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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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weigert sich weiterzureden.
    »Ich habe nichts mehr zu sagen, und ganz gleich wie oft Ihr noch kommt, ich werde nichts mehr zu sagen haben. Bitte geht jetzt.«
    Ich lasse sie allein und klettere vor dem Palast auf die Lichtung hinunter. In der Nähe singt ein Chor. Zwei Jongleure gehen vorbei und üben im Gehen. Über meinem Kopf kreischen fröhlich Papageien. Drei Schauspieler in ihren weißen Umhängen tauchen zwischen den Bäumen auf und deklamieren ausdrucksvoll ihre Texte. Einige Elfenkinder laufen vorbei und lachen und quietschen vor Freude, als sie all diese Vorbereitungen für das Fest sehen. Es soll in zwei Tagen anfangen. Auf Avula herrscht eitel Sonnenschein.
    Und ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals eine so miese Stimmung gehabt habe. Ich starre den Hesuni-Baum an, und als ich noch einmal die Geschichte überdenke, die ich meinem Freund Vases-al-Gipt erzählen muss, überkommt mich der unzähmbare Drang, ihn einfach zu fällen, weil er die Tochter meines Freundes in eine solche Lage gebracht hat. Noch dazu in eine Lage, aus der nicht einmal ich sie, wie es scheint, befreien kann.
    Ich gehe den Pfad entlang zu der Koppel, auf der ich mein Pferd gelassen habe. Als ich dem Pferdeknecht eine Münze hinhalte, lehnt er sie angewidert ab. Zu spät fällt mir ein, dass Makri mir ja erzählt hat, es wäre unter den Elfen verpönt, Geld dafür zu nehmen, wenn sie sich um Pferde kümmern. Dieses Erlebnis verschlechtert meine Laune noch mehr.
    Ich reite eine Weile dahin, bis der Pfad auf den Weg stößt, der die Insel umkreist. Unmittelbar vor dieser Kreuzung kommt ein Reiter auf mich zu. Er hält ein Schwert in der Hand. Verblüfft sehe ich zu, wie er näher kommt. Nach den Erfahrungen mit den maskierten Elfen erwarte ich eigentlich, dass er sich in Luft auflöst. Aber das tut er nicht. Er kommt immer näher. Trotz seiner Kapuze gewinne ich den Eindruck, dass es sich hier eher um einen Menschen als einen Elfen handelt. Ich ziehe mein Schwert. Zwar ist der Schwertkampf zu Pferde nicht gerade meine Spezialität, aber die Kampferfahrung in der Armee hat mich gelehrt, nichts Überstürztes zu tun. Als mein Angreifer direkt vor mir ist, versucht er, mich mit einem gewaltigen Hieb zu Boden zu schlagen. Ich pariere diesen Angriff mit Leichtigkeit, und während er vorbeireitet, schlage ich ihm das Schwert in den Nacken. Er rutscht aus dem Sattel. Tot.
    Verwirrt betrachte ich den Leichnam einen Moment. Das Ganze hat nur wenige Sekunden gedauert. Ich schlage seine Kapuze zurück, betrachte das gebräunte Gesicht des Kerls und suche in seinen Taschen nach einem Hinweis auf seine Identität, kann aber nichts finden. Er ist einfach nur ein geheimnisvoller Reiter, der mich töten wollte. Und sich dabei nicht gerade geschickt angestellt hat. Er sieht aus wie ein ganz gewöhnlicher gedungener Schläger aus irgendeiner beliebigen Stadt im Westen.
    Ich reite weiter und lasse den Leichnam einfach liegen. Soll doch jemand anders sich um die notwendigen Formalitäten kümmern. Ich bin nicht weit von der Lichtung entfernt, auf der Makri Isuas unterweist. Ein Stück davor steige ich ab und schleiche mich wieder an. Makri steht mitten auf der Lichtung Isuas gegenüber. Auch wenn sie das Mädchen bisher nicht umgebracht hat, scheint sie nicht allzu weit davon entfernt zu sein. Ihre Miene ist grimmig, und ihre Stimme versprüht Gift.
    »Du stinkende, kleine Elfen-Vaginux!«, schnaubt sie. »Jetzt geht es zu Ende! Du wolltest meine Orgk-Klinge ausprobieren? Hier …« Makri zieht sie aus der Scheide auf ihrem Rücken und wirft sie Isuas zu. Die fängt das Schwert geschickt am Griff auf und steht dann etwas verlegen da. Die gefährlich wirkende Waffe deutet mit der Spitze zu Boden.
    »Jetzt bringe ich dich um!«, zischt Makri und zieht ihr zweites Schwert.
    »Wa … wa … wie bitte?« Isuas fängt an zu zittern.
    »Du hast mich genau verstanden, du kleiner Rotzlöffel. Ich werde dich umbringen. Glaubst du wirklich, dass ich hier bin, weil ich ein Elfen-Kumpel bin?«
    Sie spuckt der Königstochter ins Gesicht. Isuas schüttelt sich, als hätte der Seuchenspender sie berührt.
    »Denk doch einfach nach, Vaginux«, knurrt Makri. »Meine Sympathie gehört den orgkischen Regionen. Ich wurde ausgeschickt, um Verheerung unter ihren Feinden anzurichten, und alles, was ich seitdem getan habe, hatte das Ziel, die Elfeninseln zu vernichten. Und du bist die Erste, die sterben wird. Danach stecke ich deinen Kopf auf eine Pike und werde dann deine

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