Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
nehmen, die dem Geisterboot am nächsten sind, wo die Arbeit am schwersten sein wird.«
    »Unser Dank gilt ihnen«, versicherte Etienne.
    »Ihr könnt ihnen selbst danken.« Tyl schickte sich an zu gehen. »Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, Vorräte zusammenzustellen und genügend Tauwerk zu beschaffen, um euer Fahrzeug zu sichern. Du wirst reichlich Zeit haben, Etienne, deinen neuen Freunden zu danken und deinen Rücken wiederherzustellen.«
    »Einen Augenblick!« sagte Lyra und runzelte die Stirn. »Was ist mit den Na? Was, wenn sie zurückkommen, wenn die Stadt beinahe verlassen ist oder alle draußen im Freien fangen?«
    »Auch darüber ist während der Meditation gesprochen worden. Sie werden auf lange Zeit Jakaie nicht nahekommen, weil ihnen ihre Niederlage peinlich war. Und nach ein paar Tagen des Abstiegs wird die Temperatur viel zu heiß für sie werden, als daß sie uns folgen könnten.«
    »Dagegen werden wir keine Einwände haben, oder, Liebes?« Er starrte Lyra bedeutungsvoll an.
    Wie gewöhnlich ließ sie sich dadurch nicht einschüchtern. »Wenn die Stadtleute bezüglich ihrer Sicherheit zuversichtlich sind, dann kann ich keinen Grund erkennen, weshalb wir ihnen nicht erlauben sollten, dich bis zum Fluß hinunterzuschleppen.«
     
    Im Gegensatz zu den qualvollen Strapazen des Aufstiegs vom Grunde des Barshajagad war der Abstieg zu einem Felsufer nordwestlich von Jakaie und der Flanke des Aracunga beinahe entspannend. Es gab ein paar schwierige Stellen, die sich mit Hilfe der Repeller des Tragflächenbootes leicht überwinden ließen; aber ansonsten war der Abhang ganz so, wie die Tsla das versprochen hatten: viel sanfter als die steile Canyon-Route auf der Südseite.
    Die Tsla legten sich in die schweren Taue, sangen im Chor und konnten so das Boot auf seinem mit Rädern versehenen Gerüst viel schneller von der Stelle bewegen, als die Redowls das erwartet hatten. Es fiel schwer sich vorzustellen, daß die Vroqupii mit ihren Brul diese Arbeit hätten wirksamer als die Bürger von Jakaie verrichten können. Daß es unter den Stadtbewohnern nicht das Konkurrenzverhalten gab, das ihnen bei den Mai aufgefallen war, half natürlich mit. Homat räumte etwas widerstrebend ein, daß manchmal Zusammenarbeit mehr wert war als die Geschicklichkeit und Kraft eines einzelnen.
    Als sie schließlich das hölzerne Gerüst wieder vom Schiffsrumpf entfernt hatten und das Boot in den Wellen des Skar dümpelte, ging Etienne von einem Dorfbewohner zum anderen und versuchte jedem einzelnen Tsla persönlich für seine Hilfe zu danken.
    Ruu-an meinte dazu verweisend: »Zuviel Dank. Wenn ihr uns wahrhaft danken wolltet, dann mögt ihr euer Wissen mit uns teilen, wenn ihr wieder hierher zurückkehrt. Wir werden auf euch warten, um euch ein zweites Mal hinauf und am Topapasirut vorbei zu bringen.«
    Jetzt stehen uns keine Hindernisse mehr im Weg, die uns aufhalten könnten, dachte Etienne erregt. Keine weißen Stellen auf den topographischen Aufzeichnungen, kein zweiter Topapasirut. Nach den Berichten der Mai würde der Barshajagad sich weiter nördlich wieder ausweiten. Für den Augenblick befanden sie sich noch zwischen immensen, jäh abstürzenden Felsmauern. Aber jetzt, wo der Geburtsort der Flußteufel hinter ihnen lag, wirkten die schroffen Klippen bei weitem nicht mehr so drohend.
    Sie gingen alle sieben wieder an Bord, und die Redowls machten sich mit einem Gefühl der Erleichterung daran, ihr Boot wieder in Besitz zu nehmen. Für sie war es ein Zuhause und ein Zufluchtsort geworden, und es war gut, wieder von vertrauten Gegenständen und der Behaglichkeit einer fortschrittlichen Technik umgeben zu sein.
    Während Etienne das Boot frei in die Strömung treiben ließ, stimmten die am Ufer versammelten Stadtbewohner ein klagendes Abschiedslied an; eine Musik, die sich ebenso von der hektischen Hast der Mai unterschied wie Ligeti von einem gregorianischen Choral. Die schnelle Strömung trieb das Tragflächenboot rasch in die Mitte des Stroms hinaus.
    Lyra stand neben Tyl auf dem Vorderdeck und vollführte mit ihm die Tsla-Geste des Lebewohls. Das Abschiedslied begann in der Ferne zu verhallen, als Lyra sich umwandte und ihrem Mann zurief: »Meinst du nicht, daß das jetzt reicht? Fahren wir! Wirf den Motor an!« Er sah sie seltsam an. Plötzlich war sie beunruhigt.
    »Was meinst du eigentlich, was ich die ganze Zeit versuche?«
    Sie drückte ihr Gesicht gegen das Plexalum. »Was soll das heißen, ›was du

Weitere Kostenlose Bücher