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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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Haustiere handelte…
    Da kam Kona auf eine besonders gerissene Idee, die ihm ein durchtriebenes Grinsen ins Gesicht trieb.
    *
    Die Bewaffneten, am Tor zur Innenstadt von Neu Katija, hatten im Prinzip keine schwere Aufgabe. Sie gehörten dem militärischen Flügel der Morganen an und waren aber nicht für den Kampf gegen Dämonen ausgebildet, sondern um gegen konkurrierende Gruppen zu kämpfen oder um zahlungsunwillige Untertanen zum Besseren zu bekehren. Außerdem schützten sie den Besitz der Morganen gegen Diebe, was allerdings nicht schwer war, denn nur wenige trauten sich, unbefugt in die Morganenstadt einzudringen. Eigentlich hatten die Bewaffneten nichts weiter zu tun, als hin und wieder ein paar Fragen zu stellen, wenn Diener oder Novizen in die Stadt gingen oder heraus kamen. Gerade jetzt kam es wieder dazu. Ein einzelner Novize näherte sich dem Tor. Nichts Ungewöhnliches, denn kurz zuvor hatten einige Novizen die Innenstadt verlassen, und nun kamen die ersten wohl wieder zurück. Ungewöhnlich war nur der Hund, den der Novize an einer Leine mit sich führte. Er trug ein, mit Diamanten besetztes Halsband.
    „Halt!“, rief einer der Bewaffneten. Die Neuankömmlinge blieben stehen. „Was gibt es für ein Problem?“, fragte der Novize lässig. Er schien sich in keiner Weise bedroht zu fühlen.
    „Was ist das für ein Hund?“, fragte der Bewaffnete.
    „Den soll ich für einen der Priester mitbringen. Keine Ahnung, was er mit einem Labrador anfangen will. Ich hätte mir ja eher einen Pitbull geschnappt.“
    „Ja, ja“, meinte der andere Bewaffnete ungeduldig, „aber warum gibst du dich mit solchen Botendiensten ab? Dafür sind doch eigentlich Diener zuständig.“
    „Wenn es sich nur um den Hund handeln würde, wäre das schon richtig. Nur, dass an dem Hund auch noch das Halsband hängt.“
    Beide Wächter betrachteten das Halsband des Hundes, welches aus teurem Leder bestand, das mit Perlen und Diamanten besetzt war.
    „Na gut“, meinte der erste Wächter, „geh durch. Aber pass auf, dass der Hund keinen Dreck hinterlässt.“
    „Also dafür sind ja nun wirklich die Diener zuständig“, erwiderte der Novize. „Bis dann!“ Schon war er mit dem Hund verschwunden.
    „Glaubst du, der hatte was zu verbergen?“, fragte der eine Wärter seinen Kollegen. „Nein, und selbst wenn. Wir wissen von nichts.“
    *
    Kona schlich durch die edlen Straßen der Innenstadt von Neu Katija. Er war sich nicht sicher, wie gut er die selbstgefällige Art der Novizen nachgeahmt hatte. Aber er fand sich ganz überzeugend. Die Utensilien für seine Täuschung zusammen zu suchen, war schwerer gewesen, als er gedacht hatte. Zwar musste er nur einen Novizen außer Gefecht setzen, um an passende Kleidung zu kommen, aber Zerberus als neues Haustier eines Morganenpriesters zu maskieren, war komplizierter. So musste er vier  Novizen aus einem Hinterhalt überfallen, um aus deren Taschen genügend Perlen, Diamanten und ein schickes Lederband zu erbeuten, aus dem er dann ein Halsband für Zerberus fabrizierte.
    Die Novizen konnten seinen Plan nicht mehr stören. Er hatte sie so gut gefesselt und versteckt, dass sie nicht vor morgen früh gefunden würden. Und die beiden Pfeifen am Eingangstor hatten bestimmt keinen Verdacht geschöpft.
    Durch seine Verkleidung , konnte Kona sich in den nächsten Stunden ungestört in der Morganenstadt bewegen. Aber wohin sollte er sich wenden? Laut Danko, musste sich der Jahrtausendstein schon länger hier befinden, als die Stadt selbst. Wenn Kona sich recht erinnerte, hatte sich vor Neu Katija, hier das ursprüngliche Katija befunden. Es wurde durch die ersten Dämonenangriffe völlig zerstört. Die wenigen Überlebenden hatten ihre Häuser auf den Trümmern wieder aufgebaut und so entstand Neu Katija.
    Wenn der Jahrtausendstein wirklich hier war und die Morganen ihn nicht gefunden hatten, musste er im Untergrund sein. Vermutlich im Keller eines Hauses der alten Stadt, das zerstört und wieder errichtet worden war. Wahrscheinlich war der Zugang zu dem Keller verschlossen worden. Aber vielleicht gab es einen unterirdischen Tunnel, der zu ihm führte. Kona hatte von vielen solcher Tunnel in der alten Stadt gehört, die als Abwasserkanäle genutzt wurden. Der erste Schritt für Kona war also, einen Zugang zu diesem Tunnelsystem zu finden. Falls es einen solchen Zugang gab, dann im Zentrum der Stadt. Im Heiligtum der Morganen, dem Marmorturm. Kona war so stolz auf diese Schlussfolgerung, die ihm

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