Die Reise nach Gadaron (German Edition)
frustriert. „Kann ich nachvollziehen“, stimmte Kona zu und wa rf Zerberus einen besorgten Blick zu. Wie schwer musste es ihm fallen, sich hier fortzubewegen. Bisher konnte er noch schwimmen, aber dafür war die Strömung jetzt zu stark. Selbst Kona, mit seinen kräftigen Beinen, fiel das Vorwärtskommen schwer. Wie sollte es Zerberus auf seinen Pfoten schaffen? Doch da war schon der Ausgang in Sichtweite. Kona sah es ganz deutlich!
Doch Moment mal! Da stand schon jemand! Direkt vor dem Ausgang!
War das Nowan, oder einer seiner Gehilfen? Kona blickte zu seinen Freunden. Hatten sie die Gestalt auch gesehen? Hatten sie!
„Erkennt ihr, wer das ist?“
Bevor einer von ihnen antworten konnte, sahen sie, wie die Gestalt einen langen Gegenstand hob. Ein Zauberstab. Und ehe irgendjemand reagieren konnte, schoss eine Kette aus der Spitze auf Kona und seine Gefährten zu. Sie wickelte sich um Larinas Beine, wie eine Schlange. Larina war zu geschockt, um zu reagieren. Das war fatal, denn augenblicklich wurde sie, wie ein Fisch, zu dem Zauberer gezogen. Larina kreischte und versuchte, sich zu befreien. Doch die Kette riss sie zu Boden und dann völlig wehrlos durch den Blutstrom.
Kona dachte gar nicht erst nach. Mit einem Hechtsprung stürzte er Larina hinterher und packte sie an den Händen. Jetzt verringerte das gemeinsame Gewicht die Geschwindigkeit, mit der nun auch Kona von der Kette abgeschleppt wurde. Es gelang ihm nicht, sich irgendwo fest zu halten und die höllische Fahrt zu stoppen. Larina schien nur mit ihrem eigenen Entsetzen beschäftigt zu sein, und nicht mit irgendwelchen Ideen zu ihrer Rettung. Inzwischen hatte die Kette Kona und Larina durch den Höhleneingang hinaus ins Freie hinaus gezogen. Selbst wenn sie sich jetzt befreien könnten, der Schwung, den sie hatten, würde sie über die Felsenkante stürzen lassen. Als wolle die Kette diese Aussage gerade jetzt bestätigen, löste sie sich von Larinas Bein und ließ die beiden in Richtung Abgrund schlittern. Schon stürzte Larina über den Rand der Klippe. Kona hätte unweigerlich als Nächster dran glauben müssen, wenn er sich nicht im letzten Moment mit den Füßen zwischen zwei Steinen festgeklemmt hätte. Sein Fall wurde abgebremst und da er Larina noch immer festhielt, auch ihren.
„Keine Sorge, ich lass dich nicht los“, rief Kona ihr beruhigend zu.
„Das will ich dir auch geraten haben!“ Larina klammerte sich noch fester an Konas Hände. Der blickte sich um und überprüfte die Umgebung nach irgendetwas, was ihnen in ihrer Lage helfen konnte. Doch alles was er sah, schien ihre Lage nur noch hoffnungsloser zu gestalten.
Denn die gewaltige Schildkröte war erwacht. Zwar konnte Kona nur einen kleinen Teil des riesigen Geschöpfes sehen, doch das war genug. Er hatte recht gehabt. Die Insel war nur der Kopf, von dem nun Bäume und Erdschichten herabrieselten. Die Nase war eine Art Horn und spross etliche Meter vom Kopf weg, bevor die Nasenlöcher freigelegt wurden. Oder waren es einige Hundert Meter? Die Entfernungen waren bei diesen Massen schwer einzuschätzen. Unterhalb des Kopfes setzte der mindestens einen Kilometer lange Hals an, der am eigentlichen Körper endete, welcher sich nun oberhalb des Meeresspiegels zeigte. Er verdrängte wohl einhundert Quadratkilometer Meeresoberfläche. Würde Kona Larina jetzt fallen lassen, müsste sie mit einem gewaltigen Sturz und einem tödlichen Aufprall rechnen. Allerdings konnte Kona sie auch nicht ewig halten. Er würde den Halt verlieren und sie beide würden zerschmettert. Blieb nur die Hoffnung, dass Salan ihnen zu Hilfe käme.
„Er wird nicht rechtzeitig kommen!“
Kona wandte den Kopf, soweit es eben ging, und erblickte den Zauberer, der Larina mit der Kette eingefangen hatte. Es war Nowan.
„Dann hast du die Flutwelle also überlebt, die du ausgelöst hast“, stellte Kona fest. „Und was ist mit Alsos?“
„Keine Ahnung. Ich habe ihn aus den Augen verloren, als die Blutfont äne die Halle geflutet hat. Ich weiß nicht, ob er sich retten konnte. Aber selbst wenn er krepiert ist, es gibt genug von seiner Zunft.“
„Was ist los?“, fragte Larina von unten. „Wer spricht da?“
„Tja, ich habe das Wachstum des Archelon Maximus wohl unterschätzt. Die Artefakte, die ich daraus gewinnen wollte, muss ich wohl vergessen. Doch wenn ich die nicht kriegen kann, werde ich mir eben die geheimen Kräfte deiner Freundin aneignen. Du musst sie auch gar nicht loslassen. Wenn ich euch beide
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