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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wimmerte er. »Jetzt nicht mehr.«

15. Kapitel
    Tage verstrichen, und die Temperatur sank langsam, aber die Veränderungen, die das Klima außerhalb des Tragflächenbootes an der Landschaft bewirkte, waren dramatisch. Wenn auch von den jetzt viel niedrigeren Klippen mannsdicke Eiszapfen hingen, flossen doch Hunderte schneller Flüßchen in den Skar.
    Homat kauerte in der Hauptkabine hinter dem Cockpit, in dicke Kleidung eingehüllt und mit Decken vermummt, zwar nicht frierend, aber alles andere als sich behaglich fühlend.
    Etienne hatte schon einige Tage über das Problem nachgegrübelt. Jetzt sagte er zu dem Mai-Führer: »Vielleicht können wir dir irgend etwas herrichten, Homat.«
    »Nicht nötig, de-Etienne. Ich werde nicht mehr hinausgehen.«
    »Lyra, was hältst du davon, wenn wir ihm einen deiner Reserve-Thermoanzüge geben? Du hast zwei davon. Ihr beide seid etwa gleich groß, wenn du auch viel …«
    »Vorsicht!« sagte sie warnend von ihrem Platz aus.
    »… rubenshaftere Formen hast. Homat hätte in dem Anzug viel Platz. Aber könntest du nicht irgendeine Art von Geschirr herrichten, damit die Sensoren dicht genug an seiner Haut bleiben, um zu funktionieren, und die Thermostate dann so schalten, daß ein Mai sich damit wohl fühlen kann?«
    »Ich will sehen, was ich machen kann.« Sie führte den nervösen Homat ins untere Deck.
    Einige Stunden später kamen sie wieder herauf. Der Thermoanzug bauschte sich zwar um Homats Arme und Beine, aber immerhin hatte sie es fertiggebracht, daß das Material dicht an seinem Oberkörper anlag.
    »Er sitzt immer noch etwas zu lose. Es war ziemlich schwierig, ihn dazu zu überreden, seine Pelze abzulegen, damit die Thermosensoren Hautkontakt bekommen. Er hat schließlich nachgegeben. Aber ich dachte schon, er würde blau werden, bis er schließlich aus seiner Vermummung heraus war und den Anzug angezogen hatte. Die Thermostate anzupassen war nicht schwierig.« Sie fuhr mit der Hand in einen Ärmel und schob das elastische Material zurück. Dann zog sie die Finger hastig wieder heraus.
    »Bist du auch ganz sicher, daß du dich so wohl fühlst, Homat? Da drinnen ist es ja heiß wie in einem Backofen.«
    Homat jubilierte förmlich. »Zum erstenmal seit vielen, vielen Tagen fühle ich mich wirklich wieder behaglich«, antwortete er strahlend. »Ich bin so entzückt! Danke, deLyra! Euch beiden, vielen, vielen Dank!«
    »Was ist mit dir, Tyl?« fragte Etienne den Tsla, der hinter ihm auf dem Boden hockte. »Wirst du und die anderen mit dem Wetter hier zurechtkommen, wenn es notwendig wird, nach draußen zu gehen?«
    »Wir haben unsere gefütterten Umhänge und Kapuzen, Etienne, und können kälteres Klima als ihr ertragen. Uns schadet das nichts, solange wir nicht zu lange draußen bleiben müssen.«
    Etienne beugte sich plötzlich vor, und das Boot sackte nach backbord ab. »Entschuldigung! Das war eine instinktive Reaktion.« Er deutete mit der Hand. »Was ist das?«
    Ein kleiner Berg stand im seichten Wasser in der Nähe des Ufers. Der Berg hatte ein halbes Dutzend Beine, von denen zwei davon im Wasser beschäftigt waren. Sie beobachteten fasziniert, wie das tonnenschwere Wesen einen zappelnden Hundert-Kilo-Fisch mit seinen hakenförmigen Klauen aus dem Wasser holte und die Beute in Richtung auf seine mit dreieckigen Zähnen angefüllte Schnauze beförderte. Für so eine gewaltige Gestalt bewegte sie sich erstaunlich schnell. Langes schwarzes Haar bedeckte den ganzen Körper und hing ins Wasser.
    Augen mit engen Pupillen spähten aus knochigen Höhlen nach ihnen aus. Etienne lenkte das Boot dicht ans Ufer um besser sehen zu können. Während er das tat, drehte sich das Monstrum mit einem lauten Grunzen um und galoppierte auf allen sechs Beinen davon, dabei seine Beute fest im Maul haltend.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen, de-Etienne.« Während Homat das sagte, vollführte er einige beschwörende Handbewegungen über Brust und Leib.
    »Ich schon«, sagte Tyl leise. »Ein Hyral. Ich habe bis jetzt erst zwei solche gesehen, und beide waren tot. Sie waren über den Rand des Guntali gefallen.«
    Sie ließen den haarigen Fischer nicht aus den Augen, während dieser einen kleinen Abhang erklomm und dort seinen Fang vor seiner Gefährtin und zwei trotz ihres mächtigen Volumens drolligen Jungen fallen ließ, ehe er sich umwandte und einen durchdringenden, schrillen Schrei in Richtung auf das Boot ausstieß.
    Lyra starrte durch den Sucher ihres Rekorders, während sie die

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