Die Reise nach Gadaron (German Edition)
die geringste Kraft habe…“
´Ah, so ist das. Hätte mir ja denken können, dass sie mir einen Dilettanten mitgeben. `
„…aber das denken sie nur“, meinte Salan. „In Wahrheit sind meine Kräfte größer, als die der meisten Zirkelmitglieder. Nur Meister Winma und noch ein oder zwei andere sind mir überlegen. Meister Winma meinte, ich sei ein Ausnahmetalent.“
´Ach so`, dachte Kona, ´kein Dilettant , aber ein Angeber. `
„ Trotzdem hätten die anderen Zauberer nie akzeptiert, dass ich auf eine Position befördert werde, die meinem Alter nicht entspricht. Deshalb bat mich Meister Winma, dir zu helfen. Um mir die Gelegenheit zu geben, mich vor den anderen Zauberern zu beweisen.“
„Hat dein Zauberstab deshalb so wenige Verzierungen?“, fragte Kona , mit Blick auf den bescheidenen Stock, den Salan spazieren trug.
„Ach, das ist dir aufgefallen?“, fragte Salan grinsend. „Du hast recht. Im Vergleich zu den Stäben meiner Kollegen, ist meiner schmucklos. Aber trotz der Gerüchte, dass solche Kinkerlitzchen die Kraft des Zauberstabes verstärken, beruhen sie in Wahrheit nur auf Eitelkeit. Die meisten Zauberer bringen diese Verzierungen im Laufe ihres Lebens an. Da ich meinen erst seit kurzem habe, hatte ich weder die Gelegenheit, noch die Lust ihn zu schmücken.“
„Würdest du das denn irgendwann tu n?“, fragte Kona, verwundert über sich selbst, denn er führte hier tatsächlich eine Unterhaltung mit diesem Zauberer.
„Vielleicht könnte ich ihn färben, hellblau oder pink.“
´Spinnt der? `, fragte sich Kona. Doch bevor er diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, schrie Salan begeistert auf. „Da! Ich glaube hier sind wir richtig!“
Tatsächlich, die Gänge hatten sich verändert. Vor kurzem waren da noch grob behauene Steine. Nun waren die Mauersteine auf eine Art bearbeitet und zusammen gefügt, die Kona nicht kannte.
„Und nun, mein Freund, siehst du die Überreste des ursprünglichen, alten Katija. Wir wandern auf den Spuren unserer Vorfahren!“
„Und ich habe mir nicht einmal die Schuhe abgeputzt“, meinte Kona, in gespieltem Bedauern und Zerberus begann gequält zu jaulen.
„Das, was du suchst, dieser Jahrtausendstein, dürfte nicht schwer zu finden sein. Wie sieht das Ding eigentlich aus?“
„Keine Ahnung“, meinte Kona. „Ich weiß noch nicht mal, ob das wirklich ein Stein oder nur eine Metapher ist.“
„Das hört sich ja ermutigend an“, erwiderte Salan. „Von einer gut organisierten Suche, hältst du offenbar nichts.“
Kona brummte nur mürrisch. So begannen die drei, die Gewölbe nach und nach zu durchsuchen. Bald schon entdeckten sie halb zerfallene Treppen, die entweder ins Nichts, oder nach oben führten. Andere waren völlig zerstört. Es war also, wie Kona vermutet hatte. Sie befanden sich in den Kellern der ehemaligen Häuser der Stadt, die inzwischen verschwunden und überbaut worden waren. Nur gefunden hatten sie bis jetzt noch nichts. Sie waren jetzt schon seit einer Stunde in den alten Gewölben unterwegs und hatten sich sogar getrennt, um jeder auf seine eigene Art zu suchen. Kona mit bloßem Auge, Salan mit speziellen Zaubern und Zerberus mit seiner Schnauze, schnüffelnd am Boden. Kona hatte inzwischen alle Hoffnung aufgegeben. Vielleicht hatte Danko fantasiert, als er im Sterben lag. Oder er hatte etwas durcheinander gebracht und Kona war an diesem gefährlichen Ort, um nach einem Zauberstein zu suchen, den es gar nicht gab? Oder vielleicht war er irgendwo ganz anders?
Kona überlegte sich schon, wie lange er noch suchen müsste, um sagen zu können, er hätte alles versucht, um Dankos letzten Willen zu erfüllen. Aber leider sei es ihm nicht möglich gewesen….
Da hörte er Salan rufen. „Kona, komm mal her. Ich glaube ich habe etwas gefunden! Es könnte dein Stein sein.“
„Ach, wirklich?“ Kona ging zu dem Raum, den sein merkwürdiger, neuer Freund gerade durchsuchte. Er stellte schockiert fest, dass Salan untertrieb. Das was der für den ´Stein` hielt, war ein dreißig Fuß hoher Würfel aus schwarzem Granit. Es waren magische Symbole hineingeschnitzt, die im Dunkel zu leuchten schienen. Obwohl Kona die Schrift nicht lesen konnte, war ihm sonderbarerweise klar, dass dort die Geschichte von tausend Jahren beschrieben war.
´Also, wenn das nicht der Stein ist, den wir suchen, dann gibt es den Stein gar nicht. `, erkannte Kona.
„Dann haben wir ihn also gefunden“, stellte Salan zufrieden fest. „Und was machst du jetzt
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