einer von euch muss einen unserer Zauberstäbe holen.“
    Die Gefangenen, die nicht angekettet waren, schienen in einem wesentlich schlechteren Zustand zu sein, als die Zauberer. Mit wackeligen Beinen schaffte es einer von ihnen, zu dem Lagerraum zu wanken. Kurz darauf kehrte er mit einem etwa eineinhalb Meter langen Zauberstab zurück. Er war mit Mustern aus Blattgold verziert und trug an der Spitze einen blauen Kristall.
    „Sehr gut!“, kommentierte der Zauberer, dem der Zauberstab wohl gehörte. „Jetzt zerschlag damit unsere Fesseln!“
    Unbeholfen hob der Mann den Stab, als würde dieser sehr viel wiegen. Als er zuschlug, flogen Funken um den Stab herum und die Ketten zerfielen zu Metallschrott.
    „Sehr gut!“ Der Zauberer stand auf und ergriff seinen Zauberstab. „Und jetzt still halten!“
    Er umfasste den Stab mit beiden Händen und schlug drei Mal damit auf den Boden.

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